3 Grundlagen, bevor ihr die Öffentlichkeitsarbeit für eure Mitgliedergewinnung startet

Mitgliedergewinnung ist für viele Vereine ein großes Thema. Doch damit das klappt, sollten ein paar Grundlagen stehen – sonst bauen wir unser (ÖA-)Haus auf ein wackeliges Fundament!

In dieser Folge bringen wir euch 3 Grundlagen mit, so dass ihr checken könnt, ob ihr sie erfüllt. Wenn ja: prima! Wenn nein: Ihr findet anbei eine Linkliste mit passenden Inhalten von uns.

Inhalte

00:14Intro
00:50Grundlage 1: Fokus und Klarheit
05:31Grundlage 2: Die Schritte zur Mitgliedschaft definieren
14:50Grundlage 3: Interne Probleme lösen & Mitglieder halten

Links

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Transkript

(Dieses Transkript wurde mit Hilfe von AI erstellt)

Katrin von erzähl davon [00:00:00]:
Hallo und willkommen zurück im Erzähl davon Podcast. Hier ist Katrin Gildner aka Katrin von Erzähl davon. Und weil ich weiß, dass ganz viele von euch immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern sind. Deswegen dachte ich, ich bringe nochmal eine Folge mit, das besser zu machen langfristig, indem man nochmal aufs Fundament guckt. Es gibt ja so diverse Metaphern, dass man halt erst das Fundament legen soll und dann das Haus drauf bauen soll, damit das Haus sicher steht und quasi unter diesem Motto steht diese Folge heute auch. Und zwar wollen wir uns kurz drei verschiedene Dinge angucken, die ihr für euer Fundament klar haben solltet. Und falls das noch nicht der Fall ist, dann verlinke ich euch bzw. Empfehle ich euch immer passende Folgen von erzählt davon oder Inhalte von erzählt davon, die wir in der Vergangenheit schon mal gemacht haben und die ihr euch noch mal angucken könnt, wenn ihr merkt, dass das bei euch noch nicht so klar ist.

Grundlage 1: Fokus und Klarheit

Katrin von erzähl davon [00:00:49]:
Und literally Klarheit ist auch schon der erste von diesen drei Punkten. Und damit meine ich zum einen eine interne Klarheit, wer sind wir, Warum machen wir das, was wir machen? Wie wollen wir das auch nach außen darstellen? Und zum anderen eine Klarheit bezugnehmend darauf, was gerade euer Ziel eurer Öffentlichkeitsarbeit ist. Also wollt ihr gerade einfach nur neue Leute? Das ist ein bisschen unkonkret. Sondern überlegt stattdessen, okay, warum genau sucht ihr gerade neue Leute, für welche Positionen, was für Projekte plant ihr, wo ihr in der Zukunft neue Leute für braucht, wo ihr helfende Hände für braucht. Einfach nur Wachstum, weil es sich gut anfühlt, ist nicht so strategisch, sondern euch wirklich überlegen, was braucht ihr an Leuten, was sollten die mitbringen für Interessen oder Talente, für die Sachen, die ihr damit vorhabt mit den Leuten. Geht es darum, dass ihr zum Beispiel eine Position füllen wollt, wo ihr jemanden braucht, mit wirklich Fachkenntnissen, also sowas wie unser Schatzmeister geht jetzt in Ruhestand und wir suchen jemanden, der sich mit Finanzen auskennt, damit die Person uns helfen kann bei dem Verwalten unserer Finanzen. Oder sagt ihr, Mensch, unsere Fußballmannschaft platzt aus allen Nähten, Wir wollen jetzt noch eine weitere Fußballmannschaft für Jugendliche zwischen 12 und 15 aufmachen und dafür suchen wir einfach mehrere Leute, die da das Training übernehmen können und die Orga übernehmen können und keine Ahnung, die unser Vereinsheim renovieren oder whatever, die vielleicht jetzt nicht so Fachkenntnisse brauchen, sondern wo ihr einfach sagt, das sollen halt Leute sein, die Bock haben auf Fußball und die Lust haben, dieses neue Team aufzubauen zum Beispiel. Also wirklich mit einem Ziel dahinter, was genau ihr sucht und eben auch wie ihr das dann kommunizieren wollt.

Katrin von erzähl davon [00:02:35]:
Es gibt ja diesen Spruch, eine Hand weiß nicht, was die andere tut und im schlimmsten Fall ist das auch im Verein der Fall, wenn die ganzen Leute, die schon Teil vom Verein sind, wenn die alle zum Beispiel unterschiedliche Schwerpunkte setzen, unterschiedliche Formulierungen benutzen, wenn sie gefragt werden nach ihrem Engagement und dann euren Verein beschreiben. Also wie sagen die das? Was für Wörter benutzen die? Sagen die eher, woran sie gerade aktuell arbeiten, was sie gerade so machen oder sagen die eher, was das Ziel eures Vereins ist oder was der Grund war, warum der Verein damals gegründet wurde. Und ja, manchmal sind das sogar thematische Diskrepanzen. Also wenn man jetzt drei Leute fragt, hey, was macht denn eigentlich euer Verein, dass die dann unterschiedliche Sachen sagen würden. Und das ist natürlich etwas, was langfristig eurer Marke schadet. Also kurzfristig ist das jetzt nicht so schlimm, wenn ich auf der Familienfeier meine Tante treffe und die sagt, hey, bist du da eigentlich noch in diesem Sportverein, was machst du da eigentlich? Und ich erzähle da irgendwas und habe vielleicht dann den Schwerpunkt nur auf den Fußballpart gelegt, weil ich halt mich im Fußballbereich engagiere und habe ganz verschwiegen, dass wir auch eine Handballmannschaft haben und Kindertouren und eine Senioren-Wandergruppe. Das ist dann in dem Fall vielleicht nicht so schlimm. Das wäre aber vielleicht langfristig schlimm, wenn dadurch viele Leute immer nur den Fußballverein mit uns oder die Fußballmannschaft mit unserem Sportverein verbinden und gar nicht wissen, was es dann sonst noch gibt.

Katrin von erzähl davon [00:04:04]:
Oder denken, dass vielleicht die Wandergruppe sich aufgelöst hat, weil sie schon so lange nichts mehr davon gehört haben. Und sowas ist natürlich sehr schade. Und was man da eben machen kann, ist, dass zum einen diejenigen, die im Leitungsteam des Vereins sind, dass die halt für sich intern die Klarheit haben und wenn sie die haben, dass sie dann auch den anderen helfen, das gut zu kommunizieren und dass man es einfach macht, anderen Leuten vom eigenen Engagement zu erzählen. Und das kann halt auch so sein, dass man zum Beispiel den Leuten irgendwie Formulierungen gibt und sagt, hey, wenn du gefragt wirst, was du machst, du kannst das zum Beispiel so und so erklären. Oder uns ist wichtig, dass wir nicht einfach nur ein Nachhilfeangebot sind, sondern dass es bei uns darum geht, langfristig am Bildungssystem was zu verändern. Das ist uns wichtig in unserer Mission, unserer Vision, unseren Werten und deswegen würden wir euch bitten, wenn ihr über euer Engagement sprecht, dass ihr nicht einfach nur sagt, ich mache Nachhilfe, sondern dass ihr sagt, wir wollen das Bildungssystem in Deutschland ändern. Whatever, wie das bei euch dann aussieht, aber dass einfach diese Klarheit, dieser Fokus da ist, was genau ihr bewirken möchtet mit eurem Engagement und dass ihr anderen Leuten das auch nach außen darstellen könnt. Wenn ihr daran noch arbeiten wollt, dann guckt doch mal in unseren Öffentlichkeitsarbeitskurs in die ersten Module, da geht es Selbstbeschreibung und Ziele und hört euch auch gerne noch mal die alte Folge mit Jenny an, wo es Zielsetzungen mit Social Media geht.

Grundlage 2: Die Schritte zur Mitgliedschaft definieren

Katrin von erzähl davon [00:05:31]:
Das zweite Fundament, das ihr braucht für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit, ist, dass ihr euch Gedanken macht, wie sieht denn eigentlich der Weg in den Verein aus. Also ganz plump gesagt, stell dir vor, plötzlich kommt ein neuer Mitgliedsantrag rein, eine Person hat gesagt, hallo, ich möchte bei euch Mitglied werden, juhu, erstmal können wir uns natürlich freuen, aber jetzt können wir uns fragen, wie kam es denn dazu? Also was waren denn die Schritte, wie die Person den Weg zu euch gefunden hat? Und wenn ihr kein Verein seid, wo man einen Antrag abgibt, wie auch immer der Weg bei euch halt aussieht. Das müsst ihr jetzt einmal adaptieren. Und versucht dann auch diese Schritte messbar zu machen. Also nicht nur zu definieren, was sind die Schritte, sondern auch zu überlegen, woher kann ich denn messen, ob dieser Schritt gegangen wurde oder nicht. Und im besten Fall können wir damit dann also nachvollziehen, wo die Leute hergekommen sind, die neu zu uns gestoßen sind oder ab jetzt zu uns stoßen und wo auch die Stellen in diesem Prozess sind, wo die Leute abspringen. Vergleich dazu auch gerne die alte Podcast-Folge über Conversion Rates, die packe ich euch auch in die Show Notes. Das ist so ein Marketing-Konzept mit den Conversion Rates, was wir auch hier anwenden können.

Katrin von erzähl davon [00:06:43]:
Das klingt jetzt vielleicht kompliziert, aber eigentlich ist das Grundprinzip ganz einfach. Also versucht einfach mal zu überlegen, was wären denn die Schritte, die geschehen sein müssen, damit jemand jetzt sagt, hallo, ich will bei euch Mitglied werden. Wir können das ja mal so rückwärts quasi, Schritt für Schritt gehen. Also, wenn die Person jetzt diesen Antrag bei euch unterschrieben, abgegeben hat, gesagt hat, ich habe mich entschieden, ich will bei euch dabei sein, dann hat sie uns davor auf jeden Fall kennengelernt, besser kennengelernt. Sie hat reingeschnuppert, vielleicht hat sie einen Infoabend besucht oder vielleicht war sie mal dabei und hat schon mal irgendwie mit angepackt, hat schon mal teilgenommen an der Veranstaltung von uns und so weiter. Sie hat auf jeden Fall da schon den Kontakt mit uns gehabt. So, was war denn davor? Davor hat sie sich vielleicht noch mehr über uns informiert. Vielleicht hat sie eine Webseite von uns durchgelesen oder eine Broschüre oder vielleicht hat sie ein Interview gelesen, was wir gegeben haben oder einen Podcast gehört oder irgendwas.

Katrin von erzähl davon [00:07:42]:
Oder vielleicht hat sie mit einer Person gesprochen, die schon Teil vom Verein ist und hat da ihre Fragen gestellt. Davor hat sie wahrscheinlich auch noch mit uns irgendwie Kontakt aufgenommen, zum Beispiel diese Broschüre erstmal zugeschickt zu bekommen oder zum Infoabend eingeladen zu werden und dafür hat sie vielleicht eine E-Mail geschickt oder sie hat eine private Nachricht in den sozialen Netzwerken geschickt. Oder sie hat vielleicht bei einem Infostand am Marktplatz mit uns kurz geplaudert und sich eine Visitenkarte mitgenommen. Und sie muss natürlich erstmal von uns erfahren haben. Also beim Marktplatz-Infostand, Vielleicht hat sie genau in dem Moment zum ersten Mal von uns gehört. Vielleicht hat sie aber auch schon eher von uns gehört. Vielleicht hat sie in der Zeitung von uns gelesen durch einen Zeitungsartikel. Vielleicht hat sie von der Mitbewohnerin gehört, dass es uns gibt, weil die Mitbewohnerin euch irgendwie kennengelernt hat.

Katrin von erzähl davon [00:08:32]:
Vielleicht hat sie eine Empfehlung bekommen, vielleicht hat sie bei Social Media euch entdeckt, vielleicht hat sie gegoogelt, was gibt es für Vereine in meiner Stadt, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Irgendwie wird sie etwas gemacht haben, dann von euch zu erfahren. Und diese verschiedenen Schritte, also ich habe jetzt immer verschiedene Varianten genannt, was es gewesen sein kann, da müsst ihr jetzt natürlich überlegen, was wäre denn da die Möglichkeit. Also zum Beispiel, Wenn ihr noch gar kein Social Media habt, dann kann die Person nicht über Social Media auf euch aufmerksam geworden sein. Wenn ihr nie einen Infoabend macht, dann kann die Person nicht durch einen Infoabend mehr Infos über euch bekommen haben. Aber wenn ihr zum Beispiel eine super aktive Community habt, also eure bestehenden Leute, eure bestehenden Mitglieder, eure bestehenden Kontakte, die erzählen total gern von euch, dann ist das wahrscheinlich ein Weg, über den es passieren kann, dass Leute euch kennenlernen, mehr über euch erfahren und so weiter und so fort. Und die anderen Wege dann eher nicht. Also überlegt gerne mal, was ihr da schon habt und überlegt einfach, wie diese Schritte bei euch aussehen könnten.

Katrin von erzähl davon [00:09:37]:
Also zum Beispiel, wenn ihr ein Sportverein seid, dann gibt es bei euch bestimmt die Möglichkeit, dass man mal zu einem Probetraining vorbeikommt. Wenn ihr eine andere Art von Verein seid, dann habt ihr wahrscheinlich kein Probetraining, sondern habt ihr wahrscheinlich andere Möglichkeiten. Und überlegt da mal nachzuvollziehen, wie dieser Weg aussehen könnte, welche Möglichkeiten ihr jeweils bietet für diese verschiedenen Schritte und versucht auch gerne zu verifizieren, wie es denn in der Vergangenheit war bei den Leuten, die in letzter Zeit zu euch gestoßen sind. Also natürlich nicht die, die seit 10 Jahren dabei sind. Das ist einfach, kann man nicht mehr vergleichen. Aber geht doch mal gerne gedanklich die Liste im Kopf durch, wer ist denn in den letzten Wochen und Monaten bei euch neu dazugekommen und dann fragt diese Person, hey was hast du denn gemacht, was waren denn bei dir die Schritte und dann sagt die Person vielleicht, ja die Julia, die ist ja meine Mitbewohnerin und die hat mir davon erzählt, da habe ich öfter mal mitbekommen, dass die irgendwie was vorbereitet, weil die ja auch hier im Verein ist. Und dann haben wir am WG Küchentisch darüber gesprochen und dann habe ich aber festgestellt, dass ich mich eigentlich vor allem für den Bereich M&M interessiere, Eventplanung und sie ist ja im anderen Bereich und deswegen habe ich dann eine E-Mail geschickt an den Thorsten, weil der Thorsten hier die Events betreut und dann habe ich mich mit Thorsten auf einen Kaffee getroffen und er hat mir erzählt, wie es aussieht und dann habe ich mich entschieden, dass ich gerne mal unverbindlich beim nächsten Event mit anpacke und als ich das dann gemacht habe gesehen habe hey das ist voll cool habe ich mich entschieden ich möchte jetzt festes Teil vom Event Team sein und dann seht ihr eben welche Schritte da positiv durchlaufen worden sind. So aber das sind ja nur die schritte wo es geklappt hat.

Katrin von erzähl davon [00:11:17]:
Ihr kennt vielleicht dieses berühmte bild von diesem durchlöcherten kriegsflugzeug wo man quasi gemessen hat anhand von den flugzeugen die zurückgekommen sind welche teile vom flugzeug besonders kritisch sind. Denn beziehungsweise andersrum wenn ein Flugzeug trotzdem noch nach Hause kommen konnte, obwohl im linken Flügel ganz viele Löcher drin sind, ganz viel durchschossen wurde, dann zeigt das ja, dass dieses, dass obwohl da Löcher drin sind, das Flugzeug trotzdem noch weit genug fliegen konnte. Wenn aber der Motor durchlöchert wurde, dann ist das Flugzeug wahrscheinlich abgestürzt und ist nicht angekommen. Also Stichwort Survivorship Bias. Da packe ich euch auch einen Link zu in die Show Notes. Und auf der anderen Seite heißt es also, Ihr könnt jetzt nicht einfach nur sagen, ah ok cool, also die Julia hat gut für uns Werbung gemacht und auf ein Kaffee treffen ist auch eine gute Strategie, sondern ihr müsst doch überlegen, wo könnten Leute abgesprungen sein auf diesem Weg. Und das heißt zum Beispiel, vielleicht ist eure Webseite total veraltet und hässlich und hat nicht genug Inhalte und wenn jetzt die Julia gesagt hätte, hey cool, dass du dich für meinen Verein interessierst, guck doch einfach mal auf unserer Webseite, dann wäre die Person auf die Website gegangen, hätte sich erstmal abgeschreckt gefühlt, weil die Website total veraltet ist und weil da irgendwie steht Bericht vom Sommerfest 2019 und man denkt, huch, sind die schon seit Jahren nicht mehr aktiv oder warum sind da Infos von 2019 auf der Webseite und hätte dann vielleicht gesagt, das ist nichts für mich und hätte sich nicht weiter für diesen Verein interessiert. Also ihr könnt nicht einfach so wissen, was noch nicht funktioniert, sondern ihr müsst ein bisschen nachforschen.

Katrin von erzähl davon [00:12:56]:
Sagen wir es mal so. Und eben schauen, was könnten denn die Punkte sein, wo jemand abgesprungen ist, oder könnte es vielleicht sein, dass ihr einfach manche von diesen Schritten gar nicht habt. Also zum Beispiel, angenommen, jetzt sind wir wieder bei den Conversion Rates, also hört euch gerne diese Podcast-Folge nochmal an. Angenommen, Ihr macht regelmäßig Infoabende und von diesen Infoabenden habt ihr eine 80%-ige Chance, dass die Leute dann auch wirklich Mitglied werden oder eine durchschnittlich 80%-ige Quote. Das heißt, wenn 10 Leute zum Infoabend kommen, sind 8 danach neue Mitglieder. Geil! Dann scheint ihr auf jeden Fall was richtig zu machen. Dann macht euer Infoamt anscheinend richtig Spaß und ihr macht dann einen richtig guten Eindruck. Aber es kommen halt immer nur zehn Leute zum Infoamt.

Katrin von erzähl davon [00:13:42]:
Das heißt, da ist wahrscheinlich eher der Flaschenhals, dass nicht genug Leute überhaupt mitbekommen, dass es diesen Infoabend gibt oder dass sie mitbekommen, dass es diesen Infoabend gibt, dass es für sie aber irgendwie unattraktiv scheint, weil zum Beispiel der Flyer nicht so attraktiv ist oder weil der Flyer irgendwie missverständlich ist und man deswegen dann nicht zum Infoabend kommt. Und wenn ihr es aber schaffen würdet, mehr Leute zum Infoabend zu bewegen, also zum Beispiel 20 Leute statt 10 Leute, dann würden am Ende auch mehr neue aktive Mitglieder dabei rausspringen, weil der Infoabend, der läuft ja schon gut, so wie ihr den aktuell macht. Und das könnte jetzt eben auch ein Punkt sein, wo ihr erstmal versuchen könnt, diese Schritte zu identifizieren, diese Schritte zu fixen und dadurch auch besser, also mehr Verständnis dafür zu bekommen, wie der Weg in euren Vereinen eigentlich aussieht und in welcher Stufe das schon gut klappt und dann welcher ihr noch in den nächsten Zeit nacharbeiten solltet. Zum Beispiel indem ihr dann die Website aktualisiert oder indem ihr neue Flyer macht oder indem ihr eure Mitglieder schult, dass die besser von euch erzählen können, indem ihr neue Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit ausprobiert und so weiter und so fort.

Grundlage 3: Interne Probleme lösen & Mitglieder halten

So und jetzt die dritte Basis, die gut sein sollte, wenn ihr Öffentlichkeitsarbeit für die Mitgliedergewinnung machen solltet. Und das könnte jetzt ein bisschen wehtun, sorry im voraus, Aber der dritte Punkt ist, ihr müsst eure internen Probleme lösen. Also, ihr müsst überlegen, was läuft denn gerade bei euch intern noch nicht so gut, beziehungsweise was könnte intern so sein, was die Leute davon abhält, euch weiter zu empfehlen. Das könnte so was sein wie, dass einige von euren Vereinsmitgliedern einen sehr hohen Workload haben.

Katrin von erzähl davon [00:15:26]:
Oder dass sie deswegen jetzt eine Freundin, die sagt, hey, du studierst ja Lehramt, ich ja auch, ich würde gerne mehr Praxiserfahrung mit Kids sammeln. Ich weiß, du bist da in diesem Nachhilfeverein, kann ich da auch mitmachen, würdest du mir das empfehlen?“ Und da wird die Person vielleicht sagen, du das mit den Kids, das macht auf jeden Fall Spaß, aber in dem Verein, puh, ich muss da so viel machen. Ich habe dir ursprünglich gesagt, ich würde gerne nur ein, zwei Stunden in der Woche machen, aber jetzt haben die mir irgendwie so viel aufgeheizt und ich habe auch ein schlechtes Gewissen den Kids gegenüber, will das nicht einfach absagen, deswegen kämpfe ich mich da so durch, aber ganz ehrlich, mach das lieber nicht, halte dich davon fern. Oder sowas wie eine interne schlechte Stimmung, dass die Person zum Beispiel sagen würde, hey du, eigentlich die Tätigkeit ist mega cool mit den Kids und so, aber die Alexandra, die geht mir so auf die Nerven, die ist auch in meinem Mathe-Nachhilfe-Team Und wenn ich schon daran denke, dass ich die am Mittwoch wiedersehen muss, hab ich gar keinen Bock mehr drauf. Ganz ehrlich, bleib dir lieber fair und sei froh, dass du sie nicht kennst. Und all solche Sachen, das sind jetzt, also, keine Ahnung, irgendwo stimmt es, dass eine Alexandra die Mathe Nachhilfe gibt. Hey, ist nichts Persönliches gegen dich, du bist nur ein Beispiel gerade. Aber überlegt mal, was könnten alles Dinge sein, die Leute daran hindern, ernsthaft euch weiter zu empfehlen.

Katrin von erzähl davon [00:16:36]:
Denn Weiterempfehlungen sind einfach die beste Art, neue Leute zu finden, weil da eben dieser Trust schon mit eingebaut ist. Und die Chance, dass wenn eine Freundin sagt, hey, das ist cool, du komm doch mal vorbei, dass das dann wirkt, ist viel viel höher, als wenn die mal einfach irgendeinen Social Media Post sieht oder so, ne? Da müssen wir gar nicht drüber reden. Und überleg da mal, was könnte die Leute hindern. Und ja, das tut weh, da reinzugehen. Und das sind wahrscheinlich auch nicht Sachen, die man mal eben so fixen kann. Also im Schritt davor die Website irgendwie zu aktualisieren. Ich glaube das ist einfacher als intern erst mal schlechten Stimmungen auf den Grund zu gehen oder irgendwelche Teamkonflikte zu lösen. Ja, sorry.

Katrin von erzähl davon [00:17:16]:
Hört da auch gerne noch mal in die Podcast-Folge über psychologische Sicherheit für Teams. Die fand ich auf jeden Fall super spannend, die ist auch noch nicht so alt. Vielleicht habt ihr sie auch schon gehört, aber auch die verlinke ich gerne in den Shownotes. Überlegt also, wie könnt ihr euch intern aufstellen, attraktiv zu sein und auch die Leute zu halten. Hier können wir wieder eine Metapher benutzen und zwar stellt euch vor, ihr sollt einen Eimer mit Wasser füllen, dann damit, keine Ahnung, in den Garten zu gehen und die Blumen zu gießen oder so. Aber dieser Eimer hat Löcher und Wenn ihr da jetzt aus dem Wasserhahn viel Wasser einfach reinfüllt und da ist ein kleines Loch drin, dann ist es vielleicht nicht so schlimm, denn bis ihr diesen Wasser einmal quer durchs Haus in den Garten getragen habt, da ist halt ein bisschen Wasser rausgetropft, aber ist es noch genug Wasser im Eimer drin, eure Blumen zu gießen. Wenn da jetzt aber ganz viele Löcher drin wären und ihr hättet dann den Eimer in den Garten getragen, der wäre schon längst leer. Da ist kein Wasser mehr übrig für die Blumen und stattdessen habt ihr jetzt riesige Pfützen im Haus, weil da überall Wasser rausgelaufen ist.

Katrin von erzähl davon [00:18:14]:
Und so ähnlich ist es quasi auch, wenn euer Team einfach intern nicht gut funktioniert, wenn es keinen Spaß macht, bei euch sich zu engagieren, wenn die Leute keine Wertschätzung erfahren, wenn die Leute nicht das erfahren, was sie sich versprochen haben am Anfang, dann hauen die Leute halt wieder ab. Und dann müsst ihr halt andauernd neue Leute finden, das irgendwie aufzufüllen und das ist halt Quatsch. Und stattdessen versuchen wir erstmal die Löcher zu flicken und erstmal dafür zu sorgen, dass wenn jemand bei euch ist, die Person da auch wirklich Spaß dran hat, gerne da ist, Sinn verspürt, sich gut fühlt und im besten Fall dann auch neue Leute mitbringt oder bei eurer Öffentlichkeitsarbeit mithilft, dazu mit beiträgt, statt eben zu sagen, ja, wenn wir drei neue Leute finden, dann hauen zwei irgendwie nach ein paar Wochen schon wieder ab. Aber egal, wir machen einfach weiter Öffentlichkeitsarbeit und versuchen weiter Leute in diesen löchrigen Eimer reinzufüllen. Das ist super anstrengend und überhaupt nicht nachhaltig. Also versucht lieber noch mal intern zu gucken, was sind Gründe, warum Leute uns weiterempfehlen. Und das kennt ihr vielleicht auch von Software. Also ich habe das relativ oft, ich bin ja so eine Tool-Maus, ich probiere gerne neue Tools aus und manchmal poppt dann unten so ein kleiner Feld auf und da steht dann, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Miro weiterempfehlen an eine Freundin oder einen Freund.

Katrin von erzähl davon [00:19:35]:
Ich glaube, das nennt sich Net Promoter Score oder so. Müsste man mal googeln, das ist glaube ich so eine Methode. Und damit wird halt auch gemessen, ob die Leute gerade zufrieden sind oder nicht. Und Vielleicht könnt ihr euch etwas überlegen, wie ihr so eine Messung öfter, regelmäßiger, systematischer durchführen könnt, damit ihr ein Stimmungsbild bekommt von euren aktuellen Engagierten, von euren aktuellen Ehrenamtlichen, das vielleicht auch frühzeitig zu entdecken, wenn die Stimmung kippt, wenn die Leute unzufrieden werden, wenn es vielleicht irgendwelche Probleme gibt, von denen ihr noch nicht so viel mitbekommen habt und dass ihr das dann frühzeitig beheben könnt und natürlich zum einen, die Leute glücklich zu machen, die gerade bei euch sind, aber eben auch langfristig für die Öffentlichkeitsarbeit, damit, wenn ihr dann jemand neues findet, die Person auch da bleibt und ihr sie nicht nach ein paar Wochen schon wieder ersetzen muss, weil es ihr dann doch nicht gefallen hat und sie wieder gegangen ist. Hört euch dafür gerne nochmal die Folge an zur psychologischen Sicherheit und die Vereinsinfluencer-Folge. Beides findet ihr dann in den Show-Notes. So, jetzt geht ihr wahrscheinlich mit Hausaufgaben aus der Folge raus. Sorry dafür.

Katrin von erzähl davon [00:20:41]:
Aber wie gesagt, es ist wichtig, dass eure Öffentlichkeitsarbeit auf einem guten Fundament steht und deswegen nochmal für euch zur Wiederholung. Erstens, überlegt euch euren Fokus, habt Klarheit darüber, wer ihr seid, wie ihr eure Öffentlichkeitsarbeit gestalten wollt und wofür ihr eigentlich die neuen Leute sucht. Zweitens definiert den Weg in den Verein, überlegt euch, was da die Schritte sind und welche Schritte bei euch vielleicht noch ein bisschen Nachholbedarf brauchen, die zu optimieren. Und drittens überlegt, was könnten interne Probleme sein, die im Moment dazu führen, dass die Leute euch nicht weiter empfehlen oder dass die Leute, wenn sie neu zu euch kommen, dann nicht lange bleiben und wie könnt ihr erstmal die internen Probleme lösen, dann Leute zu halten und Leute zu Vereinsinfluencerinnen und Influencern zu machen. Wenn ihr Gedanken habt zu dieser Folge, dann teilt sie sehr gerne mit uns. Ihr könnt zum Beispiel bei Instagram den Post zu dieser Folge kommentieren. Ihr findet uns unter @erzaehldavon oder könnt auch eine Mail schreiben an mail.at erzähldavon.de und wir sind gespannt, welche Erfahrungen ihr damit gebracht habt. Wir hören uns in zwei Wochen wieder.

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