Der Know-Like-Trust-Faktor

Der Know-Like-Trust-Faktor ist ein Begriff aus dem Marketing. In dieser Folge besprechen wir, wie wir dieses Prinzip auf unsere Öffentlichkeitsarbeit übertragen können. Außerdem gibt es 20+ konkrete Postingideen oder -vorlagen für euch. Wenn ihr die in Ruhe nachlesen wollt, guckt euch diesen Blogbeitrag an!

Inhalte

00:35Was ist der Know-Like-Trust-Faktor?
02:10Know-Like-Trust-Faktor für Vereine
04:55Know-Like-Trust auf Social Media

Links

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32: 7 Tipps für mehr „social“ in Social Media

Transkript

Hi und willkommen im erzähl davon Podcast! Ich bin Katrin und ich habe euch heute den Know-Like-Trust-Faktor mitgebracht, den ihr bestimmt noch nicht kanntet. Außerdem gibt es auch noch ganz handfest 20 Posting-Ideen, die ihr benutzen können für einen Social Media Content. Also erst ein bisschen Theorie und dann geht es in die Praxis!

Im Marketingkontext wird von diesem Kow-Like-Trust-Faktor gesprochen und wie oft bei solchen Marketing-Techniken denke ich, dass man die auch für Vereine ganz gut übertragen kann, dass man sich da inspirieren lassen kann für seinen eigenen Social-Media-Content. Deswegen habe ich euch heute den Know-Like-Trust-Faktor mitgebracht. Damit ist gemeint: Man muss quasi diese drei Stufen gehen von Know, also kennen zu Like, also mögen zu Trust, also vertrauen, bis man sich entscheidet, etwas zu kaufen.

Das ist jetzt natürlich nicht auf irgendwelche günstigen Produkte bezogen. Also wenn ich durch die Stadt laufe und Hunger habe, dann gehe ich einfach zur nächstgelegenen Bäckerei und hol mir dann Brötchen. Da muss ich den Bäcker nicht mögen oder ihm vertrauen. Wenn ich mir ein belegtes Brötchen für 1,50€ kaufe, ist das schon in Ordnung. Aber das kennt ihr ja selber, wenn ihr größere Sachen kaufen möchtet. Zum Beispiel, wenn ihr ein Auto kauft, dann gibt es ja einfach bestimmte Marken, die denen ihr vertraut, mit denen ja vielleicht auch gute Erfahrungen gemacht habt. Oder ihr sagt „Um Gottes willen, ein [Marke XY], der kommt mir nicht ins Haus!“ Oder beim Smartphone: ob ihr Team Apple seid oder ob ihr sagt „Na ja, Apple ist total überteuert. Das ist nur Werbung, bla bla. Ich hole mir hier mein Samsung. Das kann genauso viel und kostet weniger!“ Was auch immer da eure Meinung ist, zu welchem Team ihr da gehört. Wenn ihr an eure privaten Kaufentscheidungen usw. denkt, da kennt ihr das bestimmt schon.

So, jetzt wollt ihr im Verein ja wahrscheinlich nicht unbedingt was verkaufen, aber ihr wollt ja trotzdem ein Investment von den Leuten. Ihr wollt entweder ein Zeit-Investment (=hey, engagiert euch bei uns, wir machen gute Sachen!) oder man möchte doch ein Geld-Investment (=Spende für uns; mache eine Sachspenden für uns) oder ihr wollt, dass die Leute sich für euch einsetzen. Deswegen, weil es dann trotzdem um eine große Sache geht, ob ich mich jetzt dafür entscheide, diesen oder jenen Verein zu unterstützen, deswegen denke ich, dass der Know-Like-Trust-Faktor auch für uns eine gute Sache ist, die wir im Hinterkopf behalten können, wenn wir Öffentlichkeitsarbeit machen.

Wenn wir das auf Vereine übertragen, dann ist das Know, die Know-Stufe, die Kennen-Stufe, also dass man einfach sieht okay, die der Verein ist sichtbar, die Infos über den Verein sind ersichtlich. Ich erkenne, worum es bei dem Verein geht. Er ist präsent und wenn man nach ihm sucht, dann findet man ihn auch. Das ist also die erste Stufe. Wenn ich gar nicht weiß, dass es einen Verein gibt, dann kann ich ihn auch nicht mögen oder ihm vertrauen. Ihr müsst also sichtbar sein. Das ist schon mal die erste Stufe. Ich muss wissen, was ihr macht, wofür ihr steht und so weiter.

Auf der Like-Stufe geht es jetzt darum, dass der Verein mir sympathisch wirkt, dass ich denke „Ach, das ist aber cool, was die machen!“ Da geht es natürlich dann auch viel darum, dass die Menschen dahinter sichtbar werden, dass man nicht nur sich hinter dem Vereinslogo versteckt, sondern dass man sieht: Wer ist denn da aktiv? Wer sind denn da die Leute, die sich einsetzen? Wer sind die Leute, mit denen ich etwas zu tun haben werde, wenn ich mich selber bei diesem Verein engagieren möchte oder wenn ich diesen Verein unterstützen möchte. Und dann geht es natürlich auch um Werte oder andere Gemeinsamkeiten. Und dass ich sehe „Okay, wir ticken gleich, wir sind auf einer Wellenlänge, uns sind die gleichen Sachen wichtig.“

So, und dann jetzt die letzte Stufe, die Trust-Stufe, das Vertrauen: Wenn ich jetzt sage „Okay, ich weiß, dass es den Verein gibt und der sieht ganz nett aus“, dann möchte ich jetzt natürlich auf der Trust-Stufe sehen, dass der seine Versprechen hält, dass der Erfolge hat, dass er wirksam ist, dass er konsistent ist. Also dass ich einfach sehe „Okay, ist ja gut und schön, dass die erzählen, dass sie weiß ich Straßenhunde aus Spanien retten und in gute Familien vermitteln möchten.“ Aber wenn ich dann die Erfolge sehe, wenn ich sehe, die haben dieses Jahr schon 20 Hunde versorgt und geimpft und kastriert und vermittelt und wow, guck mal die Familie, die sieht so happy aus mit diesem neuen Hund bla bla bla. Wenn ich also was sehe, dann vertraue ich ihnen und sage „Okay, das sieht aus wie ein Verein, der wirklich nicht nur sympathisch ist, sondern auch wirklich vertrauensvoll.“ Bei dem ich guten Gewissens mich engagieren oder meine Spende oder meine Unterstützung leisten kann.

So, so viel zur Theorie. War auch nicht so viel. Hat nicht wehgetan. Jetzt zu den konkreten Posting-Ideen. Ich habe das jetzt aufgeteilt in Know, Like und Trust; und habe da immer so ein paar Fragen oder so ein paar Prompts, die ihr quasi für euch ausfüllen oder ergänzen könnt, in der Hoffnung, dass euch da jetzt gute Ideen für Social Media Beiträge kommen.

Wir beginnen mit Know, also mit kennen. Und da werden jetzt die folgenden Punkte:

  • Das machen wir alles / das ist unser Angebot / das sind unsere Aktivitäten
  • Das ist unsere Spezialisierung/Expertise
  • Du kannst bei uns mitmachen, indem… / Du kannst für uns spenden, indem…
  • Unsere Angebote sind für: … / Du bist hier richtig, wenn …
  • Hey, teile unser Angebot doch mit den folgenden Leuten: …

Gehen wir weiter zum Like-Faktor:

  • Das sind unsere Mitglieder
  • So ticken wir / das ist unsere Art / das ist unser Humor
  • Ein Blick hinter die Kulissen / so arbeiten wir
  • Authentizität: Anekdote
  • Das ist gut gelaufen/ das ist nicht so gut gelaufen / das haben wir gelernt / das machen wir besser
  • Für diese Werte stehen wir: …
  • Das ist unsere Mission und unsere Vision.

Und wenn wir uns jetzt den Trust-Faktor angucken, dann wären das die folgenden Posting-Ideen:

  • Das haben wir erreicht (Wirksamkeit, Erfolge)
  • Das haben wir mit den Spenden/Spendengeldern gemacht (Transparenz)
  • Das sagen Leute, die unser Angebot in Anspruch genommen haben, über uns
  • Referenzen/Testimonials
  • Partnerorganisationen; wir sind Teil vom XY-Netzwerk
  • Preise und Auszeichnungen
  • So professionell arbeiten wir
  • So entwickeln wir uns weiter / so bilden wir uns weiter

Im besten Fall habt ihr zu jeder der 20 Ideen eine konkrete Idee gehabt, wie ihr das auf euren Verein übertragen könnt und habt jetzt 20 Posting-Ideen! Herzlichen Glückwunsch! Aber wenn er jetzt auch nur drei, vier, fünf dabei waren, wo euch sofort was eingefallen ist, dann ist es auch okay.

Ich würde euch auffordern, dass ihr einmal schaut und guckt, welchen von diesen Faktoren bedient ihr bisher vor allem? Also es gibt viele Organisationen, die sind total informationsbasiert in den sozialen Netzwerken. Das wäre da wahrscheinlich vor allem die erste Stufe. Es gibt aber auch manche, die posten nur irgendwelche witzigen Bilder oder irgendwelche Insider, die dem Like Faktor helfen, aber vielleicht nicht unbedingt dem Know- und dem Trust-Faktor. Ich möchte euch dazu aufrufen, dass ihr für alle drei Aspekte Ideen sammelt. Dazu habe ich euch eben diese vorgelesen. Aber vielleicht fallen euch da auch noch andere Sachen ein, die ihr eurer Meinung nach machen könnt zu diesen drei Faktoren und dass ihr die regelmäßig in euren Redaktionsplan mit einbaut. Und zwar nicht „Im Januar geht es um Know, im November geht es um Like“, sondern dass ihr alle drei Faktoren immer mal wieder zwischendurch einsprenkeln könnt.

Und ganz allgemein möchte ich euch noch ein paar Punkte mitgeben, die jetzt nicht an ganz konkreten Social Media Postings hängen, sondern einfach grundsätzliche Prinzipien für eure Öffentlichkeitsarbeit: Und das ist zum einen, dass ihr eine gute Webseite habt mit aussagekräftigen Texten über euch und eure Arbeit als Basis. Dass man da wirklich noch mal sieht okay, das machen die und dass man euch aber auch kennenlernt und dass man eure Referenzen und Auszeichnungen und Co. sieht. Authentizität ist auf jeden Fall ein großes Stichwort. Es gibt auch Vereine und Co. die möchten total professionell wirken, weil sie denken, dass das unbedingt notwendig ist, um dann zum Beispiel Leute anzuziehen. Und dabei geht dann aber die Authentizität total verloren. Und das ist natürlich auch schade. Also lasst es ruhig durchklingen! Wiedererkennungswert ist ein riesiger Punkt. Gerade für diesen Know-Factor. Also wenn ihr eine ganz bestimmte Bildsprache habt, Farben, die immer wieder verwendet, Vorlagen, für eure Inhalte, dann kann ich euch leichter erkennen und dann zeige ich sofort „Aha, das sind die!“ Das ist auf jeden Fall gut, wenn ihr da sofort auf einen Blick erkennbar seid. Das passt auch zum Thema Regelmäßigkeit. Denn wenn ihr euch nur ganz unregelmäßig meldet, dann ist das zum Beispiel auch nicht sehr vertrauensvoll. Oder wenn ihr euch zum Beispiel nur dann meldet, wenn ihr grad neue Spenden braucht oder so was. Das wirkt nicht sehr vertrauensselig, sondern meldet euch auch dann, wenn es gerade bei euch stressig ist. Also räumt in der Öffentlichkeitsarbeit durchaus eine Priorität ein, damit ihr regelmäßig von euch hören lasst. Auch wenn gerade bei euch entweder die Hütte brennt, weil es so stressig ist, oder wenn wir euch gerade nicht so viel passiert. Meldet euch einfach trotzdem, damit die Leute euch weiterhin auf dem Schirm haben. Denkt außerdem darüber nach, wie ihr mit befreundeten Organisationen oder Vereinen Kooperationen machen könnt. Oder vielleicht habt ihr ein Dachverband? Oder habt ihr Vereine, die das gleiche machen wie ihr in einem Nachbarort oder so. Denkt da einfach mal, wie ihr mit anderen zusammen Kooperationen machen könnt. Denn das ist ja der sogenannte Social Proof. Wenn ich auf euch stoße und nicht weiß, ob ihr vertrauenswürdig seid, dann aber sehe, dass viele andere mit euch zusammenarbeiten, dann geben die euch ja ein Stück weit auch Glaubwürdigkeit und Vertrauen mit. Deswegen schaut einfach mal: Wie könnt ihr mit anderen Vereinen und Co. zusammenarbeiten und diese Zusammenarbeit dann auch nach außen sichtbar machen? Und der letzte Punkt, der auch auf unseren unserem Projektnamen „Tue Gutes und erzähl davon“ anspielt: Zeigt ruhig eure Erfolge und seid nicht zu bescheiden mit dem, was ihr alles macht, was sie alles schon erreicht habt oder mit euren Visionen, worauf ihr hinarbeitet. Denn das sind die Sachen, die dann tatsächlich spannend sind für den Know-Like-Trust-Faktor. Und ja, seid einfach nicht so bescheiden und kommuniziert darüber. Ihr findet die 20 Content Prompts auch noch mal als Blogartikel in Ruhe zum Nachlesen (oder Speichern!). Und ja, ich hoffe, dass euch das jetzt ein paar Ideen gebracht hat, wie ihr den Know-Like-Trust-Faktor mit eurer Social-Media-Kommunikation erhöhen könnt. Viel Spaß dabei und wir hören uns in der nächsten Folge.

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