Okay, zugegeben: Was lustig, schön oder unterhaltsam ist, ist immer individuell. Dennoch gibt es einige Punkte, die ihr bei eurer Social-Media-Arbeit beachten solltet, damit ein Beitrag „gut“ wird. Wir gehen diese Punkte in dieser Podcastfolge durch, inkl. Checkliste und Beispielen aus der Praxis!
Tipp: Diese Folge ist auch als YouTube-Video verfügbar. Wenn ihr alle Beispiele auch sehen und nicht nur hören möchtet, schaut euch den Videopodcast an: https://youtu.be/Be0lC5nL9zA
Inhalt
00:14 | Intro |
01:27 | Konzeptionelle Ebene |
07:09 | Visuelle Ebene |
10:47 | Textebene |
19:49 | Outro |
Links
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Transkript:
00:00:04
Hallo, hier ist Katrin von erzähl davon und wir versuchen heute in dieser Podcastfolge die Frage zu beantworten: Was macht einen guten Beitrag für Social Media aus? Wir sprechen hier bei erzähl davon ja häufig über Strategien; welche Kanäle Sinn machen, wie man dann den Content erstellt, wie man auf Content-Ideen kommt usw. Heute soll es mal konkret um die Frage gehen: Wenn man dann jetzt seine Kanäle hat, seine Contentstrategie hat usw., wie kann man denn jetzt einen konkreten Beitrag gestalten, der gut funktioniert?
00:00:32
Wir gucken uns das Ganze auf drei verschiedenen Ebenen an: Auf der Konzeptionsebene, auf der visuellen Ebene und auf der Textebene. Und man muss dazu natürlich sagen für jede Audience, also für eure Followerinnen und Follower, sieht das Ganze wahrscheinlich anders aus als für unsere Audience. Also ihr müsst da eh immer ein bisschen experimentieren und ein bisschen schauen, was kommt bei unserer Audience gut an, was interessiert die, welche Art von Medien mögen die? Also den hundertProzentigen Tipp, wie ein perfekter Beitrag aussieht kann ich euch nicht geben, das kann euch niemand geben, das wäre ein unseriöses Versprechen. Sondern wir gucken uns hierzu grob an, was ihr beachten solltet auf diesen drei Ebenen. Und dann habt ihr quasi das Handwerkszeug, mit dem ihr losgehen und ausprobieren könnt. Und schaut dann einfach auf die Ergebnisse, auf eure Analytics, auf die Statistiken, um dann zu sehen, das kommt bei unseren Leuten besonders gut an oder das hier ist etwas, worauf unsere Leute abfahren, das ist anscheinend ein sehr guter Beitrag für sie.
00:01:27
Wir beginnen mit der konzeptionellen Ebene und nicht erschrecken. Wir haben da jetzt eine Reihe von Fragen mitgebracht zu dieser konzeptionellen Ebene. Diese Fragen gehen wir jetzt aber der Reihe nach durch und wir haben auch für viele Sachen Beispiele mitgebracht, damit ihr versteht, was damit gemeint ist. Wir beginnen bei der konzeptionellen Ebene mit der Frage, ob das Thema klar ist und ob der Kontext klar ist. Ihr müsst wissen, in den sozialen Netzwerken, egal ob auf Instagram, Facebook, Twitter, LinkedIn, TikTok, egal, welches Netzwerk ihr benutzt, wenn ihr etwas postet, habt ihr überhaupt keine Garantie, dass die Leute, die das sehen, euren vorherigen Beitrag gesehen haben, wissen, was gerade bei euch los ist oder generell überhaupt schon mal von euch gehört haben. Wenn also das Thema worum geht es in diesem Beitrag nicht sofort klar ist, dann werden die Leute wahrscheinlich verwirrt einfach weiterscrollen. Ihr dürft also nicht sowas sagen wie, „Wie letzte Woche schon erzählt“ oder irgendwelche Fachbegriffe oder sowas, mit denen niemand was anfangen kann. Sondern ihr müsst immer im Hinterkopf haben, wenn jemand uns gar nicht kennt oder wenig Kontext zu uns hat und diesen Beitrag jetzt sieht, ist es trotzdem für die Person ein interessanter Beitrag? Versteht man, worum es geht, hat man Lust weiterzulesen?
00:02:34
Ein Beispiel: Wenn ihr etwas posten würdet, was wie gesagt nur eingeweihte Leute verstehen, wenn man auf dem Bild gar nicht erkennt was genau ist denn das oder was soll mir das denn jetzt sagen, da werdet ihr wahrscheinlich die Aufmerksamkeit der Leute ziemlich schnell verlieren. Stattdessen ist es gut, wenn das Bild sofort klar ist, wenn sofort klar ist, worum geht es denn da? Und wenn dann durch den Text, den ihr mit dazu schreibt, klar wird, was ist hier abgebildet, worum geht es hier, was wird mir hier vermittelt, dass ich dann einfach verstehe, worum es in diesem Beitrag gehen sollte, um zu sehen, lohnt sich das für mich? Ist das ein Thema, was mich interessiert? Will ich das jetzt komplett lesen, will ich die Fotostrecke angucken, will ich das Video gucken, will ich den Text zu Ende lesen? Das ist also die wichtigste Sache. Erst mal, ist das Thema klar, ist der Kontext klar? Worum geht es in diesem Beitrag?
00:03:18
Eine weitere sehr wichtige Sache ist das Thema Mehrwert und darüber haben wir hier im Podcast auch schon öfter gesprochen. Mit Mehrwert ist gemeint, was hat jemand davon, wenn die Person euren Beitrag anguckt? Es gibt verschiedene Arten, über Mehrwert zu sprechen. Wir nutzen gerne die Unterteilung in Information, Unterhaltung und Inspiration und das kann ganz unterschiedlich aussehen. Hier eine kleine Übersicht: Zu Informationen kann zum Beispiel Wissen oder Howto gehören, aber auch ein Funfact. Unterhaltung kann natürlich Humor sein, das ist meist so das erste, woran man denkt, wenn man an Unterhaltung denkt. Aber Unterhaltung kann auch anders aussehen, zum Beispiel durch ästhetische, außergewöhnliche Bilder und Videos oder durch Storytelling. Und dann haben wir noch Inspiration. Und bei Inspiration geht es darum, dass man die Menschen ins Grübeln bringt, ins Nachdenken bringt, vielleicht auch motiviert und einfach inspiriert. Da kann man zum Beispiel über eigene Ziele sprechen und damit den Leuten zeigen, wenn du diese Ziele auch verfolgst, wenn du diese Ziele auch unterstützt, dann bist du bei uns richtig. Oder man kann natürlich über Erfolge sprechen und zeigen, das haben wir mit unserer Arbeit schon bewirkt und so geht es jetzt weiter.
00:04:24
Für euch ist jetzt die Frage also, welcher Mehrwert ist in diesem Beitrag vorhanden? Manchmal hat man Beiträge, da ist nicht viel Mehrwert für die Leute, sondern da will man nur selber seine Botschaft raus senden. Man will zum Beispiel sagen, kommt jetzt zur Veranstaltung, stimmt für uns ab, wir sind für den Preis nominiert. Solche Beiträge dürft ihr ab und zu machen, sie sollten aber nicht den Großteil eurer Social Media Präsenz ausmachen. Sondern der Großteil sollte wirklich ein Beitrag sein, wo auch die Leute, die diesen Beitrag anschauen sollen, die diesem Account folgen, was von haben.
00:04:54
Dann gehen wir weiter zur konzeptionellen Ebene. Die Frage nach dem Format, also ob es ist ein einzelner Beitrag, der einfach nur für sich steht oder ist dieser Beitrag Teil von einer Serie, von einer Reihe, von einem Format. Das ist jetzt für die Leute nicht so wichtig. Gut, ein Format könnte auch noch mal dem Wiedererkennungswert helfen. Das ist vor allem für euch eine wichtige Frage. Denn wenn ihr immer wieder überlegt, was soll ich heute posten, was soll ich morgen posten und immer wieder von neuem anfangt euch Beitragsideen zu überlegen, ist das nicht nachhaltig. Im besten Fall überlegt ihr euch also ein paar Formate, die ihr regelmäßig auf euren Accounts bespielt. Das kann etwas sein, was ihr jede Woche macht, vielleicht jede Woche einen Tipp zu eurem Thema oder alle zwei Wochen, vielleicht alle zwei Wochen ein Mitglied vorstellen, Teammitglied oder eine Ansprechperson oder monatlich vielleicht ein Update aus euren Projekten, der aktuelle Stand usw. Das macht es euch einfacher, eure Social-Media-Arbeit zu planen und eben nicht immer wieder von Neuem zu überlegen, was posten wir denn?
00:05:49
Wichtig ist natürlich auch für welchen Kanal wird dieser Beitrag produziert und passt er zum Kanal? Das ist natürlich besonders wichtig, wenn man mehrere soziale Netzwerke hat. Also wenn jetzt zum Beispiel eine Facebookseite und ein Instagramaccount und Twitterprofil habt und für alle drei versucht ihr jetzt Medien zu produzieren oder herzustellen, manchmal passt ein Medium nicht so gut zu dem Kanal. Also zum Beispiel wenn ihr etwas Kompliziertes erklären möchtet und das als Text machen möchtet, wäre es vielleicht besser, dazu lieber noch eine Grafik zu bauen, eine Visualisierung zu bauen, ein Schaubild zu erstellen, um das Komplizierte dadurch einfacher zu erklären. Oder zum Beispiel wenn ihr kurzfristige News habt, die jetzt nur noch ein paar, ein paar Stunden oder ein paar Tage relevant ist, dann postet sowas lieber in eurer Instagram-Story als in euren Instagram Feed. Manchmal macht man das auch absichtlich. Also hier zum Beispiel, wenn man einen Tweet sendet, dass man zum Beispiel den Tweet einfach Screenshot sieht oder daraus eine Grafik macht und das dann nochmal bei Instagram postet. Das kann manchmal ein Stilmittel sein, in der Regel sollte man sich aber überlegen, für welches Netzwerk poste ich das oder möchte ich das posten? Und was ist dann das beste Medienformat, die beste Art und Weise, wie ich diesen Inhalt dann verpacke in das, was ich dann am Ende am Ende hochlade, sei es eben ein Foto, ein Video, eine Infografik, ein Text und so weiter und so fort.
00:07:09
Damit kommen wir auch schon zur nächsten Ebene, nämlich der visuellen Ebene. Also wie sieht das dann aus, was wir jetzt da herstellen für unseren Social-Media-Post? Auch hierzu gehören wieder mehrere Leitfragen und auch hier gehen wir die wieder Schritt für Schritt durch. Zunächst einmal die Frage nach dem Medienformat. Wir haben ja gerade schon darüber gesprochen beim Konzeptionellen, dass man sich Gedanken machen soll, für welchen Kanal man etwas produziert. Und das hat dann auch Auswirkungen darauf, was man da genau posten kann. Zum Beispiel wie viele Zeichen darf ein Text lang sein, In welchem Format soll ein Foto oder ein Video hochgeladen werden? Und bei Instagram ist es zum Beispiel so, dass ein Beitrag, wenn er dann gepostet wurde, im Feed immer in quadratischer Form dargestellt wird und wenn er vorher kein Quadrat war, sondern zum Beispiel hochkant, dann werden einfach oben und unten die Enden quasi abgeschnitten in der Ansicht. Und das kann dann unschön aussehen, wenn man auf eurem Profil scrollt und überall sind Sachen abgeschnitten. Das kann unprofessionell aussehen und es macht einem auch schwieriger, dann zum Beispiel das Motiv zu erkennen oder den Text zu lesen, wenn es sich zum Beispiel um so was wie eine Veranstaltungsankündigung oder eine Infografiken, Infopost oder sowas handelt. Wenn man das also vorher schon im Kopf hat, dann kann man die Grafik so gestalten, dass sie dann nachher auch auf dem bevorzugten sozialen Netzwerk sehr schön aussieht.
00:08:22
Und apropos schön aussehen: Das Ganze soll natürlich ästhetisch aussehen und es soll natürlich auch zu euch und eure Organisation passen. Also ihr habt wahrscheinlich schon so was wie ein Logo, ihr habt ein Farbschema, ihr habt eine Bildsprache, man nennt es auch Corporate Design, einen Teil der Corporate Identity – habt ihr vielleicht schon mal gehört, diese Begriffe. Ihr habt das mit Sicherheit, egal ob das jetzt eine professionelle Designerin mal für euch erstellt hat oder ob ihr es selber erstellt habt, vielleicht in Paint euer Logo gebastelt habt, ihr habt mit Sicherheit schon eine Art und Weise, wie ihr nach außen auftretet. Das kann auch Website sein, das kann ein Flyer sein, das kann eine Visitenkarte sein. Und dieser Wiedererkennungseffekt sollte natürlich in den sozialen Netzwerken dann erhalten bleiben. Also wenn eure Website blau aussieht und euer Social-Media-Profil rot, dann würde man auf den ersten Blick gar nicht sehen, dass es da die gleiche Organisation ist, sondern man sollte durch diese Corporate-Design-Elemente wie Farben, Schriftarten, Bilder, Bildsprache usw. darauf achten, dass dieser Wiedererkennungseffekt da ist und dass einfach alles einen einheitlichen Look hat. Eine große Gefahr geht davon aus, wenn man zum Beispiel in Canva seine Grafiken gestaltet, dass man einfach irgendwelche Vorlagen nimmt, die man selber schön findet, man gibt vielleicht irgendwas ein Einladung Weihnachtsfeier und nimmt dann eben eine Vorlage und passt sie dann einfach nur mit seinem Inhalt an. Es kann dann passieren, dass das Profil nachher aussieht wie Kraut und Rüben, weil einfach so viele verschiedene Stile durch die verschiedenen Vorlagen da vermischt sind, dass man gar nicht mehr sieht, dass das von euch ist. Also auch wenn die Vorlagen schön aussehen, lieber bei euch selber, euch treu bleiben, eure eigenen Vorlagen erstellen und damit weitermachen. Zu der Qualität gehört dann natürlich auch so was wie zum Beispiel, ist das Bild scharf oder ist eine Grafik schön gestaltet – das ist natürlich zum Teil subjektiv, ob etwas schön ist oder nicht, aber zum Beispiel, dass Bilder scharf sein sollten und nicht verpixelt, das sind einfach so Basics, die ihr natürlich auch beachten solltet, wenn ihr eure Social Media Grafiken erstellt.
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Ein weiterer wichtiger Aspekt ist natürlich die Barrierefreiheit. Das kann sich zum Beispiel so äußern, dass man bei Grafiken oder bei Fotos eine Bildbeschreibung hinterlegt und bei Videos einen Untertitel erstellt, damit man eben auch trotzdem mitbekommt, was besprochen wird, auch wenn man das jetzt gerade nicht hören kann. Manchmal vergisst man diese Barrierefreiheitselemente, wenn es irgendwie schnell gehen soll, aber habt einfach im Blick, dass das für viele Menschen schade ist, wenn sie an euren Inhalten nicht teilnehmen können, wenn ihr euch eben nicht die Zeit nehmt, noch eine Bildbeschreibung oder Untertitel anzulegen.
00:10:47
Und damit kommen wir auch schon zur dritten Ebene, zur Textebene. In den ganzen sozialen Netzwerken haben wir in der Regel eine Kombination aus einem Foto oder einem Video, was wir posten und einem Text. Oder wir können auch bei manchen Medien nur Text posten. Zum Beispiel bei Twitter machen das viele Menschen, dass sie eben einfach nur Text schreiben. Bei Instagram hingegen müssen wir immer ein Foto oder eine Grafik oder ein Video posten und der Text ist dann quasi dazu begleitend, man nennt das dann auch caption. Und auch hier wieder die Leitfragen zur Textebene, die wir jetzt Schritt für Schritt mit Beispielen durchgehen. Superwichtig ist die Frage nach der Lesereihenfolge. Also je nachdem, bei welchem sozialen Netzwerk wir uns befinden, sehen wir entweder zuerst den Text und dann das Bild oder die Grafik oder wir sehen erst zuerst Bild, Grafik, Video, was auch immer und sehen dann im Anschluss den Text. Hier zum Beispiel bei Twitter zuerst Text, dann Bild, bei Instagram zuerst Bild, dann Text.
00:11:40
Diese Reihenfolge, die hat natürlich auch einen Einfluss darauf, wie Menschen eure Beiträge sich anschauen oder lesen. Und dementsprechend müsst ihr auch überlegen, werden die Leute diesen Text zuerst lesen, muss er direkt die Aufmerksamkeit catchen, damit die Leute überhaupt weiterlesen und sich das Bild oder die Grafik oder das Video angucken? Oder werden die Leute zuerst das Bild sehen? Und gerade wenn es eine Grafik ist, eine Infografik, werden sie wahrscheinlich eher viel Zeit damit verbringen, sich diese Infografik anzugucken oder bei Instagram so ein Karussell durch zu swipen und da eure Tipps zu lesen und dann werden sie erst den Text lesen. Dementsprechend müsst ihr also das im Hinterkopf haben. Und wenn ihr eure Beiträge zweitverwerten möchtet, wenn ihr zum Beispiel sagt, wir möchten uns auf Instagram und auf Facebook posten, dann müsst ihr gegebenenfalls auch den Text anpassen, weil es sonst vielleicht keinen Sinn macht, wenn ihr im Text auf etwas Bezug nimmt, was man im Bild gesehen hat, das wäre wahrscheinlich verwirrend auf einem Netzwerk, wo man dann den Text zuerst liest.
00:12:31
Der Text kann dann natürlich verschiedene Aufgaben übernehmen. Also er kann zum Beispiel erklären oder er kann zusammenfassen. Wenn wir zum Beispiel als Bild ein Meme posten, dann ist das Meme an sich wahrscheinlich erstmal lustig, wenn man das Meme-Format kennt, vielleicht schmunzelt man dann und dann kann der Text dann die Aufgabe übernehmen, da noch mal in die Tiefe zu gehen und das vielleicht sachlich zu begründen, was man denn damit meint oder was das Argument ist oder was man mit diesem Meme ausdrücken möchte. Bei anderen Sachen ist es wahrscheinlich andersherum. Wenn man zum Beispiel eine Infografik hat, die schon sehr, sehr viel Inhalt drin hat, dann muss man das Ganze jetzt nicht unbedingt im Text nochmal wiederholen, sondern würde im Text vielleicht dann eher noch mal eine Zusatzinformation geben oder den Text eben größtenteils nutzen, um einen sogenannten Call to Action zu geben, also eine Handlungsaufforderung.
00:13:14
Super wichtig ist auch der Einstieg beim Text, wir haben ja gerade schon über die Leserreihenfolge gesprochen und wir müssen natürlich bei Social Media immer am Anfang versuchen, die Aufmerksamkeit der Leute schnell zu bekommen, damit sie eben sehen, darum geht es in diesem Beitrag und damit sie dann für sich entscheiden können, das möchte ich weiterlesen, das interessiert mich oder das interessiert mich nicht, da scrolle ich weiter. Und sehr wichtig ist es, da zu texten und da auch vielleicht die Art, wie man sonst getextet hat für andere Textsorten wie zum Beispiel Pressemitteilungen oder Websitetexte oder so was ein bisschen anzupassen und wirklich zu schauen, kommen wir schnell zum Punkt und schaffen wir es schnell die Aufmerksamkeit zu erhaschen. Hier mal ein Beispiel: Zwei verschiedene Arten, wie man einen Text schreiben könnte zu einem Thema und ihr könnt entscheiden, welche eurer Aufmerksamkeit wohl eher kriegen wird und was euch wohl eher dazu bringen wird, hier jetzt weiterzulesen und sich den Beitrag anzugucken. Variante eins: In unserem bereits vierten Durchlauf des Mobbing-Präventions-Workshops am 17. Oktober sind auch wieder viele bewegende und bedeutende Erlebnisse entstanden. Wer in der eigenen Kindheit wenig Berührungspunkte zum Thema Mobbing hatte … Oder Variante zwei: Konntest du als Kind erkennen, wo Spaß aufhört und Mobbing anfängt? Neben Kindern, die von Mobbing betroffen waren oder selbst an Mobbing teilnahmen, gibt es natürlich noch die Kategorie, die wenig Berührungspunkte mit dem Thema hatten. Wichtig in der Prävention ist es auch, diese Kinder …
00:14:38
Und ihr seht, man hat hier nicht einfach nur nacherzählt, sondern man hat erst mal gezeigt, worum geht es hier? Es geht um das Thema Mobbing unter Kindern, mit der Frage „Konntest du als Kind erkennen, wo Spaß aufhört und Mobbing anfängt?“ Und da können vielleicht viele Menschen erst mal sich dran zurückerinnern, stimmt, wie war das denn in meiner Kindheit, vielleicht habe ich damit auch Erfahrungen gemacht. Und ja, wenn sie das Thema interessiert, werden Sie dann wahrscheinlich weiterlesen und sich diesen Beitrag durchlesen. Für diese Hook, so nennt man das auch, wenn man einen Einstieg macht für seinen Text oder wenn man es in Videoform macht, könnt ihr das natürlich auch für euer Videoscript verwenden, da gibt es viele verschiedene Listen mit Templates, Vorlagen usw. Und manche davon muss man ehrlich sagen, klingen ganz schön nach Clickbait wie früher diese guten alten Artikel „Drei Dinge, die dich zum Staunen bringen. Grund zwei glaubt niemand“ oder sowas in der Art. Wenn euch das unangenehm ist, ihr müsst natürlich so was nicht verwenden, aber es gibt auch ein paar Hooks, die kann man verwenden, ohne dass man gleich das Gefühl hat, man gründet hier irgendwie so eine Boulevardzeitung.
00:15:40
Ihr könnt zum Beispiel solche Muster benutzen wie „die drei besten Tipps für“ oder „die drei besten Bücher über“ oder „drei schöne Filme zum Thema Z“. Oder ihr könnt zum Beispiel andere Listicle-Formate benutzen wie „fünf Mythen über“, „fünf Fehler, die man macht“ usw. Man kann auch direkt die Leute ansprechen mit einer Frage, also so was wie „wusstest du, dass…?“ und dann über das Thema weitersprechen oder so was wie „Mach nicht diese Fehler, wenn du …“ Wie gesagt, fühlt sich vielleicht manchmal ein bisschen ungewohnt an und unangenehm auf diese Art und Weise zu texten, aber probiert es mal aus. Denn wie gesagt, in den sozialen Netzwerken müssen wir schnell die Aufmerksamkeit der Leute kriegen, wenn die nicht verstehen, worum es geht, was der Mehrwert dieses Beitrags ist, warum sie diesen Beitrag angucken werden, werden Sie leider weiterscrollen und dann werden Sie auch den restlichen tollen Beitrag nicht lesen.
00:16:31
Apropos lesen: Wenn wir etwas längere Texte schreiben, also nicht nur ein, zwei Zeilen, was wir übrigens durchaus machen können, es gibt häufig so ein Missverständnis oder so ein Mythos in den sozialen Netzwerken, dass man da gar kein Text schreiben kann, dass immer alles so kurz und knackig wie möglich sein muss, das stimmt nicht, ihr könnt auch ruhig ein bisschen längere Texte schreiben, wenn es passt zu euch. Dann solltet ihr mal darauf achten, dass diese Texte gut lesbar sind, dass ihr die zum Beispiel formatiert, mit Absätzen, mit leeren Zeilen dazwischen. Vielleicht könnt ihr ein Schlagwort als Hashtag hervorheben oder könnt zwischendurch ein Emoji benutzen, um noch mal einen Punkt zu verdeutlichen. Wenn ihr den Text einfach nur so reinkopiert und es ist so eine Textwüste, dann ist auch die Chance, dass die Leute das gerne lesen, ein bisschen geringer. Wenn ihr es ihnen einfacher macht durch eine schöne Formatierung, dann steigt die Chance.
00:17:17
Wenn wir über Texte reden, müssen wir natürlich auch über den Ton der Texte reden. Dazu gehört zum Beispiel die Frage, duzen oder siezen wir unsere Leute? Benutzen wir Umgangssprache, Jugendsprache, vielleicht eine lockere Sprache? Oder benutzen wir eine förmliche, sachliche Art und Weise, uns auszudrücken? Das muss zum einen zu euch passen, zu euch als Organisation, aber auch zum Kanal. Also zum Beispiel auf LinkedIn, ist es durchaus üblich, dass man da siezt, das machen einige Leute, das passt da auch hin. Während es bei Instagram merkwürdig wäre, wenn man dann mit Sie angesprochen wird, sondern auf Instagram duzt man halt einfach. Und auch die Länge haben wir gerade schon kurz angesprochen. Wichtig ist einfach, dass ihr nicht Texte, die ihr schon für ein anderes Medium geschrieben habt, wie zum Beispiel eure Webseite, eine Broschüre oder einen Pressetext eins zu eins auf Social Media kopiert, sondern dass ihr das auf das Medium anpasst. Heißt aber wie gesagt nicht, dass alles ganz kurz und knackig sein muss, sondern ihr könnt natürlich auch gerade für so Storytellingelemente auch längere Texte auf Social Media verfassen.
00:18:15
Zu guter Letzt gibt es beim Texten noch den wichtigen Call to Action. Haben wir auch eben schon mal kurz angesprochen. Mit Call to Action ist es gemeint, dass man am Ende eines Textes oder am Ende eines Beitrags, wenn man es geschafft hat, die Aufmerksamkeit so lange wie möglich zu halten. Also wenn jemand jetzt bis jetzt gelesen hat, bis jetzt das Video geschaut hat, bis jetzt den Beitrag konsumiert hat, dass man ihm dann sagt, was sollst du jetzt als nächstes machen? Es gibt verschiedene Arten von Call to Actions. Manche beziehen sich direkt auf den Beitrag. Also wenn man zum Beispiel sagt „Kommentiere und sag uns deine Meinung“ oder „Schicke den Beitrag an eine Freundin, die das auch gebrauchen könnte“. Es gibt aber auch Call to Actions, die darüber hinausgehen, wo man zum Beispiel sagt „Hey, wenn du auch der Meinung bist, dann geh jetzt auf die und die Website und unterschreibt die Petition“ oder „Hey, wenn du dazu mehr lernen möchtest, wir machen nächste Woche einen Workshop dazu. Melde dich jetzt beim Workshop an“. Wichtig ist, einfach im Hinterkopf zu behalten, je mehr man von den Leuten verlangt als Call to Action, desto geringer ist die Chance, dass sie es dann wirklich machen. Also wenn ich sage „Hey, schick den Beitrag eine Freundin“, dann ist es eine überschaubare Aufgabe. Wenn ich sage „Hey, unterschreibt die Petition“, ist das eine größere Aufgabe, weil ich dann ja erst mal irgendwo hinklicken muss, den Link raussuchen muss, mir das durchlesen muss und mir dann überlegen muss, ob ich da jetzt wirklich meine Unterschrift drunter setze oder nicht. Also wenn ihr Call to Actions macht, dann variiert mal zwischen diesen kleineren Call to Actions und diesen größeren. Wenn ihr unter jeden Beitrag sagt „Hey, werde Mitglied in unserem Verein“, das wird wahrscheinlich nicht so gut funktionieren, Also experimentiert da ruhig mal mit kleineren Call to Actions wie zum Beispiel „Hey, schreib uns deine Frage per Nachricht“ oder „Hey, schreib uns deine Meinung in den Kommentarbereich“.
00:19:49
Damit sind wir schon am Ende dieser Folge angelangt und unser Call to Action für euch ist jetzt: Sag uns mal gerne, was macht für euch einen guten Beitrag aus? Wenn ihr Lust habt, dann kommentiert das doch unter dem Instagram-Beitrag zu dieser Podcastfolge oder direkt bei YouTube, denn diese Folge gibt es auch als Video. Was macht für euch einen guten Social Media Beitrag aus? Und so können wir vielleicht noch ein paar Tipps aus der Community sammeln. Dankeschön fürs Reinhören und bis zum nächsten Mal, wir hören uns in zwei Wochen wieder.
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