8 Leitfragen zur Strategieentwicklung

  1. Wer sind wir?
  2. Was wollen wir erreichen?
  3. Warum wollen wir das erreichen?
  4. Wen wollen wir erreichen?
  5. Welche Mittel haben wir?
  6. Wann wollen wir kommunizieren?
  7. Wie wollen wir kommunizieren?
  8. Wer macht was?

Wer sind wir?

Wer sind wir und was machen wir?
Was sind unsere Werte?
Was unterscheidet uns von anderen Gruppen, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigen? (Alleinstellungsmerkmal)
Wer sind unsere Mitglieder?
(vgl. Mein Verein in einem Satz)

Was wollen wir erreichen?

Was sind die konkreten und realistischen Ziele, die der Verein mit seinen Aktivitäten erreichen möchte?
Welche Teilziele oder Meilensteine gibt es auf dem Weg zu diesen Zielen?
Wie weit ist der Verein bereits gekommen, in welchem Stadium befindet er sich?
Was braucht der Verein aktuell, um weiterhin auf dieses Ziel hinarbeiten zu können?
Wer sind die Menschen, die daran direkt oder indirekt beteiligt sind?

Warum wollen wir das erreichen?

Welche Vision liegt dem ganzen zugrunde?
Welche langfristigen Ziele haben wir?
Was für eine Welt wünschen wir uns?
Welche nachhaltige Veränderung möchten wir bewirken?
Was motiviert uns?
Welches Menschen- oder Weltbild liegt unserer Vision zugrunde?
(vgl. Basistext)

Wen wollen wir erreichen?

Wer profitiert von unseren Vereinsaktivitäten?
Welche Menschen wünschen wir uns als MitstreiterInnen?
Welche Menschen wünschen wir uns als Förderer oder MultiplikatorInnen?
Welche weiteren Zielgruppen haben wir?
Wie könnten prototypische Vertreter dieser Zielgruppen sein? (vgl. Persona)
Von welchen Medien wünschen wir uns eine Berichterstattung?

(vgl. Lektion Wer ist meine Öffentlichkeit? im Kurs Öffentlichkeitsarbeit)

Welche Mittel haben wir?

Welche Talente und Kompetenzen haben unsere Mitglieder?
Welche weiteren Ressourcen können wir über unser Netzwerk nutzen?
Wie viel Zeit kann jede/r für Öffentlichkeitsarbeit aufbringen?
Mit welchen anderen wichtigen Aufgaben konkurriert Öffentlichkeitsarbeit?
Wie viel Energie kosten uns bestimmte Aufgaben?
Wie viel Budget haben wir, zum Beispiel für Werbemittel oder um Externe zu beauftragen?

Wann wollen wir kommunizieren?

Gibt es Zeitpunkte, die bei uns für die Kommunikation besonders wichtig sind?
Welchen regelmäßigen Rhythmus können wir für unsere Veröffentlichungen einhalten?
Welche Feiertage, Aktionstage, Daten sind für unseren Verein bedeutend?
Zu welchen Zeiten ist unsere Zielgruppe aktiv?
Wie ist unser Zeitplan?
Wie viel Zeitaufwand erfordern unsere Kanäle?

Womit und wie wollen wir kommunizieren?

Welche Kanäle möchten wir für unsere Öffentlichkeitsarbeit nutzen?
Welche Kanäle möchten wir nicht nutzen?
In welchem Ton/Stil möchten wir kommunizieren?
Wie können wir einen Wiedererkennungswert erzielen?
Welche Vorbilder haben wir in Sachen Kommunikation? (Gute/schlechte Beispiele)

Wer macht was?

Wer in unserem Verein kann welche Kommunikationsaufgabe übernehmen?
Wer übernimmt Verantwortung für einen bestimmten Teilbereich?
Wie sind die Kommunikationsstrukturen im Verein? (Organigramm)
Wie wird Wissen weitergegeben?
Wie werden die Mitglieder für die Aufgabe geschult?

Die eigene Organisation und ihre Ziele sind die Grundlage jeder Kommunikationsstrategie und sollten klar sein, bevor man sich den anderen Fragen widmet.

Alle Fragen bedingen einander. Wenn man zum Beispiel festlegt, Teenager erreichen zu wollen (4), ergeben sich automatisch gut oder schlecht geeignete Kanäle (7). Soziale Netzwerke wie Snapchat oder Instagram wären für die Zielgruppe vermutlich besser als Anzeigen in der Lokalzeitung. Ob man diese Kanäle nutzen kann, ist wiederum Frage der Ressourcen (5). Auf Instagram zu posten kostet zwar kein Budget, doch wenn niemand im Verein weiß, wie man Snapchat bedient und niemand Lust hat, es zu lernen, ist dieser Kanal nicht geeignet.

Wichtig: Die Strategie muss realistisch sein. Deshalb ist es essentiell, seine eigenen Ressourcen realistisch einzuschätzen. Überfordert man sich mit seiner Strategie, ist man nach ein paar Wochen frustriert und wirft sie über Bord.

Die Kommunikation sollte regelmäßig ausgewertet werden. Indem man analysiert, was in der Vergangenheit besonders gut oder schlecht funktioniert hat, kann man seine Strategie verbessern. Daten sind besser als Bauchgefühl – man sollte sich jedoch nicht ausschließlich auf sie verlassen.

Aktivität

Ladet das Arbeitsblatt „Kommunikationsstrategie“ herunter und druck es mehrmals aus. Triff dich mit deinen Teamkollegen und brainstormt zu den acht Fragen. Ihr könnt sie entweder gemeinsam durchgehen, oder ihr überlegt erst ein paar Minuten lang alleine und sammelt dann reihum eure Notizen auf  einem Whiteboard, einem Stück Flipchartpapier oder in einem Google Doc.

Unsere eigene Kommunikationsstrategie

Wenn es dir schwer fällt, diese Fragen zu beantworten, kannst du dir auch zuerst unsere eigenen Antworten anhören. In Podcast-Episode 019 sind wir die acht Leitfragen Schritt für Schritt durchgegangen. Hoffentlich hilft das bei deinem eigenen Brainstorm!