Eure Angebote und der Weg dorthin

In der letzten Folge haben wir ja über die verschiedenen Arten von Zielgruppen gesprochen – jetzt machen wir weiter mit den verschiedenen Angeboten.

Sprich, welche Vereinsaktivitäten habt ihr, bei denen verschiedene Zielgruppen in verschiedenen Rollen beteiligt sind?

Wenn ihr wisst, welche Zielgruppen bei den Angeboten beteiligt sind, und welche Zielgruppen ihr erreichen wollt (um z.B. neue Teilnehmer:innen für Angebote zu finden), könnt ihr mit dem Funnel-Prinzip die Kanäle und Botschaften auf dem Weg zum Angebot nachzeichnen.

Angebote im Verein: Schritt-für-Schritt zum reibungslosen Weg für Teilnehmende

Wenn ihr über eure Angebote im Verein nachdenkt, meint ihr nicht Discounts oder Sonderaktionen, sondern die konkreten Kurse, Proben, Workshops und Veranstaltungen, die euren Vereinszweck erfüllen. Dieser Beitrag erklärt in einfachen Schritten, wie ihr eure Angebote im Verein systematisch betrachtet, Zielgruppen einordnet und den Weg von Interessierten bis zur Teilnahme optimiert.

Inhaltsverzeichnis

  • Step 1: Klarheit – Welche Angebote im Verein zählen?
  • Step 2: Zielgruppen & Komplexität analysieren
  • Step 3: Zeichnet den Weg zum Angebot — euren Funnel
  • Step 4: Medien und Botschaften an jeder Stufe
  • Step 5: Prüft, wo viele abspringen — und optimiert!

Step 1: Klarheit – Welche Angebote im Verein zählen?

Beginnt mit einer konkreten Definition: Welche Aktivitäten sind tatsächlich Angebote im Verein? Dazu gehören sowohl regelmäßige Treffpunkte (z. B. Chorprobe, Trainings, offene Beratungen oder Treffs) als auch Einzelveranstaltungen (z. B. Jahresfestival, Workshop, Konzert, Demo) oder Engagementtätigkeiten, die nicht an Termine geknüpft sind.

Was nicht dazu gehört: interne Pflichten wie Buchführung oder Putzdienste. Tragt eure Angebote zusammen, damit alle wissen, worauf ihr eure Öffentlichkeitsarbeit ausrichtet.

Step 2: Zielgruppen & Komplexität analysieren

Nicht alle Angebote sind gleich komplex. Überlegt bei jedem Angebot: Wer ist beteiligt? Sind es nur Teilnehmende oder kommen Leitende, Multiplikator*innen oder externe Partner dazu? Einfache Angebote haben meist nur eine Zielgruppe. Komplexe Angebote brauchen mehrere Zielgruppen.

Beispiele:

  • Selbsthilfegruppe: meist eine homogene Zielgruppe.
  • Chor: Teilnehmende + Chorleitung (zwei Zielgruppen).
  • Mentoring-Programm: Orgateam, Schüler*innen, Studierende, Schule/Lehrer*in und Dachorganisation — deutlich komplexer!

Step 3: Zeichnet den Weg zum Angebot — euren Funnel

Der Funnel (Kundenreise) hilft euch zu sehen, welche Schritte Menschen durchlaufen, bevor sie teilnehmen. Visualisiert den Weg vom ersten Kontakt bis zur regelmäßigen Teilnahme:

Step 4: Medien/Kanäle und Botschaften an jeder Stufe

Für jede Funnel-Stufe legt ihr fest: Welches Medium nutzen wir und welche Botschaft braucht die jeweilige Zielgruppe?

  • Oben im Funnel dient Inspiration: Social-Posts, Presseartikel, Events, die Interesse wecken.
  • Mittig braucht es Informationen: Probenzeiten, Ablauf, Erwartungen, FAQs auf der Website.
  • Unten sind praktische Details entscheidend: Anmeldung, Formular, Kennenlerntermin, klare Kontaktpersonen.

Step 5: Prüft, wo viele abspringen — und optimiert

Es ist normal, dass an jeder Funnel-Stufe Menschen abspringen. Wichtig ist, Punkte zu finden, an denen ungewöhnlich viele abspringen:

  • Fehlt die Info, die Interessierte brauchen? (z. B. Probenzeiten, Altersgruppen)
  • Ist die Kontaktaufnahme kompliziert oder unpersönlich?
  • Sind Anzeigen und Auftritte so gestaltet, dass Außenstehende euch verstehen?

Wenn ihr Lücken entdeckt — wunderbar, das sind eure To-Dos für die Öffentlichkeitsarbeit!

Ein paar Anregungen, wie ihr den Weg zu euren Angeboten optimieren könnt:

  • Website aktualisieren und ergänzen
  • FAQ-Seiten anlegen und Antworten auf die häufigsten Fragen potenzieller Teilnehmender geben
  • Kontaktseiten aktualisieren (nicht nur ein Formular, sondern konkrete Ansprechpersonen benennen) und prüft, ob ihr weitere Kontaktwege anbieten könnt
  • Separate Seiten (oder anderes Infomaterial für die verschiedenen Zielgruppen, z.B. für Eltern, für Lehrkräfte, …)
  • zusätzliche Kontaktpunkte für Interessierte schaffen, z.B. Infoabende, Kennenlerntermin oder Probetraining.
  • auf Social Media mehr posten, was Interesse weckt; nicht nur logistische Details zu Angeboten

Kurzer Praxis-Check (5 Minuten)

  1. Liste alle Angebote im Verein auf.
  2. Notiere pro Angebot die wichtigsten Zielgruppen.
  3. Skizziere den Funnel in drei Schritten: Interesse → Info → Teilnahme.
  4. Finde eine Lücke und setze ein kleines To‑Do (z. B. FAQ ergänzen).

Wenn ihr diese Schritte durchgeht, schafft ihr klarere, weniger frustrierende Wege für neue Teilnehmende und stärkt gleichzeitig die Sichtbarkeit und Wirkung eurer Angebote im Verein.

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