Tja, das ist die Preisfrage, was? In dieser Folge lernt ihr, was ein sogenannter „Funnel“ ist und aus welchen Schritten er besteht. Wenn ihr durch diese Brille eure aktuelle Öffentlichkeitsarbeit betrachtet, könnt ihr die Stellschrauen sehen, um mehr Erfolge in eurer Öffentlichkeitsarbeit, z.B. mehr Mitglieder oder Spenden, zu erreichen.
Braucht ihr Unterstützung bei eurer Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsstrategie? Infos zu unseren Angeboten findet ihr hier: https://erzaehldavon.de/workshops-und-beratung/
Transkript
(Dieses Transkript wurde mit Hilfe von AI erstellt)
Katrin von erzähl davon [00:00:00]:
Woran liegt es, dass ihr nicht genug neue Mitglieder habt? Hi, ich bin Katrin von Erzähl davon und ich kann die Frage so nicht beantworten. Ich kenne euch ja nicht. Ich kann euch aber ein paar Fragen mitgeben, mit deren Hilfe ihr euch das selber beantworten könnt oder zumindest ein paar Ansatzpunkte habt, woran ihr arbeiten könnt, mehr Mitglieder für euren Verein zu gewinnen. Erzähl davon, der Podcast für gute Kommunikation im Ehrenamt. Stellt euch vor, ihr habt einen Laden in der Stadt, zum Beispiel einen Blumenladen. Und natürlich wollt ihr, dass Leute eure Blumen kaufen. Damit müsst ihr am Ende ja eure Miete bezahlen, die Ladenmiete und die anderen Kosten. Und ihr wollt natürlich für euch selber auch noch was verdienen.
Katrin von erzähl davon [00:00:50]:
Und der Prozess dahin, dass jemand eure Blumen kauft, da gibt es natürlich verschiedene Schritte. Also Leute müssen erstmal euren Blumenladen finden, sie müssen am Schaufenster vorbeilaufen, weil sie vielleicht durch die Stadt bummeln oder sie wollen ganz gezielt zu euch und sie müssen dann erstmal also zu eurem Laden kommen und da müssen sie reingehen. Dort werden sie sich vielleicht umschauen, sie werden vielleicht ein bisschen stöbern und vielleicht stellen sie auch eine Frage oder lassen sich beraten oder schnuppern an einer Impelblumen oder probieren irgendwas aus. Und im besten Fall haben sie dann etwas gefunden, was ihnen gefällt, was sie gesucht haben. Sie gehen zur Kasse und sie kaufen die Blumen. Und diesen Gedanken, der kommt mal wieder aus dem Marketing und mal wieder können wir das auch für unsere Öffentlichkeitsarbeit benutzen. Dieser Gedanke ist, dass die Leute mehrere Schritte durchgehen, bis sie am Ende bei einer Aktion rauskommen, die wir uns von ihnen wünschen. In dem Fall, sie kaufen unsere Blumen.
Katrin von erzähl davon [00:01:47]:
Bei uns ist es dann, sie werden Mitglied bei uns, sie engagieren sich bei uns. Und man nennt es auch einen Funnel. Also man überlegt sich, was sind die verschiedenen Schritte. Und bei einem Funnel ist auch normal, dass am Anfang mehr Leute da drin sind und dass nicht alle am Ende bei dieser gewünschten Aktion rauskommen, sondern dass immer mal wieder Leute zwischendurch abspringen. Also Leute sehen sich das Schaufenster an, gehen dann aber weiter, statt in den Laden reinzugehen. Oder Leute sind drin und sind am stöbern und entscheiden sich dann aus irgendeinem Grund wieder rauszugehen. Vielleicht fanden sie den Preis zu teuer oder vielleicht wollten sie gerne rosane Blumen und es gab aber nur gelbe und rote und dann gehen sie halt wieder und suchen was anderes. Das ist also ganz normal und deswegen müssen wir eben schauen, a, dass wir genug Leute oben in unseren Funnel reinkriegen und müssen wir auch überprüfen, ob es irgendwo in diesem Funnel eine Stelle gibt, wo besonders viele Leute abspringen.
Katrin von erzähl davon [00:02:42]:
Also wieder in unserem Blumenladen Beispiel, wenn ganz viele Leute in den Blumenladen reingehen, aber dann alle wieder sich umdrehen und wieder rausgehen. Woran lag es dann? Vielleicht lag es daran, dass der Laden total verwirrend aufgebaut ist und sie total überwältigt waren und dann einfach wieder rausgehen. Oder vielleicht lag es daran, dass eine Verkäuferin im Laden steht und total böse einen anguckt und man da denkt, ui ui ui, da gehe ich lieber schnell wieder, bevor die mich anmeckert, weil ich irgendwie, keine Ahnung, den falschen Schritt gemacht habe. Also irgendwas scheint da wohl nicht zu stimmen, dass da ganz viele Leute wieder rausgehen. Und diesen Gedanken, den können wir jetzt auch für euren Verein einmal durchspielen. Also am Anfang muss natürlich stehen, dass die Leute überhaupt wissen, dass es euch gibt. Also wissen die Leute, dass ihr existiert. Und wissen die Leute, dass ihr coole Sachen macht und dass ihr Unterstützung braucht.
Katrin von erzähl davon [00:03:33]:
Also wenn ihr ein frisch gegründeter Verein seid, den es vielleicht erst seit ein paar Wochen, Monaten oder Jahren gibt, dann kann es sein, dass einfach viele Leute in eurer Region noch gar nicht wissen, was ihr macht. Oder wenn es euch schon lange gibt, vielleicht muss man dann das Image ein bisschen korrigieren. Vielleicht denken die Leute bei euch dann an die eine Sache und ihr wollt aber, dass sie eigentlich wissen, dass ihr auch etwas anderes anbietet, einen anderen Zweig habt und dass ihr dort Unterstützung braucht. Oder was auch sein kann, ist, dass die Leute nicht so viel Ahnung vom Thema haben. Also da müsst ihr vielleicht erstmal so eine Awareness-Kampagne machen, damit die Leute das Thema verstehen und sehen, oh stimmt, das ist eigentlich eine dringliche Sache, da muss man sich drum kümmern. Also zum Beispiel, angenommen ihr seid ein Tierschutzverein und ihr habt einen Teil eures Engagements, wo ihr euch Straßenkatzen kümmert und die kastriert. Weil ihr eben nicht möchtet, dass die Straßenkatzen sich noch mehr vermehren, noch mehr Kitten in die Welt kommen, die dann keine Familie haben, wo viele von denen dann versterben oder krank sind und leiden und ihr wollt dieses Leid vermindern. Da gibt es vielleicht viele Leute, die das gar nicht verstehen.
Katrin von erzähl davon [00:04:40]:
Die sagen, ach ja, es gibt es doch schon immer, dass mal eine Katze draußen lebt oder dass es so Bauernhofkatzen gibt. Ach, das tut denen doch gut. Die haben doch Spaß dran, draußen zu sein und zu jagen und Mäuse zu jagen. Das ist doch sogar gut. Die sorgen dafür, dass es vielleicht weniger Schädlinge gibt. Also die verstehen vielleicht gar nicht, dass das ein Problem ist. Und dann müsst ihr erstmal sagen, aufklären, warum ist das ein Problem, warum ist es wichtig, dass diese Straßenkatzenpopulationen verkleinert werden, warum ist es wichtig, dass die Straßenkatzen kastriert werden, damit es nicht immer noch mehr viele Kitten gibt, warum sind die Tierheime voll und so weiter. Und im besten Fall haben sie dann verstanden, dass dieses Thema wichtig ist und sind dann eben bereit, quasi einen Schritt weiter zu gehen auf dieser Reise.
Katrin von erzähl davon [00:05:23]:
Das gleiche ist zum Beispiel auch, wenn es Missverständnisse gibt zu eurem Thema oder wenn euer Verein vielleicht ein nicht so gutes Image hat. Also vielleicht habt ihr das Image, dass ihr schon so ein alter Verein seid und dass das total eingestaubte, eingekrustete Strukturen sind und dass ihr gar nicht offen seid für neue Leute Und ihr sagt, nee, nee, das ist ein Missverständnis, wir sind offen für neue Leute, dann ist es an euer Job, dass die Leute das verstehen. Oder was ich auch manchmal sehe, ist, dass es Engagementorte gibt, die kirchlich geprägt sind und wo die Leute dann zum Beispiel denken, achso, ja, nee, ich bin ja nicht katholisch, also kann ich da ja nicht mitmachen und ihr sagt, ja nee, ja wir haben irgendwo katholisch im Namen, aber das ist keine Voraussetzung. Bei uns sind auch Leute willkommen, die nicht religiös sind, die nicht katholisch sind. Bei uns geht es vor allem die Werte x, y, z. Wenn ihr diese Werte vertretet, dann seid ihr bei uns richtig und nur weil ihr nicht katholisch seid, ist das kein Ausschlusskriterium. Also auch da gilt wieder, das müssen die Leute verstehen, das müssen die Leute wissen und es ist euer Job, das zu kommunizieren. So, dann müssen die Leute natürlich verstehen, dass ihr neue Leute sucht, dass man sich engagieren kann.
Katrin von erzähl davon [00:06:33]:
Und am besten Fall natürlich auch, wie man sich engagieren kann. Also nicht einfach nur, hey, wir suchen helfende Hände, sondern wie genau funktioniert das denn? Was genau kann man denn da machen? Zum Beispiel passiert es manchmal, dass man auf der Webseite oder auf Social Media immer nur über die eigenen Angebote spricht. Also zum Beispiel ihr seid ein Stadtteilbüro und bei euch gibt es zum Beispiel ein Elternfrühstück und bei euch gibt es ein Nachhilfeangebot für Kids und bei euch gibt es ein Seniorenspielenachmittag und ihr postet die ganze Zeit nur Werbung für eure Veranstaltung. Also ihr postet die ganze Zeit nur, hey hast du Probleme bei den Hausaufgaben, komm zur Hausaufgabenhilfe. Hey, fühlen sie sich manchmal ein bisschen einsam, kommen sie doch zum Senioren-Spielernachmittag vorbei und spielen sie eine Runde Schach oder Mühle oder Dame gegen andere Leute. Und damit hat man halt eine Zielgruppe im Blick, aber eben nicht die Zielgruppe der Menschen, die sich engagieren wollen, sondern da müsste man zum Beispiel dann sagen, hey, du studierst auf Lehramt und wünschst dir mehr Praxiserfahrung damit, Kinder beim Lernen zu begleiten, dann komm doch hier zu uns in unserem Stadtteilbüro, gibt es jeden Donnerstagnachmittag die Hausaufgabenhilfe und wir suchen nach Leuten, die hier den Kids beim Lernen helfen. Das wäre doch was für dich, komm doch mal vorbei oder melde dich hier, damit wir mehr über das Engagement sprechen können. Also da habt ihr einfach eine andere Zielgruppe und diese Zielgruppe wird manchmal sehr wenig oder gar nicht angesprochen und da müsst ihr mal versuchen aus deren Perspektive auf eure Kanäle zu gucken.
Katrin von erzähl davon [00:08:10]:
Also schaut mal wirklich auf eure Kanäle und schaut, was davon ist ein Angebot, was ihr für eine Zielgruppe habt und wo schreibt ihr aber etwas über Engagementmöglichkeiten, die wahrscheinlich eine andere Zielgruppe betreffen und finde ich da wirklich Infos oder gibt es nur irgendwo so ganz klein in der Ecke so einen kleinen Hinweis, hey man kann sich auch bei uns engagieren, meldet euch. Und wir haben es auch in einer anderen Podcast-Folge schon mal besprochen, das ist nett gemeint, wenn ihr einfach so was schreibt wie meldet euch oder kommt vorbei, aber das ist eine große Hürde und ich plädiere immer dafür, dass ihr so viele Infos wie möglich proaktiv bereit stellt, zum Beispiel auf eurer Webseite, die ist der perfekte Ort dafür und nicht einfach sagt, hey, komm vorbei oder ruf uns einfach mal an, mehr Infos zu erfahren, denn ganz viele Leute werden dann diesen Schritt schon nicht machen. So, wenn jemand jetzt erfahren hat, dass es euch gibt und grundsätzlich auch Interesse hat an diesem Ehrenamt. Zum Beispiel, ja, ich kann mir vorstellen, ehrenamtlich Nachhilfebetreuung zu machen oder ja, ich kann mir vorstellen, als Gassigängerin jeden Sonntag zum Tierheim zu gehen, dort mit einem Hund eine Runde Gassi zu gehen. Dann ist natürlich die Frage, was müssen die Leute jetzt noch über euch wissen? Also welche Infos interessieren sie? Natürlich über euren Verein, also zum Beispiel, warum gibt es euch, was sind eure Werte, was sind eure Ziele, was ist eure Vision, aber vielleicht auch ganz handfeste Infos, also sowas wie zum Beispiel, was passiert denn, wenn ich beim Gassi gehen von so einem Hund gebissen werde? Bin ich irgendwie versichert über das Engagement oder wie funktioniert das? Also vielleicht sind es auch manchmal wirklich so kleine Details, kleine Infos, die die Leute wissen wollen. Und da hilft es wieder, wenn ihr entweder so in Richtung Imagekampagne denkt, dass die Leute zum Beispiel über eure Werte und eure Vision Bescheid wissen, oder zum Beispiel so was wie eine Infobrochüre zusammenzustellen, wo die Leute, die sich zu diesem Thema interessieren, dann alle Infos holen können. Und im besten Fall dann, wenn sie es interessiert und nicht eben, dass sie ein paar Wochen oder Monate auf den nächsten Infoabend warten müssen. Nehmen wir jetzt an, die Person hat jetzt ihren Wissensdurst gestillt und ist immer noch interessiert.
Katrin von erzähl davon [00:10:18]:
Jetzt kommt es an die Logistik und das könnte auch ein Grund sein, warum es nicht weitergeht. Also die Frage liegt es am Prozess, wie genau kann man dann bei euch mitmachen? Also wissen sie zum Beispiel dann nicht richtig, wie sie Kontakt aufnehmen können oder bei wem? Oder wie kann man sich anmelden? Oder gibt es irgendwie irgendeine Art von Zusatzvoraussetzung, gibt es einen Infoabend, gibt es eine Gassigänger-Schulung, die ich mitmachen möchte, wie funktioniert das? Und wenn ihr zum Beispiel sagt, man muss vorher den Infoabend besuchen, der findet aber nur einmal im Jahr statt oder alles halbe Jahr, auch da werden dann wieder viele Leute verloren gehen, weil die sehen das dann und sehen, oh, da müsste ich jetzt über vier Monate warten, bis der nächste Infoabend ist und der Infoabend ist an einem Donnerstagabend, da habe ich immer Yoga, das passt für mich nicht so gut. Na ja, dann wird die Person wahrscheinlich einen anderen Ort finden, wo sie sich engagieren kann. Auch bei Kontaktmöglichkeiten müsst ihr aufpassen, denn ihr habt wahrscheinlich eine präferierte Kontaktmethode. Also zum Beispiel ihr wollt, dass die Leute euch eine E-Mail schreiben, Aber was gibt es denn noch für Kontaktmethoden, die ihr vielleicht nicht ausgeschaltet habt oder die ihr nicht auf dem Schirm habt, wo euch vielleicht jemand schreibt und ihr kriegt das gar nicht mit? Also vielleicht schreibt euch jemand eine Nachricht an eure Facebook-Seite und die pflegt ihr aber nur so mehr schlecht als recht und da wird vielleicht erst drei wochen später jemand diese nachricht entdecken und dann entsprechend weiterleiten und bis dahin hat die person euch vielleicht schon wieder abgeschrieben weil sie sagt naja ich habe mich da gemeldet ich habe da jetzt wochenlang nichts von denen gehört ich habe mich jetzt anderweitig angeguckt und wenn das der fall ist also schaut man wirklich was gibt es alles für Möglichkeiten an Kontakt. Ja, also wie könnte jemand mit euch Kontakt aufnehmen? Vielleicht könnt ihr die abstellen oder ihr könnt zum Beispiel sowas wie eine automatische Antwort einrichten, dass jemand, wenn die Person euch bei Facebook zum Beispiel schreibt, dass dann automatisch eine Nachricht kommt mit Hey, vielen Dank für deine Nachricht. Wir gucken hier nicht so häufig rein, deswegen kann es eine Weile dauern, bis wir dir antworten. Wenn es dringend ist oder wenn XY, wenn du dich interessierst bei uns mitzumachen, wenn du dich interessierst bei uns mit zu trainieren, wenn du dich interessierst bla bla bla, dann schreib uns am besten an diese Mailadresse eine E-Mail oder dann ruf uns unter dieser Nummer an oder wie auch immer, also dass man die Leute damit so ein bisschen umleitet auf den richtigen Kontaktkanal.
Katrin von erzähl davon [00:12:34]:
So, Im besten Fall ist jetzt alles klar. Die Leute kennen euch, die Leute wissen, was sie erwartet, die Leute haben Bock drauf, die Leute haben ihre Fragen beantwortet bekommen und sie haben jetzt den Modus kennengelernt, wie sie den nächsten Schritt machen können. Jetzt kann es aber natürlich an dieser Stelle immer noch passieren, dass sich jemand jetzt doch dagegen entscheidet. Und das könnte zum Beispiel so etwas sein wie die Rahmenbedingungen, wie euer Engagement abläuft. Zum Beispiel, eure Vereinstreffen sind immer sonntags. Das passt der Person aber schlecht, denn das ist sonntags immer die Familienzeit, die sie mit ihrer Familie verbringen möchte und damit könnte sie nie an den Vereinstreffen teilnehmen. Oder vielleicht ist der Mitgliedsbeitrag zu hoch und die Person sagt, tut mir leid, ich habe im Moment so ein geringes Einkommen, das kann ich mir nicht leisten, so viel für den Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. Und dann ist es natürlich an eurer Stelle zu überlegen, inwiefern ihr vielleicht diese Strukturen ändern könnt.
Katrin von erzähl davon [00:13:25]:
Oder ob ihr dann andere Sachen umstellen könnt. Ich erzähle euch ein Beispiel. Ich habe damals mich in meiner Studienzeit engagiert bei einem Verein, der Mentorings mit Schülerinnen und Schülern vermittelt hat. Und diese Mentorings, die sollten zwei Jahre gehen. So, wenn man jetzt überlegt, wenn man studiert, ein Bachelorstudiengang, da ist die Regelstudienzeit bei drei Jahren. Manchmal braucht man vielleicht noch ein bisschen länger, weil man noch ein Auslandssemester macht oder so. Aber zwei Jahre sind schon eine echt lange Zeit für eine Person, die studiert. Das heißt, man müsste da eigentlich die Leute finden, die noch ganz am Anfang von ihrem Studium stehen, damit die noch zwei Jahre überhaupt in der Stadt sind.
Katrin von erzähl davon [00:14:04]:
Und gerade die haben aber vielleicht andere Sachen im Kopf und sagen, oh ich weiß gar nicht, wie viel Zeit ich überhaupt hier brauche zum Lernen und so weiter, das ist alles so viel Neues, da will ich nicht direkt im ersten Semester noch einen Ehrenamt annehmen. Das hat es für uns also sehr schwer gemacht, Leute zu finden, die sich darauf eingelassen haben. Und wir haben das eben sehr häufig gehört, dass die Leute gesagt haben, hey, ich finde das mega cool, was ihr macht, ich würde da voll gern mitmachen, aber ich bin nur noch ein Jahr lang hier an der Uni, danach werde ich wahrscheinlich in eine andere Stadt ziehen, meinen Master in einer anderen Stadt zu machen. Ich kann mich nicht für zwei Jahre kommitten. So. Die Struktur konnten wir leider nicht ändern. Das war halt, weil wir Teil von einer größeren Organisation waren und ja, das war halt so. Das konnten wir nicht ändern.
Katrin von erzähl davon [00:14:46]:
Was wir aber stattdessen gemacht haben, ist, wir haben überlegt, okay, welche Studierenden sind denn länger am Ort und sind vielleicht eher bereit, sich auf zwei Jahre einzulassen? Und wir haben dann eben angefangen, vor allem Werbung zu machen bei den Studiengängen, die länger dauern. Also so was wie Jura, Medizin oder Lehramt, wo die Leute eben nicht nur standardmäßig einen drei Jahre Bachelor gemacht haben, sondern wo man halt von vornherein für das Studium vier, fünf, sechs Jahre gebraucht hat und dadurch konnten wir dann mehr Leute finden, für die diese Hürde von den zwei Jahren nicht so groß war. Und andersrum, immer dann, wenn jemand gesagt hat, hey, ich finde mega cool, was ihr macht, aber zwei Jahre kann ich nicht, dann konnten wir der Person anbieten, ob sie stattdessen in unser Orga-Team kommen möchte, also nicht ein Mentoring übernehmen möchte, sondern im Orga-Team mithelfen möchte, denn das ist auch möglich, wenn man nicht zwei Jahre am Stück da ist. Und so konnten wir dann trotzdem die Leute quasi mitnehmen und mussten nicht allen absagen. Es liegt also an euch, dass ihr mal schaut, okay, Woran liegt es denn, dass wir jetzt wirklich die Leute verlieren, die eigentlich richtig Bock drauf haben? Und das solltet ihr euch nicht einfach nur überlegen, was das sein könnte, sondern da solltet ihr wirklich die Leute fragen. Ihr solltet wirklich Umfragen machen. Ihr solltet mit den Leuten ins Gespräch gehen, ihr solltet die Leute noch mal anrufen und sagen, hey, du warst doch neulich ein paar Mal bei uns zur Probe, warum bist du denn jetzt doch nicht? Und wirklich euch anhören, was genau, woran lag es. Und könnt ihr das verändern oder nicht? Oder vielleicht könnt ihr, Wenn ihr es nicht verändern könnt, vielleicht könnt ihr es von vornherein in der Kommunikation betonen, damit die Leute nicht erst so weit kommen und dann enttäuscht sind, dass es doch nicht passt.
Katrin von erzähl davon [00:16:23]:
Sondern damit die Leute dann von vornherein wissen, ah, okay, im Jugendchor kann ich nur mitsingen, bis ich 20 Jahre alt bin. Wenn ich 21 bin, dann bin ich dafür leider zu alt, aber dann kann ich vielleicht beim Erwachsenenchor mitsingen oder so. Also, dass ihr von vornherein diese Rahmenbedingungen besser kommuniziert. So, ich hoffe, dass dieser Funnel, den wir jetzt so durchgegangen sind, dass der euch inspiriert hat und dass ihr Ansätze habt, wo ihr diese Fragen für euren Verein, für eure Organisation durchgehen könnt, eben zu schauen, wo hakt es. Kommen von vornherein oben nicht genug Leute rein? Liegt es daran, dass sie nicht genug über euch wissen, dass sie nicht genau finden, wie man sich engagieren kann oder wie man dann mit euch Kontakt aufnimmt. Oder liegt es vielleicht wirklich an einfach an strukturellen Sachen in der Art und Weise, wie ihr arbeitet und könnt ihr da vielleicht irgendwas dran erleichtern, damit zum Beispiel das Vereinstreffen nicht sonntags sich mit der Familienzeit überschneidet, sondern montagabends ist, was für die Person dann einzurichten ist und hoffentlich findet ihr dann so in der Zukunft mehr Mitglieder. Wie immer, wir haben den Instagram-Post zu dieser Folge. Ihr könnt gerne bei Instagram mitdiskutieren, was davon vielleicht bei euch eine relevante Stolperstelle ist in diesem Funnel oder ob ihr sonst noch gute Ideen habt für Mitgliedergewinnung.
Katrin von erzähl davon [00:17:42]:
Und dann hören wir uns in zwei Wochen wieder. Übrigens, bevor ihr abschaltet, wenn ihr diesen Podcast mögt und gerne hört, dann bewertet ihn doch gerne auf der Plattform, also auf Spotify oder in der Apple Podcast App oder wo auch immer ihr gerade diesen Podcast hört. Das hilft uns, dass mehr Leute diesen Podcast finden und hoffentlich ihre Kommunikation verbessern.