Kurzvideos – aka Short Vertical Video – sind gerade das beliebste Medienformat für TikTok, Instagram (Reels) und YouTube (Shorts). Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Videos, sondern sie folgen einer bestimmten Meme-Kultur mit Sounds, Trends und einer eigenen Dynamik.
Krisenchat ist ein fantastisches Beispiel für eine NGO, die dieses Kurzvideoformat verstanden hat und auf ihr eigenes Thema ummünzt. Die junge Initiative Krisenchat bietet jungen Menschen ein niedrigschwelliges Hilfsangebot via Chat. Auf den Kanälen muss Krisenchat also eine Balance finden: Wie können sie das Thema Mental Health relatable, humorvoll und plattformgerechnet aufbereiten – ohne sich darüber lustig zu machen oder den falschen Ton zu treffen?
Konrad aus dem Krisenchat-Marketingteam hat die Social-Media-Kanäle mitaufgebaut und gibt uns in dieser Folge einen Einblick in die Herangehensweise an Short Vertical Video, die organisatorische und inhaltliche Zusammenarbeit im Team und die Bedeutung von Social Media für die Beratungsarbeit.
Inhalt
00:25 | Intro Krisenchat |
01:24 | Social Media in der Kommunikationsstrategie von Krisenchat |
03:45 | Die Anfänge von Krisenchat in Short Vertical Content |
05:53 | Herausforderungen für kleine NGOs in Short Vertical Content einzusteigen |
08:29 | Was für interne Guidelines habt ihr für euren TikTok- und Reel-Content? |
11:45 | Wie werbt ihr Leute an, bei euch vor die Kamera zu treten? |
15:09 | Wie läuft euer Planungsprozess ab? Kreativität vor Planung? |
19:45 | Ein Bauchgefühl für die Plattform entwickeln |
22:18 | Hohe Posting-Frequenz ist wichtig |
25:14 | Erstmal an die Plattform gewöhnen |
27:19 | Emotionen auf TikTok und negative Kommentare |
32:31 | TikTok-Content für Instagram weiter verwerten |
34:12 | Könnt ihr euren Erfolg durch Short Vertical Content “messen”? |
41:01 | Man braucht junge Leute für TikTok |
Links
Zur Website von Krisenchat: krisenchat.de
Die besprochenen Videos könnt ihr euch auf TikTok, Instagram und YouTube angucken.
Dazu passt unser kostenloser Onlinekurs über Social Media für Vereine!
Passende Podcastfolgen:
127: TikTok für Vereine
120: Was hinter Social-Media-Algorithmen steckt (und warum das wichtig ist)
118: Social-Media-Zielsetzung mit Jennifer Kosche
Transkript
00:00:13
Konrad: Hi Konrad von Krisenchat! Schön, dass du hier im Podcast bist. Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr zugesagt habt, denn ihr macht gute Social Media Arbeit. So viel kann ich vorwegnehmen.
00:00:23
Konrad: Ja, vielen Dank für die Einladung. Bin auch sehr gespannt.
00:00:25
Katrin: Was macht denn Krisenchat? Kannst du das in drei Sätzen beschreiben?
00:00:29
Konrad: Klar, Krisenchat ist ein relativ neues Angebot. Wir bieten 24/7 psychosoziale Ersthilfe per Chat. Das Ganze ist kostenlos und superniedrigschwellig verfügbar. Also quasi Chatberatung für alle, die psychische Probleme haben bis 25 Jahre alt.
00:00:48
Katrin: Kannst du ein Beispiel nennen? Was wäre denn so eine Krise, wenn ich irgendwie Stress mit meinen Eltern habe oder so was? Was wäre das?
00:00:54
Konrad: Ja, das muss man sagen, da ist bei uns das ganze Spektrum abgebildet. Also es fängt an bei Liebeskummer und vielleicht Stress in der Schule oder auch Angst vor Corona oder so, reicht aber wirklich bis zu starken psychischen Erkrankungen wie depressiven Gedanken, selbstverletzendem Verhalten, suizidalen Gedanken. Also da so ziemlich alles dabei, was das Leben bieten kann. Und da eine Krise auch sehr, sehr subjektiv ist, kann man das auch eigentlich gar nicht so gut vergleichen.
00:01:19
Katrin: Du hast ja gerade schon gesagt bis 25 Jahre. Ich nehme an, dass Social Media relativ wichtig ist in eurer Kommunikationsstrategie. Richtig?
00:01:29
Konrad: Ja, absolut. Das ist für uns natürlich auch noch mal vor dem Hintergrund, dass wir eine Non-Profit sind und dadurch das Ganze irgendwie budgettechnisch auch relativ viel zu bieten hat mit wenig Kohle natürlich der way to go, um die Leute zu erreichen. Gerade auch als Plattform hat sich TikTok in den letzten Jahren noch mehr etabliert als Instagram, weil da die Zielgruppe noch mal jünger ist. Aber klar, Social Media – ohne könnten wir nicht.
00:01:55
Katrin: Also ich hab gesehen, bei Instagram seid ihr, bei TikTok, ihr habt auch einen YouTube-Kanal. Was für verschiedene Kanäle bedient ihr so in eurer Kommunikationsstrategie?
00:02:02
Konrad: Wir haben da eigentlich so zwei Hauptziele. Das eine ist quasi Menschen auf Krisenchat aufmerksam machen und halt sozusagen auch Leute einfach auf die Möglichkeit aufmerksam machen, sich Hilfe zu holen. Dazu dienen halt wirklich diese zielgruppenspezifischen Kanäle TikTok und Instagram, wo halt unsere Audience ziemlich genau in der Altersgruppe ist. Dann haben wir aber noch mal so ein bisschen als zweites Ziel der Kommunikationsstrategie die Psycho-Edukation, also quasi das Aufklären, Informieren über psychische Erkrankungen, Themen der mentalen Gesundheit etcetera. Und da benutzen wir dann eher Kanäle wie YouTube oder auch unseren Blog, auf dem wir jetzt über 60 Artikel haben. Und genau für eine andere Zielsetzung zum Beispiel ist die Akquise von ehrenamtlichen Berater*innen bei uns benutzen wir auch so was wie LinkedIn in oder Facebook. Aber das hat jetzt erst mal nichts mit dieser jüngeren Zielgruppe zu tun. Das heißt, Krisenchat hat auch so ein bisschen die Challenge, dass wir sehr verschiedene Zielgruppen erreichen wollen. Einmal Psycholog*in, Therapeut*in, Sozialarbeiter*innen, die sich ehrenamtlich bei uns engagieren wollen, aber auf der anderen Seite 12- bis 25-jährige Jugendliche und Kinder und junge Erwachsene in Krisen. Das heißt, dass wir dann natürlich so ein bisschen hinschauen müssen, was wir machen.
00:03:16
Katrin: Ja, immerhin. Die Herausforderung haben ja viele Vereine, dass man eben sagt, man hat eben Sponsor und Ehrenamtliche und dann vielleicht die Leute, die dann zu irgendeinem Beratungsangebot kommen oder an irgendwas teilnehmen oder so. Und das ist manchmal nicht so einfach auseinanderzuhalten und eben nicht dieser Versuchung nachzugeben „Ah, wenn man irgendwas erstellt, dann posten wir das aber überall so über jeden Kanal hinweg“ und wundern sich dann, warum das nicht funktioniert. Also ja, das habt ihr dann bei euch schon gut aufgeteilt, quasi was bei euch wie funktioniert. Ich bin auf euch aufmerksam geworden, weil ich eure, ich nenne sie jetzt mal Kurzvideos – ich meine damit die TikTok-Videos und die Reels auf Instagram – gesehen habe und gedacht habe, Mensch, endlich mal eine NGO, die halt dieses TikTok-Prinzip verstanden hat und auf ihr Thema anwenden kann. Und das würde ich gerne so in den Fokus stellen von unserem Gespräch heute. Wie habt ihr damit angefangen, dass ihr dann mit diesen Kurzvideos, mit TikTok, mit Reels und so weiter experimentiert habt? War das von Anfang an klar, dass ihr das machen wollt? Hatte irgendjemand da mal die Idee? Hat euch gesagt, komm, lass uns das mal ausprobieren. Wie seid ihr dazu gekommen, dass ihr das in eure Strategie mit aufnimmt?
00:04:23
Konrad: Es war zwar vielleicht gar keine bewusste Entscheidung, sondern wir wurden eher so ein bisschen, würde ich sagen, von den Plattformen selber da rein gedrängt, indem wir gemerkt haben, dass zum Beispiel auf Instagram diese konventionellen Formate wie viel Postings oder Story einfach nicht mehr so laufen und vor allen Dingen auch nicht diese dieses exponentielle Potenzial haben, wie das halt so Reels oder also ich nenne es mal Short Vertical Content – ist aber vielleicht auch ein bisschen sperrig und ein bisschen zu viel Denglisch. Genau, wir haben einfach gemerkt, dass sozusagen die Plattform diese Formate total pushen, dass man halt gerade als dann auch irgendwie Instagram gemerkt hat. TikTok kriegt krass viel Zulauf in der Zielgruppe. Da gabs so ich würde sagen im Sommer 2020 eine Phase, wo das einfach irre gut lief und wo wir dann sozusagen irgendwie gemerkt haben wir müssen das jetzt ein bisschen umstellen, inhaltlich, damit wir überhaupt irgendwie die Leute erreichen und auch einfach, weil es noch mal ganz andere Möglichkeiten mit dem Feedposting erreichst du, wenn das gut läuft und super Hashtags benutzt und es auf die Explore-Page kommt, wenn du Glück hast, das doppelte deiner Follower. Aber mit so einem Reel oder so, da kannst du ja das 10- bis 100- bis 500-Fache erreichen. Und es war total krass zu sehen, dass wir auch so als Account vielleicht mit damals 7000 Follower*innen plötzlich Klicks von über fünfhunderttausend hatten. Weil der Algorithmus das aufgreift und das dann halt auch mit dieser Ummünzen auf Mental Health ganz gut funktioniert hat. Aber das klingt jetzt alles leichter, als es war. Bei uns im Team war das auch echt irgendwie so eine Challenge, weil wir eigentlich gerade ich zum Beispiel der, der da so ein bisschen die Kanäle betreut hat und so eigentlich nicht so Lust auf Video hatten. Weil Videos immer anstrengender sind als Text und Bild und erfordert natürlich, dass man sich da vor die Kamera stellt, dass man verschiedene Gesichter findet, damit es auch divers bleibt, wenn man verschiedene Leute anspricht, dass man neue Ideen hat. Und das natürlich einfach noch mal viel aufwendigere Arbeitsprozess und genau als Non-Profit natürlich auch noch mal so ein bisschen die Challenge. Ja gut, wir haben jetzt auch kein Marketing-Team mit 10 Leuten, sondern das sind halt keine Ahnung, zwei, zweieinhalb Leute, die irgendwie in Teilzeit, Ehrenamt, Vollzeit da sind, je nachdem und wie wir das gewuppt kriegen. Und dann hatten wir auch ein bisschen das Glück, dass wir echt in der Zeit jetzt super Praktikant*innen hatten, die einfach total gut diese Plattform intuitiv verstanden haben. Ich würde auch sagen, dass das so ein bisschen das ist die Hauptchallenge, das, wenn man TikTok nicht kennt und so ein Bauchgefühl dafür entwickelt. Wie ist der Humor, was sind die Trends? Wie mache ich das, dass es irgendwie lustig ist, dass es nicht unangenehm ist? Wo ist da vielleicht auch die Linie von einem seriösen Hilfsangebot Sachen mit Humor zu verarbeiten? Das heißt, da waren superviele Fragen im Raum und gerade am Anfang gab es dann auch so ein bisschen aus dem restlichen Team die Resonanz irgendwie aufpassen, dass man auch seriös und glaubwürdig bleibt, weil die TikTok-Videos ja jetzt mal was anderes sind als klassische Psycho-Edukation, wo du vor der Kamera stehst und Tipps gegen Panikattacken erklärst, sondern das ist ja irgendwie auch mal ein bisschen einfach ein ganz anderes Level. Und am Anfang war auf jeden Fall so ein bisschen auch die Sorge da, dass man dadurch halt an Glaubwürdigkeit verliert, wenn man sozusagen als Organisation nach außen hin so einen Content macht. Aber ich glaube, da haben irgendwie auch die Zahlen relativ schnell für sich gesprochen und auch, dass wir da irgendwie intern halt so ein bisschen Guidelines entwickelt haben, nach dem Motto, was wollen wir machen, was wollen wir nicht machen? Beispielsweise, es gibt ja auch sehr viel bei dem Thema mit diesem sehr dunklen Humor über Depression oder so oder ein bisschen scherzhafter umgehen damit. Und da muss man halt auch super aufpassen, dass man da nicht irgendwie in eine Nische reinfällt, wo man eigentlich nicht rein will oder wo man im schlimmsten Fall sozusagen den Leuten, die betroffen sind, es noch schlimmer macht oder irgendwie Trigger bietet oder so. Meine Antwort war jetzt nicht sonderlich strukturiert.
00:08:23
Katrin: Aber da war so viel drin. Ich habe mich gerade gefreut, als du gesagt hast, dass Video ein struggle ist. Das höre ich auch immer wieder so, dass es irgendwie so viel Aufwand ist und das muss man erst mal lernen, wie das überhaupt geht. Wir haben jetzt gerade mal gelernt, wie wir ein Foto mit unserem Handy machen und dann ist jetzt schon irgendwie Video nächstes Level mit Editing-Apps und so. Und dazu kommt ja bei diesem Short Vertical Video – ich übernehme jetzt euren Angriff – diese extreme Verkürzung. Also allein schon durch die Länge des Videos kannst du ja einfach nicht ins Detail gehen und irgendwie alles erzählen und ich sage mal Meme-Format bei TikTok, das sind ja auch häufig nur 10-Sekunden-Sounds oder so. Und was ich sehe, ist, dass Organisationen Schwierigkeiten damit haben, sich auf dieses Verkürzende einzulassen. Also dieses „ja, wir wollen jetzt etwas über unser Thema sagen, aber wenn wir alles dazu sagen müssten, dann wird es irgendwie sieben Minuten dauern und hier müssen wir in 20 Sekunden runterbrechen. Da können wir ja nicht alles reinbringen, also machen wir es gar nicht erst.“ Das ist irgendwie etwas, das ich häufig sehe, dass die Vereine und Co dieses Verkürzen so ein bisschen verweigern. Und da hast du jetzt grade schon diese Guidelines angesprochen. Das fand ich spannend, dass ihr euch quasi Gedanken gemacht habt, wie können wir dieses Format so nutzen, dass es für uns immer noch passend ist und dass es nicht irgendwie sogar noch schadet im schlimmsten Fall? Hast du noch ein, zwei Beispiele aus diesen Guidelines? Was habt ihr euch dann selber so als Rahmenbedingungen quasi gesteckt, um dieses Medienformat zu nutzen?
00:09:59
Konrad: Es ist einfach ganz klar bei dieser Auswahl der Sounds, die man benutzt, dass man darauf achtet, dass das Sachen sind, die jetzt keine großartigen Schimpfwörter beinhalten, oder zum Beispiel das N-Wort oder Sexismus oder so. Also, dass man sozusagen Sounds nimmt, die jetzt erst mal nicht in irgendeiner Weise verwerflich sind, auch wenn man die auf TikTok wahrscheinlich anders ummünzen würde als vielleicht die Lyrics sagen aber trotzdem, dass man da vorbildlich ist, was diese Auswahl der Sounds angeht. Und vor allem, dass man irgendwie immer dieses Thema der mentalen Gesundheit, dass man das halt nicht ins Lächerliche zieht, sondern dass man eher es schafft, den Leuten, die betroffen sind, so relatable content zu geben, dass sie sagen können „Boah ja, fällt mir auch megaschwer, morgens aufzustehen“ oder „Ja, ich kenne es total. Ich erzähle jemandem von meiner Depression und das nimmt niemand ernst.“ Also eher, dass man sozusagen diesen Wiedererkennungswert schafft für Leute, die betroffen sind. Dann aber auch immer so ein bisschen subtil eingestreut nach dem Motto „Hey, wir können da was für dich tun.“ Also wie so ein Hilfsangebot. Das heißt, wir hatten auch viele, viele Videos, wo es darum ging, Krisenchat einzustreuen und diese Möglichkeit, sich Hilfe zu holen. Weil wir jetzt ja auch erst seit anderthalb Jahren existieren, sind in dem Lockdown 2020 entstanden, heißt megawenig Leute wissen eigentlich noch von der Möglichkeit, sich bei uns Hilfe zu holen, gerade in der jungen Zielgruppe. Und das heißt, das war so eine Mischung aus gucken, dass man bei den Sounds seriös bleibt, dass man bei diesem Thema so eine gewisse Würde bewahrt und dass man halt irgendwie auch schafft, immer noch nicht Content machen und Content zu machen, sondern um die Leuten, denen es schlecht geht, auf uns aufmerksam zu machen, auf diese Möglichkeit kostenlose, niedrigschwellige, verfügbare Hilfe in Anspruch zu nehmen.
00:11:44
Katrin: Sehr gut. Du hast eben schon angesprochen, dass ihr auch die Herausforderung hattet, verschiedene Leute zu finden, die vor die Kamera wollen, um irgendwie auch Diversity reinzubringen und wahrscheinlich auch diesen relatable Faktor, dass man da eben verschiedene Leute sieht. Ihr habt ganz schön viele verschiedene Leute vor der Kamera. Wie habt ihr denn da diesen Pool aufgebaut? Sind das alles Mitarbeiter*innen von euch? Sind das Leute, die irgendwie auf Honorarbasis für euch Content Creator sind? Sind das Ehrenamtliche? Also ich habe zum Beispiel gesehen, dass da auch ein paar Influencer*innen bei waren, die auch selber Content Kanäle haben. Streuen die dann noch ein paar Videos von ihrem eigenen Content zu euch und sagen „Hey, das könnt ihr auch auf eurem Kanal posten“ oder wie funktioniert das?
00:12:25
Konrad: Das war, würde ich sagen, mit die größte Herausforderung, verschiedene Leute vor die Kamera zu kriegen und erst mal davon zu überzeugen, dass dieses Format Sinn ergibt und dass es ernst zu nehmen ist. Weil zum Beispiel bei uns im Team neben der Psychologin, die ihren Masterplan studiert hat, jetzt gerade angefangen hat im Berufsleben, da stand nicht in der Jobbeschreibung ein TikTok die Woche. Das ist natürlich auch erst mal was, was irgendwie in deren Augen jetzt nicht ganz in ihrem Bereich liegt. Ja, das heißt, wir haben natürlich im Marketing-Team angefangen, weil das bei uns liegt, quasi die Aufgabe. Da waren wir so um die 3-4 Leute und haben gesagt, eine Person kümmert sich so ein bisschen um die Koordination und dass man irgendwie weiß Mittwoch kommt das, Donnerstag kommt das, Freitag kommt das mit diesen und diesen Sounds. Und dann haben wir einfach irgendwie versucht, das Ganze so niedrigschwellig wie möglich für alle zu machen. Das heißt, wir haben eine Datenbank, da sind Sounds und Videoideen hinterlegt. Das heißt, auch wenn du selber jetzt nicht so in TikTok drin bist und dir vielleicht nicht was Eigenes einfällt, dann kannst du nachschauen und dir Inspiration holen. Und ich glaube dadurch, dass manche Videos ganz gut gelaufen sind, haben die Leute auch mehr Bock bekommen, weil es irgendwie auch cool ist zu sehen, dass das geklickt wird, dass das ankommt. Und mittlerweile ist es halt so, genau jetzt im Team sind wir 5 Festangestellte im Marketing plus zwei Praktikant*innen, die sich halt vor allen Dingen auch um den TikTok-Content kümmern. Das heißt, wir haben auch einfach erst mal schon als Ausgangsbasis echt viele Leute. Und dann aus anderen Teams gibt es halt noch ein paar, die Bock haben, mal ein Video zu drehen. Die sagen dann „Ja so, alle zwei Wochen habe ich eigentlich schon Lust zu.“ Und dann kommt noch als letzte Komponente dazu, dass wir auch am Anfang gerade einfach rigoros Influencer angeschrieben haben. „Hey, das ist Krisenchat. Hättet ihr Bock, mal uns ein bisschen vorzustellen oder vielleicht auch mal irgendwie ein Video aufzunehmen?“ Und da irgendwie unser Angebot bei vielen als sehr sinnvoll erachtet wird, weil irgendwie alle sehen klar mentale Gesundheit megawichtig, gerade in Corona-Zeiten, diese Verfügbarkeit von Hilfe ist in Deutschland leider noch sehr sehr schlecht, stößt man da sehr schnell auf offene Ohren. Also das war wirklich gar nicht so schwer, da auch Leute zu überzeugen, dass sie da ja ab und zu Videos machen. Und das war auch megacool zu sehen und natürlich super motivierend. Dass man eigentlich Leute relativ leicht für die Mission überzeugt hat, ist jetzt aber auch noch mal vielleicht in unserem Fall besonders leicht, weil dieses Thema mentale Gesundheit ja gerade in den sozialen Medien schon sehr großen Stellenwert hat, weil die natürlich auch Teil des Problems sind, die sozialen Medien.
00:15:08
Katrin: Das war schon die perfekte Überleitung zu meiner nächsten Frage, du hast nämlich gesagt, ihr habt eine Datenbank mit Videoideen und Sounds und so. Ich habe mich dann gefragt, habt ihr quasi eine richtige Redaktion, die sich überlegt, „Diese Woche wollen wir darüber was machen, diese Woche darüber“? Oder ist es mehr so „Ich habe einen witzigen Trend gesehen. Guck mal hier, ich habe eine Idee, wie man das auf unser Thema ummünzen“? Weil gerade bei TikTok ist ja so ein richtiger Redaktionsplan ein bisschen schwierig, weil diese Sounds sehr schnelllebig sind. Und wenn man dann sagt „Okay, hier ist grade ein witziger Sound, den machen wir nächste Woche Donnerstag.“ Bis dahin ist er halt schon wieder out, sag ich mal. Bis dahin ist irgendwas anderes eigentlich schon wieder relevant. Wie haltet ihr da diese Balance zwischen Planung auf der einen Seite und so Kreativität auf der auf der anderen.
00:15:50
Konrad: Das ist eine sehr gute Frage. Bei uns wird, wenn du diese Abwägung hast aus Planung und Kreativität eher die Planung kleingeschrieben und Kreativität groß. Es liegt aber auch daran, dass wir ein sehr schnelles und junges Team sind. Das heißt, wir planen maximal die Woche vor, aber das war’s dann halt auch. Und dann steht in dem Plan „TikTok Konrad“ und mehr steht da nicht. Und das heißt einfach nur für mich, ich weiß, ich mach Donnerstag ein Video und wenn ich keine eigene Idee habe, kann ich mir die Inspiration aus dieser Datenbank holen. Oder ich frage einfach immer jemand, ob jemand eine lustige Idee gerade hat. Das war’s dann aber auch schon. Das heißt, dass wir gerade bei TikTok thematisch noch nicht so in der Breite abstimmen, weil es ja auch irgendwie nicht dem Stile der Plattform entspricht. Also man quasi macht ja eher, man reagiert ja eher auf Videos, auf Trends, die gerade existieren und gerade gut sind. Dadurch, dass wir dann halt eine Person im Team haben, die sich da primär drum kümmert, dass da irgendwie die Datenbank gefüllt ist und dass der Kalender gefüllt ist, wo steht, wer was wann macht und auch ein bisschen hinterher ist, läuft es dann eigentlich. Aber das heißt, ich kann dir auch nicht sagen, was wir nächste Woche machen. Ich kann dir nicht sagen, was wir in zwei Wochen machen, weil das halt eher immer so ein bisschen von Woche zu Woche gedacht wird. Also bei anderen Kanälen – LinkedIn oder so – haben wir natürlich noch ein bisschen mehr Vorlauf und natürlich andere Prozesse, aber gerade für TikTok und Instagram ist das eher sehr kurzfristig. Dadurch eben auch, dass wir einfach nur schnelle Zusammenarbeit haben. Das heißt also irgendwie, man kann halt irgendwie keine ewigen Feedbackschleifen haben. Die Leute sind gut erreichbar. Das heißt, man kann auch schnell Sachen umsetzen. Zum Beispiel jetzt vor zwei Wochen, es war richtig cool, da hat uns eine aus dem Non-Profit Bereich von TikTok, mit der wir mal Kontakt hatten, geschrieben mit einem Heads Up und meinte „Hey, demnächst kommt dieser und dieser Hashtag und er passt super zu euch. Wenn ihr da Videos hochladet, der wird am Montag auf jeden Fall sozusagen trending sein.“ Was auf jeden Fall supercool ist, dass sie uns da mitgedacht haben. Und dann haben wir es halt irgendwie so gehandhabt, dass wir dann im Meeting am Dienstag gesagt haben „Okay, bis Freitag sollen wir Content hochladen. Jeder macht bis dahin zwei Videos, egal was, Hauptsache dieser Hashtag ist drunter und es passt inhaltlich.“ Und dann hat es irgendwie auch geklappt. Es ist nicht so ein krass formaler Prozess oder so. Das ist keine zentrale Planung in dem Sinne. Sondern eher so ein bisschen, eine Person hat die Accountability und ist halt dafür zuständig, dass es läuft. Aber wie es läuft, ist dann eigentlich allen selber überlassen. Also das würde ich sagen, generell so ein bisschen die Arbeitsphilosophie von uns, dass man eher so genau Verantwortungsbereiche verteilt statt Aufgaben.
00:18:33
Katrin: Und das dann quasi wieder mit den Guidelines kombiniert, dass man nicht einen Quatsch hochlädt und ihr dann nachher sagen müsst „Oh Scheiße, was hast du da verzapft? Das passt eigentlich nicht zu uns.“ Oder ist so was auch schon mal passiert, dass ihr gesagt habt „das müssen wir wieder löschen, das war irgendwie doch nicht cool, was unser Praktikant da gemacht hat“?
00:18:52
Konrad: Der Praktikant war in dem Falle ich. Klar, das kam schon mal vor, aber das ist superselten, das war in anderthalb Jahren jetzt vielleicht zwei Mal und das ist auch vielleicht, weil eine Nuance in dem Sound ist, die einem vielleicht persönlich nicht aufgefallen ist oder so. Aber das läuft eigentlich richtig, richtig gut. Also ein Problem auch so ein bisschen an TikTok, gerade glaube ich für Non-Profit und Vereine und so ist, das ist quasi Geräte-basiert und nicht Cloud-basiert. Das heißt, wenn ich ein Videoentwurf mache und auch den Entwurf speicher, kann ich den auf meinem Gerät einsehen. Das heißt, man kann leider nicht sozusagen so einen generellen Check-up davor machen. Dafür muss man halt superkomplizierten Bildschirmaufnahme starten und es dann irgendwo reinschicken und so. Das heißt, dieser ganze Abstimmungsprozess mit Feedbackschleifen ist bei TikTok schon nicht so leicht, weil du halt nicht wie zum Beispiel bei YouTube, Videos als nicht gelistet hochladen kannst und dann können sie es alle noch mal anschauen und freigeben, sondern da muss auch einfach viel über das eigene Verantwortungsgefühl dafür entstehen. Aber das passt dann auch so. Also diese Guidelines von denen ich gesprochen habe, die sind nicht mehr so explizit auf Papier ausgeschrieben, wo steht „Du musst dich an diese zehn Punkte halten“, sondern es eher so, dass wir mal drüber geredet haben und seitdem herrscht dieses Einverständnis, dass wir das so und so machen. Und ich würde auch sagen, je mehr Videos man sieht, die die Leute aus dem Team der Vergangenheit gemacht haben, desto merkt man ja so ein Bauchgefühl. Und ich glaube, das ist im Endeffekt der entscheidende Faktor, dass du halt diese Plattform nicht rational verstehst und sagen kannst, „Okay, kürzere Videos laufen besser oder wenn ich das und das mache, läuft es besser. Oder wenn ich mehr Hashtags, mehr Text sage…“ Ich würde sagen, das ist alles, das sind viel zu viele Variablen, die im Algorithmus irgendwo so verteilt sind, dass du sie nicht einschätzen kannst. Es geht einfach im Endeffekt um Bauchgefühl und selbst das ist immer noch sehr wackelig. Also ich kann dir überhaupt nicht sagen, wenn wir ein Video hochladen, kriegt es tausend, dreitausend, dreißig oder 300000 Klicks, das weiß man nicht. Das zeigt sich dann halt in den ersten 24 Stunden. Aber im Endeffekt geht es eigentlich darum, dass man ein Bauchgefühl dafür entwickelt. Jetzt habe ich deine Ausgangsfrage schon wieder vergessen, weil ich ja doch ein bisschen ausführlich vielleicht antworte.
00:20:59
Katrin: Ich finde es super, wie ausführlich du antwortest. Das geht dann ja auch in Richtung „Quantität vor Qualität“. Nicht im Sinne von ihr postet irgendwie Scheiße, das mein ich jetzt nicht. Sondern ich meine, dass man ja auch häufig, wenn man noch nicht so dieses Bauchgefühl hat, was du gerade besprochen hast, oder wenn man vielleicht generell bei Social Media sich noch nicht so wohlfühlt oder das noch nicht so lange macht, dass man dann irgendwie denkt „Ja, wir machen jetzt hier den perfekten Post und dann funktioniert der total gut.“ Und je weniger man es aber eigentlich selber einschätzen kann, ob ein Post gut funktionieren wird oder nicht, desto wichtiger ist es ja eigentlich, dass man einfach verschiedene Sachen ausprobiert, damit man dann dieses Bauchgefühl entwickelt oder damit man dann Daten sammeln kann und damit man dann vielleicht ein Muster sieht und sagt „Okay, das kommt ein bisschen besser an als das,“ aber im Endeffekt kann man es halt nie wirklich. Man kann sich nie vorher sicher sein, das wird ein Banger hier und das wird viral gehen, sondern vielleicht geht dann auf einmal das viral, was man nur mal so als Filler gemacht hat, wo man eigentlich gar nicht von der eigenen Idee so überzeugt war. Aber das ist dann plötzlich das, wo irgendwie der Algorithmus das ausspielt oder wo viele Leute darauf reagieren und so weiter. Das finde ich schön, dass du noch mal gesagt hast, du weißt auch nicht, ob das jetzt 300, 3000, 30000, 300000 Views bekommt, weil das weiß man halt nicht. Und dann muss man halt einfach ausprobieren und verschiedene Sachen einfach mal machen, oder?
00:22:18
Konrad: Gerade bei TikTok, bei Instagram aber eigentlich genauso, wenn du wachsen willst, wenn du Leute erreichen willst, dann brauchst du eine hohe Frequenz. Also das eine mega kuratierte, abgesegnete Video die Woche bringt nicht wirklich an Wachstum. Weil diese Plattform nicht darauf ausgelegt sind, dass du den mega Qualitätscontent machst, sondern da geht es auch viel um die Masse. Und die Sache ist auch, du musst halt 20 Videos hochladen, vielleicht damit eins mal aus Glücksgriff viral geht. Da würde ich eher so ein bisschen die Sorge nehmen, dass man zu viele Gedanken in ein Video stecken muss, sondern das darf halt natürlich nicht superschlecht sein oder irgendwie dem Image schaden oder irgendwelchen No-Gos enthalten. Aber im Endeffekt geht es einfach auch darum, dass man Sachen raushaut und vor allem dadurch auch selber lernt, wie man Videos erstellt, Bauchgefühl dafür entwickelt, was kommt wie an. Dann hat man natürlich auch immer das Feedback zum einen, was Interaktion und so angeht, vielleicht auch mal direkt Kommentare, dass man so merkt „Boah, die Leute springen voll darauf an, wenn wir das und das machen.“ Und so entwickelt sich halt irgendwie auch glaube ich erst eine Strategie. Also am Anfang würde ich als Strategie sagen, einigt euch auf drei, vier Sachen, die absolut No-Go sind, und dann soll jeder einfach so viel wies geht Content machen. Halt, so, dass es natürlich nachhaltig ist, dass man da nicht nach 3 Wochen ausgebrannt ist, dass alle da noch Bock auf haben, aber vor allen Dingen erst mal über die Masse gehen. Da werden so viele Millionen Minuten Videos pro Tag hochgeladen, das geht so schnell auch einfach mal runter, dann muss man auch ein bisschen leider diese Schnelllebigkeit und diese Frequenz der Plattformen mitmachen, weil sonst außer wenn ihr jetzt vielleicht eine Starting Base von 500000 Abonnenten hast, klappt das leider nicht. Aber on the upside: Es kann eben auch gut klappen, wenn du nur wenig Abonnenten hast. Also das will ich sagen, ist total das Potenzial von gerade TikTok. Du kannst einfach dadurch, dass du viel Content machst und dass du irgendwie ein bisschen anfängst, diese Plattform zu verstehen, dadurch auch, dass du leider viel konsumieren musst, kannst du auch einfach echt wachsen. Und zwar viel, viel besser als auf Instagram der Fall ist. Also mittlerweile organisch auf Instagram zu wachsen ist so schwer. Wenn man keinen Videocontent macht und jetzt nicht berühmt ist oder nicht megaeinzigartige Sachen zu bieten hat, dann ist es wirklich schwer, da großes Publikum zu finden. Und da ist zum Beispiel über diese Videos, die halt nicht followerbasiert ausgespielt werden, sondern einfach nach Interaktion, nach Feedback, echt cooles Potenzial auch gerade für kleinere Organisationen. Deswegen würde ich das auf jeden Fall empfehlen. Ist aber auch ein Medium, für das man sich aktiv irgendwie entscheiden muss, weil wenn man es ernsthaft machen will, man schon ein bisschen Arbeit reinstecken muss und auch Leute haben muss, die das verstehen oder die Lust haben, sich da rein zu denken.
00:25:13
Katrin: Und halt dieses Bauchgefühl. Ich verstehe das immer nicht bei Leuten, die irgendeine Plattform noch nicht kennen und dann quasi sagen „Ja okay, wie erstellen wir denn da jetzt unseren ersten Beitrag?“ Und dann denke ich „Leute, macht euch erst mal einen Account, nennt euch meinetwegen Maria Mustermann, ihr müsst euch ja nicht mit Klarnamen anmelden und dann guckt erst mal, wie das funktioniert.“ Konsumiert erst mal, guckt erst mal, wie poste ich denn da was? Und wenn es nur ein Schnappschuss ist von deinem Hund beim Spaziergang. Einfach diese Plattform erst mal verstehen und nicht irgendwie so denken, ich bin zu fein dafür, mir das richtig anzugucken. Ich will es einfach direkt nutzen als Produzentin oder Produzent. Das ist einfach so zum Scheitern verurteilt, weil man halt dieses Bauchgefühl einfach nicht hat. Und das braucht man halt bei Social Media. Ich würde behaupten, dass man das nicht nur bei TikTok braucht, sondern dass man das auch für andere Plattformen braucht. Und ausprobieren ist auf jeden Fall ein guter Hinweis.
00:26:01
Konrad: Absolut. Man muss, glaube ich, auch erst mal ein bisschen konsumieren, um da reinzukommen. Also du musst halt schauen, was läuft wie. Also, wenn du zum Beispiel siehst, ein Video finde ich supergut, dann einfach direkt mal fragen, was finde ich daran gut? Warum fand ich das jetzt lustig? Und dann entwickelt man ja auch diese Daumenregel, die man eigentlich braucht. Zum Beispiel bei Short Vertical Content, du musst eigentlich innerhalb von den ersten anderthalb bis drei Sekunden die Leute zum Weiterschauen überzeugen. Also wenn du jetzt eine Pointe hast, die sich 30 Sekunden aufbaut, dann wird das niemand gucken. Das heißt, du musst die Leute am Anfang catchen, du musst schnell ihnen was bieten. Wir hatten uns dann mal im Büro mit einem Kaffee hingesetzt und überlegt, was läuft denn eigentlich auf dieser Plattform? Und sind eigentlich so zu dem Punkt gekommen, dass man entweder starke Emotionen bei den Leuten erzeugen muss. Das heißt irgendwie ja auch, es kann auch Wut sein. Es kann aber auch sein, dass man irgendwie sich hingezogen fühlt, dass man was süß findet. Du musst sie einfach irgendwie emotional ansprechen und am besten schnell. Und es kann halt entweder über den Sound oder über das Video oder über den Text kommen. Oder das andere große Ding ist eigentlich, dass du sie entertainen musst. Das sind so ein bisschen die Sachen, die gut laufen. Bei den Emotionen haben wir damals so ein bisschen festgestellt, was eigentlich was sehr sehr traurig ist, aber die Emotion Wut am viralsten ist. Also wenn du es schaffst, dass die Leute ein Video gucken und wirklich was in diese Richtung Wut auslöst, dann sind es die Videos, wo viel interagiert wird, die noch mal geguckt werden, wo dann irgendwelche Kommentarkriege starten und so. Aber es heißt auch, dass diese Plattform wie TikTok megaunsachlich und emotional ist. Was man glaube ich auch irgendwie im Hinterkopf behalten muss, ist, das ist halt irgendwie ein Medium und da kann jeder Content machen, da kann jeder mit deinem Content interagieren. Das heißt, wenn du anfängst, da Sachen hochzuladen, dann muss man auch bereit sein, das kann sich jeder im Internet anschauen. Das kann auch mal sein, dass da ein bisschen hässliche Kommentare da sind und so. Und diese generelle Umgangsweise miteinander ist da halt würde ich sagen von allen sozialen Medien fast noch am schlechtesten, weil es irgendwie noch mal auch anonymisierter ist. Weil die meisten Leute auf Instagram schauen das mit ihren privaten Accounts, auf Facebook sowieso, auf LinkedIn noch viel krasser. Das heißt, da wird niemand irgendwie total abfällige, diskriminierende Sachen schreiben, wenn sie da ihren Klarnamen und ein Bild oder so haben. Also manche Leute machen es trotzdem, aber es ist deutlich unwahrscheinlicher. Und auf TikTok, ich würde sagen, der Großteil der Leute konsumiert nur, ohne selber zu produzieren. Die heißen da TikTokWatcher3000x und haben kein Profilbild. Da kann jeder dahinter stecken, das heißt aber auch, dass diese Anonymität so die Hemmschwelle nimmt, auch einfach Hasskommentare zu schreiben. Und soll jetzt nicht abschrecken, die Plattform ist trotzdem ein mega Wachstumskanal für alle, die wenig Kohle haben und ein bisschen Energie und Durchhaltevermögen. Aber man sollte sich schon darüber bewusst sein, dass man sich selber im Internet irgendwie hochlädt und was das auch heißt.
00:29:11
Katrin: Habt ihr da schon mal negative Rückmeldungen bekommen im Sinne von „Hey, das ist ein ernstes Thema und ihr macht euch darüber lustig“? Oder geht es eher darum, dass da vielleicht die Person, die sichtbar ist, beleidigt wird oder so was? Was sind das denn für negative Rückmeldungen, die ihr so bekommt?
00:29:28
Konrad: Also es kommt ab und zu vor, dass, wenn da irgendwie ein Video ist, dann halt Kommentare kommen, die nichts mit dem Video zu tun haben, so was wie „Boah, voll hübsch“ aber halt etwas anders sprachlich formuliert. Also wo es einfach quasi so ein bisschen objektivizierend um den Menschen geht, der da in dem Video ist. Das ist dann einfach so. So inhaltlich kriegen wir ab und zu mal ein bisschen Gegenwind, aber das ist auch normal, weil es ja auch einfach polarisierende Sachen sind. Und da haben wir aber mittlerweile eigentlich so gut in expliziten Guidelines, die wir da zugrundeliegen haben, die sind so gut, dass da kein Shitstorm kommt. Da sagen nicht alle Leute „Boah, wie könnt ihr nur“, sondern das dann vielleicht 2,3 Leute, die sagen „Nee, finde ich blöd“ oder „das sehe ich anders“, aber grundsätzlich sozusagen hält sich das eigentlich in Grenzen. Gerade weil wir ja auch total drauf achten, dass das im Rahmen ist, dass Leute sich nicht auf den Schlips getreten fühlen. Zum Beispiel so ein Thema, das bei uns immer zu superviel Interaktion führt, ist, wenn wir über die Schwierigkeit reden, Therapieplätze zu bekommen, so vielleicht auch mal humorvoll verarbeitet, gibt es ja verschiedene Möglichkeiten. Und das ist halt ein Thema, was wieder superemotional bei den Leuten etwas auslöst. Es kann sein, dass die Leute total aufgebracht sind, aber dann nicht wegen uns, sondern weil sie vielleicht drei, vier, fünf Monate auf einen Therapieplatz warten und dann halt megaemotional damit interagieren.
00:30:51
Katrin: Wäre das dann so ein Wutbeispiel, quasi wo ihr irgendwie sagt „Hey, ich warte auch ein halbes Jahr“ und die Leute werden wütend und sagen „Ja, ich warte da auch schon ewig“ oder „meine beste Freundin hat schon ewig gewartet“ und deswegen rege ich mich darüber auf?
00:31:04
Konrad: Genau die Emotion. Das sind auch wirklich die Sachen, die am besten funktionieren, was die Performance angeht. Man muss halt irgendwie für sich ein bisschen gucken. Man will jetzt ja nicht nur die ganze Zeit Content produzieren, der die Leute wütend macht oder irgendwie krass aufbringt. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Aber das ist auf jeden Fall so ein bisschen der gemeinsame Nenner bei den Videos von uns, die super gelaufen sind. Wann läuft ein Video gut? Ein Video läuft gut, wenn Leute sich das mehrmals angucken, wenn sie kommentieren, wenn sie sich das speichern, wenn sie es Leuten schicken, wenn sie das Video reposten. Also das sind ja alles Sachen, die damit korrelieren, inwiefern es die Leute berührt und die Leute werden von Emotionen berührt. Also es kommt nicht von irgendwo her, dass es die Sachen sind, die gut laufen.
00:31:53
Katrin: Ja, ich glaube, das ist wieder auch so was, wo wahrscheinlich viele Vereine und Co Schwierigkeiten haben, dann auch so eine Art von Content zu machen. Sondern die posten lieber drei unverbindliche Tipps: „Drei Mental Health Tipps: geh spazieren, leg dich in die Badewanne, lies ein gutes Buch“, da denkt man ja okay, nett und scrollt weiter. Und wenn es ein Thema ist, was dann mehr meine Emotionen berührt, dann nehme ich mir eher die Zeit und schreibt dazu einen Kommentar oder schickt das einer Freundin oder macht eine Reaktion drauf oder so was. Wir haben jetzt immer über TikTok geredet, lass uns aber kurz auf Instagram kommen. Wenn ich das richtig gesehen habe, ist eure Instagram-Reels-Strategie, ihr nehmt eure TikToks, entfernt das Wasserzeichen und postet sie bei Instagram, richtig? Oder habt ihr auch originäre Reels , die ihr nur für Reels erstellt?
00:32:34
Konrad: Das machen wir genauso. Das ist ja einfach nur eine Resourcen-Frage. Aber da recyceln wir knallhart. Also würde ich auch nur jedem raten, wenn man TikTok Content macht, dann tust du sie nicht nur auf TikTok, sondern auch auf Instagram Reels und auch auf YouTube-Shorts – also wenn du YouTube hast. Also das ist drei Fliegen mit einer Klappe und da gibt es Internet dutzende Websites, wo du dir die Videos ohne Wasserzeichen runterladen kannst, ohne was zu bezahlen und dann lädst du die bei den anderen Plattformen hoch. Dann kannst du wirklich mit einem Video drei Plattformen bespielen. Und da die Nutzergruppe schon immer noch sich von Plattform zu Plattform unterscheidet, dann hat man gar nicht mehr krasse Überschneidung. Bei uns sind die Instagram User – was ist da die Hauptzielgruppe? Ich würde sagen fast so 20 bis 35 oder so. Auf TikTok geht es halt noch mal echt 5 Jahre drunter. Das heißt, dass man sozusagen so mit wenig Arbeit auch verschiedene Altersstrukturen erreichen kann. Genau da würde ich knallhart recyceln, weil sonst ist das auch einfach viel zu viel Aufwand, das immer quasi originell zu machen.
00:33:44
Katrin: Ja, ich finde witzig, Instagram haben ja vor ein paar Monaten quasi gesagt, man soll keine Wasserzeichen von anderen Apps drin haben, wenn man Sachen bei Reels hochlädt. Aber man sieht ja an den Schriftarten und so immer noch das ist halt von TikTok gekommen. Finde ich halt witzig von diesem Branding Effekt her, dass ich es trotzdem noch sehe und Instagram sagen, solange das Wasserzeichen nicht drin ist, drücken wir ein Auge zu. Hauptsache, ihr gebt uns den Content quasi, damit wir den in Reels ausspielen können. Blöd gefragt, könnt ihr messen, was euch die Videos bringen? Also ja, ihr habt irgendwie viele Views, gut und schön, aber könnt ihr auch messen, ob dadurch wirklich dann Leute zustande kommen, die dann euer Angebot nutzen?
00:34:24
Konrad: Bei Krisenchat können wir das eigentlich ganz gut auswerten. Wir haben quasi ein eigenes Research-Team, die sich um Auswertung von Daten kümmern und das läuft in der Regel so, wenn eine Beratung erfolgreich erfolgt ist, dann wird ein Feedback Survey rausgeschickt von nem Bot. Das können die Leute ausfüllen, müssen sie aber nicht ausfüllen. Und da ist zum Beispiel auch eine Frage „Wie bist du auf Krisenchat aufmerksam geworden?“ Und da sehen wir total krass, dass Social Media fast über 50% ausmacht. Und das ist irgendwie auch so ein bisschen wieder die Validierung dafür, dass wir das gut schaffen, die Leute da zu erreichen, weil einfach ein großer Teil der Zielgruppe über diese Kanäle auf uns aufmerksam geworden ist. Dadurch, dass sie halt ein Reel gesehen haben oder einen Repost oder Instagram Post. Das heißt da kriegen wir immer die direkte Bestätigung, dass das ganz gut läuft, haben aber auch schon sehr krasse negative Erfahrungen. Also was heißt negative Erfahrungen? Aber extreme Erfahrung dadurch, dass wir ein, zwei Videos hatten, die total viral gegangen sind und dann sozusagen die Bude eingerannt wurde, weil es zu viele Leute erreicht hat. Also das ist ein Risiko, das gerade am Anfang als wir überhaupt keine Ahnung hatten, was läuft hier, was läuft nicht und das eine Video hatte irgendwie 50 Klicks und das andere 50000. Alle total verwirrt, was das jetzt eigentlich für eine Plattform ist. Da ist es halt mal vorgekommen, dass ein Video richtig gut lief, das quasi Krisenchat direkt beworben hat, das gesagt hat „Hey, wenn du in einer Krise bist, hol dir hier bei uns Hilfe“. Und das sind natürlich die Videos, die eine krasse Conversion Rate haben, also wie der Prozentsatz, die ein Video schauen und die, die dann wie bei uns im Chat landen. Und das hat sozusagen total unsere Kapazitäten gesprengt, weil das Video hatte, glaube ich damals 130000 Views nur und dann haben wir es runter genommen, weil es die ganze Zeit gewachsen, gewachsen, gewachsen ist, weil die Leute auch angefangen haben, super zu interagieren und geschrien haben „Hey, hat jemand von euch Erfahrungen damit?“ oder „Ich habe den geschrieben, war voll hilfreich“ oder „Ich trau mich nicht“ oder so. Das heißt die Leute wurden wieder emotional irgendwie berührt, haben dann angefangen zu interagieren. Das Video ist viral gegangen und unser ganzer Chat ist quasi uns eingerannt worden. Und ich glaube, in der Nacht hatten wir um die tausend Beratungen, was total total krass ist und natürlich auch nicht der normalen Auslastung entspricht. Das heißt, da mussten wir sozusagen auch von der Berater*innenseite dann Leute aktivieren, Rundmails geschrieben, angerufen „Kannst du noch irgendwie aushelfen kommen?“ Das sind ja meistens Ehrenamtliche, das heißt, dass die dann noch mal spontan so im Abendbereich am Dienstagabend, 22 Uhr so eine Schicht übernehmen, ist alles andere als selbstverständlich. Und das ist so eine extreme Erfahrung und natürlich auch in der Natur unseres Angebots liegt. Das heißt wir müssen sogar aufpassen, dass wir nicht zu gut die Leute erreichen, da wir halt sozusagen organisch beides skalieren müssen. Also wie viele Leute wir erreichen, aber auch wie vielen Leuten wir helfen können. Also wenn wir jetzt Vollgas geben im Marketingbereich und überall auf allen Kanälen Sachen raushauen und mit Influencern kooperieren und hier dies und das, dann würde uns das insofern nichts bringen, als dass wir diese Nachfrage nicht stillen könnten oder die Leute auch eher frustriert werden, vielleicht eine negative Erfahrung haben, wenn ihnen niemand geantwortet hat, weil halt gerade 300 Leute versuchen, mit zehn Psycholog*innen zu schreiben, und das geht nicht. Das heißt, da müssen wir echt aufpassen, dass wir das so ein bisschen immer in Abstimmung gleich schnell hoch skalieren.
00:37:51
Katrin: Das heißt, wenn LinkedIn wieder Kurzvideos einführt, dann müsst ihr Kurzvideos auf LinkedIn machen, damit ihr da neue Ehrenamtliche findet.
00:38:02
Konrad: Absolut. Ich würde gar nicht unterschätzen, wir erreichen auch viele von unseren Ehrenamtlichen. Die werden auch zum Beispiel durch Instagram auf uns aufmerksam, weil Instagram ist kein Medium, das nur Teenies benutzen, sondern das ist einfach in der Breite sehr, sehr verbreitet. Und also bei den Berater*innen, die sich bei uns quasi im Ehrenamt anmelden, ist die zweitgrößte Kategorie, die die angeben „Wie bin ich auf Krisenchat aufmerksam geworden“ Instagram. Also da schaffen wir es auch mit einem Kanal so ein bisschen auf beide Zielsetzungen einzuzahlen. Bei LinkedIn ist sogar gar nicht das Hauptziel die Berater*innen, sondern auch so ein bisschen Unternehmenspartnerschaften. Weil wir müssen uns ja auch irgendwie finanzieren. Das heißt, das ist unser Businessaspekt. Beispielsweise wäre dieser TikTok-Content, glaube ich, inhaltlich aber auch nicht für LinkedIn geeignet, weil das dann von der Seriösität und so einfach nicht ganz passt und auch einfach eine total andere Zielgruppe ist.
00:38:58
Katrin: Ja, aber Mensch, was für ein Luxusproblem, das euer Marketing nicht zu gut werden darf.
00:39:05
Konrad: Ja, aber im Marketing wird ja nicht nur in Klick-Performance gemessen. Deswegen will ich jetzt hier uns nicht den goldenen Hut aufsetzen. So ist das nicht. Aber wir müssen sehr aufpassen, dass wir nicht zu viele Leute erreichen. Man muss auch klar sagen, es geht nicht darum, den Eigenzweck, hohe Klickzahlen zu haben. Es ist ja quasi nichts, was einen eigenen Mehrwert bietet, sondern es geht darum, Leute auf uns aufmerksam zu machen, auf das Hilfsangebot aufmerksam zu machen oder halt durch gut recherchierte Inhalte Mehrwert zu bieten. Deswegen muss man da glaube ich, auch mal im Hintergrund halten, dass wir halt auch nicht diese unkonventionelle Wachstumsstrategie fahren, weil da stehen halt immer echte Menschen, hinter denen geholfen werden muss. Und wenn wir die alle zu gut erreichen, dann schaffen wir es halt nicht, ihnen zu helfen. Und dann fällt es auf uns zurück – ja ist ein bisschen knifflig. Sagen wir, das sind so verschiedene Challenges bei uns einfach. Die verschiedenen Zielgruppen, die sehr verschieden auch eine Ansprache sind, wenn du ein Unternehmen davon überzeugen willst, Krisenchat finanziell zu unterstützen, dann kannst du die nicht irgendwie duzen und so TikTok-Sprache benutzen. Aber wenn du anfängst, jetzt 12-Jährige zu siezen, verstehen die es auch nicht. Das heißt irgendwie so ein paar Challenges zusammen mit dieser, dass wir immer in unseren Kapazitäten wachsen und bleiben müssen, das ist schon nicht immer ganz trivial. Aber klappt eigentlich ganz gut.
00:40:26
Katrin: Würde ich auch behaupten, von dem, was man von außen so sieht. Du hast jetzt schon einige Tipps quasi eingestreut, was man beachten sollte, auch für andere Non-Profit Vereine und so weiter. Also wir haben ja zum Beispiel über diese Guidelines gesprochen, dass man sich mehr Gedanken macht, was sind No-Gos. Dass man dann halt dieses Bauchgefühl entwickelt, dass man die Leute unterhält oder Emotionen weckt und so weiter. Fallen dir noch Tipps ein? Irgendwelche Ratschläge, was andere Vereine wissen sollten, wenn sie jetzt auch auf Short Vertical Video vor allem TikTok setzen möchten? Hast du noch ein Geheimtipp für uns?
00:41:00
Konrad: Ja, man braucht, glaube ich, einigermaßen junge Leute. Ist natürlich ein wenig Altersdiskriminierung. Aber die Leute, die am besten diese Plattform verstehen, sind die, die sie viel konsumieren und die sozusagen da auch diesen Humor verstehen. Der Generation Z und jemand, der jetzt Mitte 40, Mitte 50 ist, ich glaube, die werden einfach deutlich mehr Schwierigkeiten haben, da zu adaptieren als Leute, die zwischen 16 und 30 sind. Das heißt da vielleicht irgendwie schauen, haben wir Leute im Team, die das vielleicht eh konsumieren, die dann in die Altersgruppe passen. Und dann irgendwie denen auch gerade in diesem Metier vertrauen, weil die haben dann das Bauchgefühl, was gut läuft. Und auch wenn es total skurril für den 40-jährigen Manager oder so wirken mag, was für Videos da plötzlich produziert werden. Da würde ich einfach so ein bisschen dieser Zielgruppe auch den Vertrauensvorschuss geben, dass die schon wissen, was da läuft und von daher auch vielleicht so ein bisschen einfach nach Kompetenzen gucken, wer kann was und zu wem passt was. Und man muss auch einfach sagen, es ist aber auch immer schwierig, Leute zu finden, die vor der Kamera stehen wollen, weil das alles andere als selbstverständlich ist. Wenn man Leute hat, dann muss man sehr gut und nett mit ihnen umgehen, weil wenn die wegfallen, dann hat man niemanden, der vor der Kamera. Das heißt da auch irgendwie die Wertschätzung zeigen, dass, wenn jemand Bock hat, da Content zu machen, dann ist das ein Asset, was der ganzen Organisation total helfen kann. Gerade bei so was wie TikTok und Instagram, da ist man auch schnell immer dabei zu sagen „Ach ja, hier ein bisschen Videos drehen und hier ein bisschen Social Media, ist ja alles ganz chillig“ Was ich total wichtig finde, ist, dass man die Wichtigkeit davon sieht, dass man das Potenzial davon sieht und die Leute halt irgendwie auch, wenn es dann Social-Media-Videos drehen ist, dann ist es ein megawichtiger Beitrag zum Erfolg der Organisation, gerade in der Kommunikation und das irgendwie auch dann für voll zu nehmen. Weil sonst verliert man halt die Leute, die Bock haben oder die sich bereit erklären, das zu machen. Das heißt auch wenn man es vielleicht selber nicht versteht, da ein bisschen Offenheit mitbringen, weil das einfach Medien sind, die die nächsten Jahre auf jeden Fall dominieren werden, meiner Meinung.
00:43:13
Katrin: Und ich finde, das ist auch für Ehrenamtliche total attraktiv, dass in so einem Kontext mal auszuprobieren, weil das halt ein Skill ist, der dann auch in der freien Wirtschaft gebraucht wird. Und wenn man zum Beispiel sagt „Ich habe Bock auf Social Media und während des Studiums engagiere ich mich dann als TikTok-Talent vor der Krisenchat-Kamera.“ Also das ist ja auch nicht zu unterschätzen, was man da alles lernt. Das ist ja nicht nur ich hample hier ein bisschen vor der Kamera rum, sondern konzipieren und drehen und schneiden und diesen Humor und so. Da steckt echt viel hinter. Also finde ich es super, dass du da auch drauf aufmerksam machst, dass man diesen Social Media Job ernst nehmen sollte. Super, das wars mit meinen Fragen. Konrad, ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, uns zu erzählen, wie ihr das so macht bei Krisenchat. Man kann ja einen Blick drauf werfen, was wir jetzt so besprochen haben und sehen, dass ihr das auf jeden Fall sehr cool macht, dass ihr da dieses Meme-Format wunderbar auf euer Hauptthema übertragen habt. Und ich wünsche euch ganz viel Erfolg in der Zukunft.
00:44:09
Konrad: Ja, vielen vielen Dank Katrin, dass du dir die Zeit genommen hast, hat mir auf jeden Fall richtig Spaß gemacht, ein bisschen zu erzählen von der Arbeit bei Krisenchat. Am besten alle die, die sich jetzt interessieren, gerne mal die Kanäle angucken und sonst auch gerne über unsere E-Mail kontaktieren, falls es noch irgendwelche Rückfragen gibt. Da sind wir eigentlich ganz offen.
00:44:27
Katrin: Sehr gerne. Krisenchat.de. Wir packen auch die Links zu den verschiedenen Kanälen in die Shownotes, da könnt ihr euch das dann direkt angucken. Dankeschön!
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