Studis als Engagierte und Vereinsmitglieder gewinnen

Junge Leute ansprechen wollen, aber nichts dafür zu tun, funktioniert nicht! Sorry.

Deswegen geht es in dieser Folge um das Thema der Mitgliedergewinnung von jungen Leuten bzw. spezifisch Studierende für Vereine und soziale Initiativen. Katrin spricht über Punkte wie Lebensumstände und Motive, damit ihr als Verein Studis besser versteht, aber auch eure Haltung im Verein sowie die richtige Ansprache an die Zielgruppe. Schaut rein und erfahrt, wie ihr diese Erkenntnisse für eure Öffentlichkeitsarbeit nutzen könnt, um junge Studierende anzusprechen und für das Ehrenamt zu begeistern.

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Erwähnte Podcastfolgen:

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Transkript

Katrin von erzähl davon:

Hallo und willkommen zurück im Erzähl davon Podcast. Wir widmen uns heute dem Thema Mitgliedergewinnung beziehungsweise genauer gucken wir uns an, wie man junge Leute und Studierende als Mitglieder gewinnen kann. So gut wie jeder Verein, den ich kennenlerne in meinen Workshops und Beratungen wünscht sich neue Mitglieder und vor allem gerne Jüngere. Was genau jung ist, das kommt meistens son bisschen aufs Thema an. Manchmal sind die Jüngeren auch die unter vierzig, aber wir wollen uns jetzt hier konkret noch mal Studierende angucken als Zielgruppe für die Mitgliedergewinnung eures Vereins oder euren sozialen Initiative. Wir schauen uns dafür heute vier verschiedene Themen an. Zuerst mal die Lebensumstände der Studierenden, also der Zielgruppe, die wir jetzt erreichen möchten und vor allem noch mal deren Motive fürs Engagement und wie wir das für unsere Öffentlichkeitsarbeit nutzen können. Dann schauen wir uns an, welche Haltung ihr im Verein braucht, damit das klappt mit den Studis als neuen Mitgliedern.

Katrin von erzähl davon:

Und wir gucken uns zu guter Letzt auch noch mal an, wie ihr die konkret ansprechen könnt. Bei den Lebensumständen können wir uns jetzt ganz konkret drei verschiedene Dinge gucken. Einmal, wie steht’s die Zeit, wie steht’s ums Geld und die Interessen der Studis. Ich will das nun mal so konkret benennen, weil ich das Gefühl hab, dass es viele Missverständnisse Verständnisse oder Mythen gibt rund Studierende. Also die schlafen noch alle bis zwölf, die haben noch alle total das Lotterleben. Das ist, die haben viel Zeit und und leben so in den Tag hinein und das ist nicht so. Und falls ihr selber von diesen Vorurteilen betroffen seid oder die schon mal gehört habt, glaubt mir, dass sich das Studium geändert hat in den letzten Jahren oder auch vor allem seit der Belongia Reform. Und dass dieser dieser Mythos von Studis, die einfach jahrelang ab und zu mal Toss von Studis, die einfach jahrelang ab und zu mal in die Vorlesung gehen und ansonsten in ihrer WG einfach nur philosophische Gespräche am Küchentisch führen, dass das überholt ist und dass das aus einer anderen Zeit stammt und dass wir uns natürlich bewusst machen müssen, wie’s den Studis heute geht und ja, wie die ticken, damit wir eben gucken können, wo unser Engagementangebot da gut in deren Lebenssituation reinpasst.

Katrin von erzähl davon:

Fangen wir an mit der Zeit. Also es gibt eben dieses Vorurteil, dass Studierende viel Leid haben. Und auf eine gewisse Art und Weise stimmt es auch, denn in der Regel haben Studis weniger zeitliche Verpflichtungen als Menschen, die schon im Arbeitsleben stehen. Bei bei denen ist halt zum Beispiel total klar, immer von neun bis achtzehn Uhr bin ich in der Arbeit oder vielleicht auch noch mit ’nem Pendelweg beschäftigt und da bin ich für mein Engagement absolut nicht verfügbar. Bei mir geht’s immer erst ab achtzehn Uhr dreißig oder ab neunzehn Uhr abends kann ich dann zu Treffen kommen oder abends kann ich Gaben erledigen. Und diese strikte Trennung zwischen Freizeit, wo man sich engagieren kann und Arbeitszeit haben Studierende eben nicht, sondern die haben eben verschiedene Termine wie Vorlesungen oder Prüfungen oder so was. Sie haben aber auch viele To dos, die nicht an einen bestimmten Termin gebunden sind. Also damit ist zum Beispiel gemeint, ich weiß, ich muss in drei Monaten diese Hausarbeit abgeben.

Katrin von erzähl davon:

Wann genau ich die schreibe, das kann und muss ich mir aber selber einteilen. Das heißt, nur weil Sie vielleicht auf dem Kalender nicht so viele Termine haben wie jemand, der Vollzeit berufstätig ist, heißt das nicht, dass Sie die ganze Zeit Freizeit haben, sondern Sie müssen sich da die Zeit eben selber einteilen mit so was wie Lernen, für Prüfungen vorbereiten, Hausarbeiten schreiben, mit Lerngruppen treffen, aber natürlich auch noch andere Sachen wie zum Beispiel Sport oder Hobbys. Für Studierende ist das also eine große Leistung, dass sie eben diese verschiedenen Sachen balancieren und dazukommt noch, dass sich ihr Lebensrhythmus alle paar Monate ändert, weil sie eben in diesem Rhythmus von den Semestern sind. Und innerhalb der Semester haben wir ja noch mal Vorlesungszeit und die vorlesungsfreie Zeit, das, was man umgangssprachlich auch die Semesterferien nennt. Das bedeutet, alle sechs Monate ändert sich auf jeden Fall der Stundenplan der Studierenden. Und wenn sie vielleicht vorher montags einen sehr vollen Tag hatten und dafür mittwochs nicht so viele Termine, sieht es vielleicht dann beim nächsten Mal ganz anders aus? Und das ist dann natürlich schwierig, wenn es andere Lebensbereiche gibt, die nicht in diesem Semesterrhythmus funktionieren und wo’s dann vielleicht zu Kollisionen kommt, dass man eben sonst immer Zeit hatte, an dem und dem Tag nachmittags zur Vereinssitzung zu kommen. Und jetzt neuerdings mit dem neuen Stundenplan geht das nicht, weil da eben ein wichtiges Seminar zur gleichen Zeit stattfindet. Viele Studierende haben auch einen Nebenjob und auch bei den Nebenjobs ist es so, dass die typischen Studientebenjobs flexibel sind.

Katrin von erzähl davon:

Also zum Beispiel arbeiten viele Studierende in der Gastro oder als Aushilfe zum Beispiel im Supermarkt. Und da bekommt man dann einfach eine Schicht zugeteilt und hat nicht diese festen Arbeitszeiten, dass man immer zum Beispiel genau weiß, Diensthaus hab ich keine da bin ich arbeiten, sondern man wird dann zum Beispiel angerufen und, hey, kannst Du die und die Schicht übernehmen? Ich selber hab in meiner Studizeit als studentische Aushilfskraft in der Uni gearbeitet, also quasi am Lehrstuhl. Und da war es auch so, dass ich jedes Mal mit meiner Professorin neu absprechen musste, wann ich das nächste Mal komme und eben verschiedene Aufgaben hatte. Mal war mehr zu tun, mal war weniger zu tun. Und das macht alles, diese Zeitplanung für Studis, verdammt schwierig. Wenn wir jetzt vorm Semester Rhythmus uns loslösen und noch mal ’n bisschen weiter rauszoomen, dann ist die Zeit auch noch mal ein Problem, weil Studierende ja in der Regel nur ein paar Jahre an einem Ort beziehungsweise an einem Hochschulstandort sind. Also standardmäßig dauert ein Bachelorjahr drei Jahre, ein Master zwei Jahre. Oft braucht man vielleicht ein, zwei, drei Semester länger, wenn man vielleicht noch zwischendurch ’n Auslandssemester macht oder vielleicht irgendwie was in der Semesterplanung nicht so nicht so einfach ist oder natürlich, wenn man nebenberuflich viel arbeitet oder noch jemand pflegt oder so, auch dann dauert’s länger.

Katrin von erzähl davon:

Aber das bedeutet für Studierende auch, dass sie eben vielleicht nicht so lange an einem Ort bleiben, sondern schon wissen, diese Stadt gefällt mir jetzt nicht so gut, dass ich unbedingt hier bleiben möchte, sondern wenn ich dann hier meinen Bachelor fertig hab, werd ich meinen Master in einer anderen Stadt machen. Oder ich hab hier meinen Master gemacht und werde mich dann eben nach Jobs umsehen und bin dann nicht an diese Stadt gebunden. Was auch wiederum schwierig ist, wenn viele Vereine vielleicht eher ein flüssiges Engagement erwarten. Bei Studis wissen sie halt schon, es kann sein, dass die Person in zwei Jahren hier wieder weg ist. Und auch das Thema Auslandssemester, ich hab’s gerade schon angesprochen, viele Studis machen zwischendurch ’n Auslandssemester oder ’n Auslandspraktikum oder auch einfach nur ein Praktikum an einer anderen Stadt in einer anderen Ecke von Deutschland. Das heißt, es kann gut sein, dass sie auch zwischendurch einfach mal für drei bis sechs Monate weg sind und vielleicht danach dann ihr Engagement wieder aufnehmen möchten. Aber wie gesagt, wenn für den Verein das schwierig ist, so flexibel zu reagieren, dann kann es sein, dass das eben gar nicht erst von Anfang an zustande kommt, wenn der Verein sagt, nee, wir suchen jemanden, der das hier wirklich langfristig macht und nicht zwischendurch mal ein paar Monate woanders ist. Also Fazit zu diesem Zeitthema, Studierende haben, auf der einen Seite viel Zeit, weil sie nicht ganz so viele Termine haben wie berufstätige, auf der anderen Seite wenig Zeit, weil sie eben noch viele andere Sachen in ihren Kalender mit reinpressen müssen.

Katrin von erzähl davon:

Und wir müssen vor allem flexibel sein, wenn wir Studierende ansprechen möchten oder wenn wir Studierende gewinnen möchten. Kommen wir zum Geldthema. Und es ist so, dass die meisten Studierenden sehr wenig Geld zur Verfügung haben. Selbst wenn man zum Beispiel BAföG bekommt, heißt das nicht, dass man dann einfach auf einen Nebenjob verzichten kann, vor allem, wenn man vielleicht ein Auslandssemester noch plant und dafür sparen möchte oder wenn man irgendetwas hat, irgendwelche Hobbys, irgendwelche Sachen oder vielleicht auch wenn Du in einer Townstadt wohnt, wo es schlecht möglich ist, nur allein vom Bafög ein WG Zimmer und die Lebenshaltungskosten zu bezahlen. Das bedeutet, dass viele Studierende einen Nebenjob haben. Und für euch müsst ihr damit aufm Schirm behalten, dass euer Ehrenamt im Zweifelsfall mit diesem Nebenjob konkurriert. Wenn ich nicht viel Zeit habe, aber weiß, ich muss noch soundso für hundert Euro im Monat dazuverdienen, damit ich hier über die Runden komme, dann werde ich im Zweifelsfall mich eher für den Job entscheiden als für ein zeit intensives Ehrenamt, dass mir vielleicht Spaß machen würde, was aber einfach dann für zu sehr zu viel Stress sorgen würde. Sprich, im besten Fall ist das Ehrenamt so möglich, dass es nicht mit dem Nebenjob konkurriert, dass es auch auf den Zeitaspekt, den wir eben schon besprochen haben, rücksichten und was ihr noch aufm Schirm haben solltet.

Katrin von erzähl davon:

Es gibt vielleicht Ausgaben im Kontext eures Engagements. Also so was wie, ja Ahnung, hier ist ’n ’n Jugendhaus für Kids und wir machen einen Ausflug in den Zoo oder ins Freibad oder irgendwas. Und es wird zum Beispiel erwartet, dass die Betreuerinnen und Betreuer, die ehrenamtlich dabei sind, dass die dann halt selber das Busticket dahin bezahlen oder den Eintritt in den Zoo. Und das kann eben für Studierende eine große Hürde sein. Wenn Leute berufstätig sind und einfach mit ’nem viel größeren Budget im Alltag leben, dann sehen die das vielleicht nicht als Problem, dass man mal eben zwei Euro für ’n Busticket oder fünf Euro für einen Schwimmbadeintritt zahlt. Wenn man aber wirklich auf ’nem sehr knappen Budget arbeitet und lebt, dann kann das wirklich eine so große Hürde sein, dass man deswegen vielleicht sagt, nein, das ist mir nicht möglich, da jetzt dabei zu sein. Für euch bedeutet das also, dass ihr euch überlegt, wie könnt ihr dafür sorgen, dass solche Ausgaben zum Beispiel immer vom Verein getragen werden oder vielleicht auch andere Materialien, die man braucht, bei diesem Engagement dabei zu sein. Oder vielleicht, wenn etwas sich abnutzt.

Katrin von erzähl davon:

Also keine Ahnung, wenn ich mit Kindern bastel und da kommt Farbe auf mein T-Shirt, dann muss ich mir vielleicht ’n neues T-Shirt kaufen oder ich muss mir einen Kittel kaufen, den ich da immer für die Bastelstunde trage, habt solche Ausgaben im Blick und erwartet nicht einfach, dass die Studis das dann von ihrem privaten Geld bezahlen, sondern schaut, ob ihr das als Verein tragen könnt oder ob ihr vielleicht dafür mit ’nem Sponsor zusammenarbeiten könnt, einfach solche Ausgaben, auch wenn sie für euch vielleicht nur nach ’n paar Euro hier und da aussehen, von den Studis fernhalten könnt. Und zu guter Letzt die Interessen Es gibt ja immer diese berühmten verschiedenen Generationen, über die gesprochen wird. Also jetzt grad die jüngste Generation ist die Generation z, die ja, die die grade über die grade viel gesprochen wird. Weil die jetzt quasi in das Alter kommen, wo sie zum Beispiel auch in den Arbeitsmarkt einsteigen. Und es gibt dann eben viel, sowohl ernsthafte Publikationen als auch Memes und Satire darüber, wie sich die verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz verhalten. Also die Boomer, die Generation x, die Generation y, also die Millennials, zu denen ich mich selber zähle, und jetzt ganz frisch die Generation z, die jetzt grade in dieses Alter kommt. Für euch bedeutet das, wenn ihr mit Studis zu tun habt, dass ihr vor allem mit der Generation z in Berührung kommen wird. Und die kann man natürlich nicht so über einen Kamm scheren, also nur weil da jetzt irgendeine Studie sagt, die interessieren sich vor allem für dieses und jenes, heißt es natürlich nicht, dass das für jedes Individuum so gilt.

Katrin von erzähl davon:

Aber grundsätzlich ist das auch was, wo ihr euch gerne noch mal einlesen könnt, zu gucken, wie tickt denn diese Generation? Was ist denn vielleicht etwas, was diese Generation gemeinsam hat? Dazu gehören zum Beispiel so Sachen wie dieses Thema, bin ich digital Native oder Digital Immigrant? Und die Kids aus dieser Generation sind auf jeden Fall Natives, die sind eben mit dem iPad groß geworden quasi. Aber auch solche Werte sind total Band. Also wie ticken die, was ist denen wichtig? Welche Werte, welche Ziele sind denen wichtig? Und dazu gehört zum Beispiel, dass für die Generation z Klimaschutz sehr wichtig ist. Es gibt auch diesen Begriff der, also dass quasi grade Mitglieder dieser Generation Angst haben davor, was uns warten wird, wie unsere Welt sich verändern wird mit dem Klimawandel und eben vor allem, wenn wir dem nicht adäquat begegnen. Aber auch so Themen wie Gerechtigkeit, Kaltrassismus beziehungsweise Antirassismus sind für diese Generation superwichtig. Und für euch ist es eben spannend, weil ihr die dann bei den Motiven fürs Engagement ansprechen und berücksichtigen könnt, eben zu zeigen, hey, dir ist das Thema wichtig, genau damit beschäftigen wir uns hier in diesem Verein. Komm, mach mit und setzt sich dafür ein. Was noch wichtig ist und grade jetzt vielleicht ältere Menschen, die hier zuhören, das ist für euch.

Katrin von erzähl davon:

Habt auf dem Schirm, dass Menschen, die sich grade im Studium befinden, sich gleichzeitig auch noch in einer Phase des Ausprobierens befinden. Es gibt mit Sicherheit Leute, die wissen ganz genau, ich studiere Medizin und ich werde Ärztinnen in dem und ziehen. Und ich werde Ärztin in dem und dem Fachbereich und sind da megazielstrebig. Es gibt aber auch viele, viele Studierende, die noch nicht genau wissen, was sie machen möchten, die die vielleicht nach dem Abi noch orientierungslos waren und sie einfach mal für irgend ’n Fach eingeschrieben haben, was für sie gut klang oder was ihnen in der Schule Spaß gemacht hat und die eben noch nicht genau wissen, wo will ich hin? Wie möchte ich mir spezialisieren? In welchem Job möchte ich leben und arbeiten? Was genau sind eigentlich meine Stärken und Schwächen? Was sind meine Talente? Was sind die Sachen, die ich beruflich machen möchte oder was sind vielleicht Hobbys, die ich mir auch wirklich nur als Hobby erhalten möchte? Das sind einfach grade noch sehr, sehr viele Fragen, die man hat in dem Alter und die natürlich auch belastend sein können. Für euch als Engagementort bedeutet das, dass ihr euch konkret als einen Ort des Ausprobierens bezeichnen könnt oder diesen Eindruck erwecken könnt. Das bedeutet, dass Leute, die eben noch nicht genau wissen, was sie gut können oder was ihre Talente sind, dass man denen zeigt, hey, guck mal, wir haben hier viele verschiedene Sachen, die Du machen kannst. Und Du kannst dich hier ausprobieren, das ist hier ’n geschützter Raum. Wir geben dir, wenn Du dich hier meldest, nicht gleich total viel Verantwortung, die dann auf deinem Schönheit lastet, sondern hier ist ’n Ort, da kannst Du erst mal gucken, was dir gefällt.

Katrin von erzähl davon:

Oder Du hast vielleicht die Idee, dass Du vielleicht Lust hättest auf Eventmanagement, dann komm doch mal ins Eventmanagementteam und schau hier einfach ’n bisschen über die Schulter, es so den Menschen leichter zu machen, den Einstieg ins Engagement zu finden. Was ich persönlich ganz witzig finde, das ist eine Anekdote von mir, das ist jetzt nicht mit irgendwelchen Zahlen, die ich dazu als konkreten Beweis hätte, aber ich ich will’s euch trotzdem erzählen. Und zwar hab ich ’n paarmal die Umfrage gemacht, warum engagiert Du dich oder warum engagieren Sie sich? Wollen Sie lieber Ihre Talente, Ihre Stärken, Ihre Erfahrungen, die Sie wissen, dass Sie die haben, wollen Sie die lieber einbringen? Oder wollen Sie lieber Neues lernen, Neues ausprobieren, ’n bisschen Abwechslung haben, noch mal was ganz anderes machen? Und ich hab das mehrmals bei Veranstaltungen gefragt, wo ich ein älteres Publikum hatte. Also zum Beispiel einmal literally ein Seniorenrat, also alles Menschen, die schon in Rente sind. Und die aller allermeisten haben immer gesagt, sie wollen lieber das machen, wo sie schon wissen, dass sie das gut können. Also sie wollen lieber einen Bereich übernehmen im Engagement, den Sie zum Beispiel auch beruflich gemacht haben. Also ich hab jahrelang Menschen geführt, also möcht ich jetzt hier auch eine Führungsposition einnehmen. Oder ich war immer in der Buchhaltung tätig, also mache ich jetzt hier die Buchhaltung des Vereins, denn ich weiß, ich kann das, ich ich mach das richtig und so weiter und so fort.

Katrin von erzähl davon:

Wenn wenn man das Gleiche bei Studierenden fragen würde. Ich bin mir sehr sicher, dass man nur einen kleinen Teil von Studis hätte, die so selbstbewusst sagen würden, ja, das will ich machen. Das ist mein Talent, ich weiß, dass ich das gut kann, sondern da würden wahrscheinlich viel mehr sagen, dass sie erst mal was Neues lernen, was ausprobieren möchten, abwechslung möchten, vielleicht von ihrem Studiengang und so weiter. Einfach, weil man das in dem Alter noch nicht weiß, weil man in dem Alter noch nicht genau weiß, was kann ich denn richtig gut? Was sind denn meine Stärken? Weil man vielleicht im Studium eine schlechte Note bei einer Prüfung zurückbekommen hat, weil man unter Leistungsdruck Druck steht, weil man das Gefühl hat, oh Gott, ich muss noch so viel lernen und ich muss noch so viel machen, damit ich diese Prüfung bestehen kann. Da kommt man nicht mit diesem Selbstbewusstsein ins Engagement. Und grade eben wie gesagt, wenn man schon ’n bisschen älter ist, dann kennt man vielleicht diese Gefühle gar nicht mehr so, weil man selber schon seit seit Jahren in ganz anderen Lebenssituationen ist. Und deswegen möchte ich euch das euch ans Herz geben, dass ihr da mal Gedanken euch zu macht, wie können wir uns selber als ein Ort des Ausprobierens zeigen, framen, damit wir nicht den Leuten das Gefühl geben, die müssen schon total die Profis sein, damit sie hier gut mitmachen können. Weil grade das eben für junge Leute vielleicht dann auch wieder eher Druck ausübt, sodass sie dann denken, ach nee, jetzt soll ich da auch noch irgendwie sofort dieses und jenes übernehmen, wenn ich da ehrenamtlich als Nachhilfelehrerin dabei sein möchte, wenn ich da ehrenamtlich bei dem und dem Event mit organisieren möchte.

Katrin von erzähl davon:

Und dann würden Sie vielleicht im Zweifelsfall sagen, nee, Druck hab ich schon genug im Studium, dann nehm ich da lieber Abstand von. Okay, widmen würden Sie jetzt noch mal den Motiven fürs Engagement. Da gibt’s ganz verschiedene und die sind natürlich auch total individuell, was für welche Menschen ein gutes Motiv ist oder ein Motiv, was sie nicht so anspricht. Wenn ihr da grundsätzlich noch mal reinstöbern wollt, dann verlinken wir euch in den Shownotes noch mal eine ältere Folge, wo wir über diese Motive fürs Engagement ganz genau gesprochen haben. Ich will jetzt hier heute drei noch mal mit rausnehmen, nämlich zum einen das Motiv Neues lernen, zum anderen das Motiv sinnstiftendes tun und zum anderen das Motiv Kontakte knüpfen. Ich hab ja grade schon mal eine kleine Anekdote erzählt mit dieser Beobachtung, dass ältere Leute in der Regel sagen, ich will das machen, wo ich schon weiß, dass ich’s kann und jüngere Leute eher, ich will Neues lernen, aber auch das sinnstiftende Tun, das haben wir im Kontext der Interessen schon besprochen. Und Kontakte knüpfen, denk ich, ist relativ selbsterklärend, grade eben für Studierende, die extra den Ort gewechselt haben, also die in eine neue Stadt gezogen sind, jetzt hier an ihrer Uni oder an ihrer Fachhochschule ihr Studium zu beginnen, für die ist es natürlich noch mal spannend zu sagen, hey, hier kannst Du neue Leute kennenlernen. Oder vielleicht auch einfach ’n bisschen aus der eigenen Bubble rauszukommen.

Katrin von erzähl davon:

Also wenn man zum Beispiel ein Studienfach studiert, wo die Leute die ganze Zeit über das Fach sprechen und zum Beispiel irgendwelche Prüfungen oder so. Vielleicht möchte man dann auch gezielt neue Leute kennenlernen, die jetzt nicht die ganze Zeit darüber sprechen, dass demnächst die Vorprüfungen stattfindet findet oder die nicht die ganze Zeit Vokabeln wiederholen wollen, wenn man eine Fremdsprache studiert, sondern will aus dieser Bubble rauskommen und noch mal neue Leute kämmen werden. Zu den Fähigkeiten konkret, können wir jetzt auch noch mal unterscheiden zwischen den Hard Skills und den Soft Skills. Mit Hard Skills sind eben konkrete Fähigkeiten gemeint, wo zum Beispiel man lernt, wie man ein Event organisiert oder wie man mit ’nem bestimmten Tool oder ’ner bestimmten Software oder ’nem bestimmten Werkzeug arbeitet, wie man einen Finanzplan schreibt und so weiter. Und das ist natürlich superspannend für das Thema Berufsorientierung oder dann vielleicht im Studium irgendwas, was man im Studium theoretisch kennenlernt und im Ehrenamt dann praktisch, das besser zu verstehen. Oder sich vielleicht auch einen Vorteil zu versprechen, wenn man sich auf ein Praktikum bewirbt oder auf den ersten Job nach dem Studium, dass man sagt, ja, ja, ich hab schon Erfahrung mit Finanzplänen, zwar nur für unser Stadtteilfest und nicht für, keine Ahnung, irgend eine große Abteilung, aber ich hab schon mal gesehen, was alles dazugehört. Auf der anderen Seite haben wir die Soft Skills und das sind eher solche persönlichen Sachen wie zum Beispiel Zeitmanagement, wie man sich selbst präsentiert, aber natürlich auch so was wie Teamarbeit oder Konfliktlösung. Und das ist ein eine Art von Skills, die eigentlich alle Leute gebrauchen können.

Katrin von erzähl davon:

Und Unis selber wissen das auch und Studis, Es gibt an vielen Hochschulen so begleitende Programme, wo man dann zum Beispiel zu solchen Themen Seminare hat oder Tagesworkshops Jobs oder Vorträge, Impulsverträge, Coaching zu so was wie eben Stressmanagement, Selbstpräsentation. Wie bereitet man sich auf eine Prüfung vor? Wie hält man einen Referat? All solche Themen. Und das ist für Studis einfach superwichtig, weil man das immer gebrauchen kann fürs fürs Leben und natürlich auch fürs Berufsleben später Das bedeutet, selbst wenn ihr vielleicht ein Engagement habt, wo die Hard Skills nicht ganz so attraktiv sind oder nicht ganz so relevant, dann könnt ihr eben zeigen, hey, bei uns lernst Du aber tolle Soft Skills oder das ist ’n toller Ort, dieses und jenes zu lernen und dich in dem und dem Bereich auszuprobieren. Das heißt, beides ist relevant, beides ist spannend, sowohl die Hard Skills als auch die Soft Skills sind für Studierende interessant, die zu lernen. Und für euch ist also dann die Frage, was kann man denn bei euch lernen an Hard- und Soft Skills? Und zeigt ihr das schon richtig in eurer Kommunikation? Oder wäre das jetzt noch mal ’n Impuls für eure Öffentlichkeitsarbeit das besser hinauszustellen und zu zeigen. Übrigens noch ’n Tipp, manche Hochschulen, nicht alle, ihr müsst selber gucken, ob das bei euren Hochschulen und Unis in eurer Nähe in eurer Stadt auch so ist. Manche Hochschulen oder Studiengänge kooperieren auch schon mit Engagierten mit Vereinen, mit sozialen Organisationen zum Beispiel Praxisphasen anrechnen zu lassen. Also wenn man zum Beispiel Erziehungswissenschaft, soziale Arbeit, Lehramt oder so was studiert, dann gehört da vielleicht zu, dass man ein Praktikum machen muss, wo man zum Beispiel in einer Schule oder in ’nem Kindergarten oder so was eine Weile tätig ist.

Katrin von erzähl davon:

Und manche Hochschulen, die rechnen dann tatsächlich ein Engagement auch auf dieses Praktikum an, sodass man das zum Beispiel verkürzen kann oder ersetzen kann. Und für Studierende ist das also dann noch mal ’n guter Grund, dass sie sich nicht nur des Engagements Willens engagieren, sondern dass das gleichzeitig zum ihr Praktikum verkürzt und damit hat man eben zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Schaut also gerne mal, was die Hochschule, die Uni in eurer Nähe, was die so anbietet und ob ihr da vielleicht auch in Kontakt treten könnt, zu schauen, ob ihr mit eurem Programm auch in so ein Kooperationsprojekt mit reinkommen könnt. Okay, jetzt können wir noch mal ganz kurz über den Aspekt Engagement für den Lebenslauf sprechen. Das ist ja so was, was son bisschen, ja, nicht so positiv gesehen wird oder vielleicht so mit Augen zwingen kann, ja, ja, für ’n Lebenslauf machst Du jetzt hier noch kurz dieses und jenes. Ich persönlich finde, dass man sich nicht dafür schämen muss, wenn man für den Lebenslauf etwas machen möchte, denn manche Studis oder viele Studis brauchen das einfach. Wenn sie sich zum Beispiel fürn Stipendium bewerben wollen, da wird immer ein Ehrenamt vorausgesetzt. Und das heißt nicht, dass die dann sich in diesem Engagement keine Mühe geben oder dass sie das nur das mindeste machen, damit sie dann ihr Zertifikat bekommen.

Katrin von erzähl davon:

Und sobald sie das in den Händen halten, melden sich nie wieder und und Karte bekommen. Und sobald sie das in den Händen halten, melden sich nie wieder und und lassen sich nicht mehr blicken. Ich persönlich hab in meiner Engagementzeit auch mehrmals Leute kennengelernt, die relativ offen oder durch die Blume gezeigt haben, hey, ich brauch das hier, dieses Stipendium zu erhalten oder in dieses und jenes Programm reinzukommen und das heißt nicht, dass die schlechte Arbeit gemacht haben. Deswegen überlegt gerne auch, wie könnt ihr das Engagement bei euch noch mal bescheinigen, da den Studierenden, die das eben brauchen, fürn Stipendium, für eine Förderung und so weiter, denen entgegenzukommen und habt jetzt nicht unbedingt Vorurteile, dass dies nicht ernst meinen. Okay, wenn wir uns jetzt angeguckt haben, wie die Studierenden so ticken, was denen wichtig ist und welche Motive die für ’n Engagement so mitbringen können. Dann geht’s jetzt wieder an euch und an euren Verein, eure soziale Organisation, eure Initiative. Wie könnt ihr dem jetzt gerecht werden? Und das Wichtigste dabei ist, dass ihr euch davon verabschiedet, dass es so dieses ewige Ehrenamt gibt, wo man einmal dem Verein beitritt und dann für dreißig Jahre der Pressewart ist oder irgendeine Funktion bekleidet. Das passt eben nicht mehr zu der Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, mit dieser Flexibilität, mit den Ortswechseln, mit den verschiedenen Interessen, alles, was wir jetzt schon besprochen haben.

Katrin von erzähl davon:

Und deswegen ist der Trend, dass man eben eher in Projekten denkt und schaut, wie können Menschen sich projektbasiert engagieren? Also gibt es ein bestimmtes Projekt, wo man eben sagen kann, ich komme zu Anfang des Projekts dazu. Ich habe eine bestimmte Rolle innerhalb dieses Projekts. Und wenn das Projekt abgeschlossen ist, dann kann es sein, dass ich dann auch den Verein wieder verlasse oder dass ich dann erst mal wieder inaktiv bin und vielleicht erst in ein paar Monaten, vielleicht wenn meine Prüfungsphase vorbei ist oder Ähnliches wieder mit dazukomme und mich hier engagiere. Wichtig ist dabei, dass ihr nicht denkt, ach, das lohnt sich ja gar nicht, die einzuarbeiten, wenn die dann bald wieder weg sind. Oder dass ihr so das Gefühl habt, man muss sich erst mal son paar Jahre beweisen und dann verliert man irgendwann den Status ist und ist nicht mehr der Neue oder die Neue und ist dann erst ’n vollwertiges Mitglied. Das wird so nicht funktionieren. Natürlich wird es bei euch auch Tätigkeiten geben, Rollen geben, wo es wichtig ist, dass man die Leute lang an einarbeitet. Oder es wird Themen geben, wo son schneller Wechsel nicht so gut ist.

Katrin von erzähl davon:

Also wenn’s zum Beispiel darum geht, dass ihr irgendwelche Projekte hat mit Kindern. Da möchte man natürlich nicht, dass die Bezugsperson alle paar Wochen wechselt. Das ist mir vollkommen klar. Aber schaut mal bei allem anderen, was ihr so macht in euren Vereinen und wo. Wo könnte man denn euer Engagement eher in Projekten denken statt in einer einzigen fortlaufenden Rolle? Und wo könnte man denn das Engagement in kürzere Zeitabschnitte denken, es eben Studis einfacher machen, einen Einstieg zu finden und sich dann aber auch wieder zu verabschieden, wenn sich eben die Lebenssituation wieder ändert. Versucht zum Beispiel bei der Planung von euren Angeboten diesen Semesterrhythmus ’n bisschen zu bedenken. Also angenommen, ihr seid ’n Nachbarschaftstreff trefft. Und ihr sucht nach Leuten, die kostenlos Nachhilfe geben, sodass die Kids aus diesem aus dieser Nachbarschaft zu euch in einen Treff kommen können, dort die Hausaufgaben zu ’n oder Hilfe bei ’nem Matheproblem zu kriegen.

Katrin von erzähl davon:

Statt einfach zu sagen, wir suchen ehrenamtliche Nachhilfelehrerinnen und Nachhilfelehrer, könntet ihr also gucken, wie könnt ihr das direkt in ein Projekt bringt. Und dann wär’s vielleicht nicht einfach diese Rolle Nachhilfelehrer, Nachhilfelehrer, sondern vielleicht wär es dann das Projekt Sommerferien Nachhilfe von Juli bis September. Und ich wüsste dann eben ganz genau, wenn ich mich dort engagieren möchte, dann wäre das von Juli bis September im Rahmen des Projekts Sommerferien Nachhilfe und ich wüsste dann, hey, das fällt genau in meine Semesterferien. Da habe ich diese Semesterferien relativ viel Flexibilität, weil ich eben zum Beispiel nur Hausarbeiten schreiben muss und nicht viel arbeiten oder im Ausland bin. Und deswegen könnte ich mich dann entscheiden, dass ich da dabei sein möchte und dass ich eben für diesen Zeitraum als Nachhilfelehrerin in diesem Projekt tätig werden möchte. Wenn ihr jetzt also eure Projekte im Hinterkopf habt, für die ihr Studis gewinnen möchtet, dann müsst ihr jetzt im nächsten Schritt natürlich an diese Studis noch rankommen, damit die wissen, dass es euch gibt und die ansprechen, damit die eben zeigen könnt, was man bei euch alles machen kann und warum ihr ’n toller Ort fürs Engagement seid. Auch hier habt wieder auf dem Schirm, dass ihr hier mit jungen Leuten, also vor allem mit der Generation z, es zu tun habt und dass der zum Beispiel ein Onlineauftritt sehr wichtig ist. Also dass man zum Beispiel prüft, wenn jemand jetzt uns googelt, findet die Person uns.

Katrin von erzähl davon:

Wenn jemand auf unsere Website geht oder auf unsere Social Media Kanäle, machen wir da einen guten, modernen Eindruck oder sind die total veraltet? Sind die nicht aktuell? Halte man vielleicht sogar durch unsere Webseite den Eindruck, die sind gar nicht mehr aktiv, weil unser letzter Eintrag drei Jahre her ist. All das wären natürlich dann No Gos, die ihr auf jeden Fall beheben solltet. Wenn ihr schon auf euren Außenauftritt guckt, dann schaut auch, wie viel erfährt man schon über euch, zum Beispiel wie ihr tickt, welche Werte ihr habt, welche Ziele ihr verfolgt mit eurem Verein oder mit eurem Projekt, damit ich einfach einschätzen kann, wie die Sympathie ist, ob ihr zu mir passt. Auch hier wieder Stichwort Interessen und Werte und damit ich eben Lust bekomme, mich bei euch zu melden. Superwichtig ist nämlich, grade bei diesen jüngeren Leuten, da funktioniert es nicht, einfach zu sagen, ruft doch mal an, mehr zu erfahren oder kommt doch einfach mal vorbei. Das klappt nicht. Also meine Generation schon, die Millennials, wir telefonieren nicht und die Jüngeren erst recht nicht. So, da wird niemand einfach mal anrufen, nach Infos zu fragen, sondern jüngere Leute erwarten, dass sie sich die Infos holen können, die sie interessieren, zum Beispiel eben durch eine gut gestaltete Webseite.

Katrin von erzähl davon:

Die werden nicht mal eben so vorbeikommen. Stattdessen könntet ihr eben überlegen, ob ihr so was wie einen Infoabend oder einen Online Infoabend machen könnt, der eben noch sehr unverbindlich ist. Wo ich nicht das Gefühl habe, wenn ich da hinkomme, dann bin ich direkt irgendwie Teil des Ganzen und muss mich direkt dazu verpflichten, irgendwas zu machen. Sondern wo eben noch mal klar ist, das hier ist, ’n unverbindlicher Termin, uns kennenzulernen, damit wir dich kennenlernen, damit wir zeigen können, was wir so machen. Und danach kannst Du dich dann entscheiden, ob Du dich wer bei uns engagieren möchtest, ob Du einen den nächsten Schritt gehen möchtest, ob Du direkt eine Idee hast, was Du bei uns machen möchtest, ob Du noch mal mit jemandem drüber sprechen möchtest. Also eben nicht dieses, ich komm dahin und hab direkt ’n Kühlschrank gekauft und bereue das dann später. Zu den Kontaktmöglichkeiten schaut auch da noch mal, wie ihr ansprechbar seid. Wie gesagt, einfach nur Telefon ist schwierig, sondern guckt, habt ihr vielleicht eine E-Mail-Adresse, der man schreiben kann oder ’n Kontaktformular? Seid ihr über Social Media oder Messenger ansprechbar oder habt ihr irgendwelche Veranstaltungen in Campusnähe, wo man zum Beispiel hingehen könnt? Macht euch also auch Gedanken dazu, wie könnt ihr zu den Studis gehen? Wie könnt ihr Kanäle nutzen, wo die Studis schon sind? Und das kann eben ganz physisch sein.

Katrin von erzähl davon:

Also vielleicht habt ihr ein schwarzes Brett an der Uni, in der Mensa oder in der Bibliothek. Oder an anderen Orten wie zum Beispiel im Wohnheim oder in der Nähe, vielleicht an ’ner Bushaltestelle, gibt’s da irgendwelche Orte, wo ihr zum Beispiel ’n Flyer oder ’n Plakat hinterlassen könntet. Schaut, ob ihr auf dem Schirm der Uni oder der Hochschule gelangen könnt. Also grade für Erstis gibt’s zum Beispiel häufig auch so Willkommenspakete mit Infos dazu, wie man sich engagieren kann, welche Hochschulgruppen es gibt und so weiter. Es gibt manchmal Messen fürs Engagement am Anfang des Semesters. Schaut, ob ihr euch da an ’n Stand holen könnt oder schaut, ob’s vielleicht E-Mail-Verteiler gibt von der Uni oder von bestimmten Fachkräften. Auch hier wieder, wenn ihr vielleicht in einem bestimmten Feld tätig seid, zum Beispiel ihr macht was mit Kindern, dann könnte das vielleicht vor allem für eine Fachschaft für Sozialwissenschaften oder für Lehramt interessant sein. Und schaut, ob wir da Kontakte zur Uni knüpfen können, da zum Beispiel in diese Verteiler reinzukommen.

Katrin von erzähl davon:

Auch mit einem Zentrum für Schlüsselkompetenzen oder Ähnliches könnte es spannend sein. Wir haben ja eben schon über die Skills gesprochen. Vielleicht könnt ihr da auch eine Kooperation anstreben oder vielleicht auch son Service Learning Seminar, wo euer Verein dann der Sozialpartner könnte. Auch zu Service Learning packen wir euch einen Link in die Shownotes. Falls ihr schon glücklich seid und Studis in warum Verein mit drin habt, dann schaut, wie könnt ihr die als Multiplikator*innen benutzen? Also ihr werdet denen bestimmt schon mal gesagt haben, hey, wenn Du noch, keine Ahnung, eine Mitbewohnerin hast oder ’n Kumpel, der hier cool reinpassen könnte, sagt den hören Bescheid. Das habt ihr bestimmt schon gemacht. Aber guckt auch da noch mal, kann die Person vielleicht für euch den Zugang zur Uni irgendwie erleichtern? Kann die Person vielleicht in ihrer Fakultät Flyer auslegen oder so was? Und auch hier noch mal als Tipp, macht es der Person leicht, über euch zu sprechen? Also gebt ihr vielleicht Bilder, Flyer, Textbausteine und so weiter mit, nicht im Sinne von, hey, wir wollen dir vorschreiben, was Du zu sagen hast, so natürlich nicht, sondern im Sinne von, hey, wenn Du nicht genau weißt, wie Du uns beschreiben sollst, hier wäre die Art und Weise, wie wir uns selber beschreiben. Oder wenn Du ein paar Zahlen, Daten, Fakten haben möchtest, hier ist die aktuelle Liste, wie viele Mitglieder wir haben, wie viele Projekte wir haben und so weiter und so fort.

Katrin von erzähl davon:

Und das könnte sein, dass es dann den Leuten das einfacher macht, über euch zu reden. Zu guter Letzt Thema Online Infoabend. Physische Infoabende sind natürlich auch super, grade dann, wenn ihr irgendwie einen tolles Vereinseinheit, wo man die Leute einladen kann oder wenn keine Ahnung ihren Tierschutzverein seid und man direkt da schon mal ’n paar süße Katzen streicheln kann. Aber ich würde euch empfehlen, macht einen Online Infoabend, weil ihr den superzweit verwerten könnt. Also ihr könntet zum Beispiel sagen, wir machen diesen Infoabend, wo wir den ersten Teil von vielleicht zwanzig Minuten uns vorstellen oder zeigen, was es aktuell alles so für Projekte gibt, die in Planung sind und wo ihr noch helfende Hände braucht und dass ihr dann den Rest der Zeit nutzt für irgendwelche Kennenlernengeschichten oder Fragen oder oder Ähnliches. Und diesen ersten Teil, wo ihr euch vorstellt, den könntet ihr einfach aufzeichnen. Wenn ihr so was wie Zoom benutzt für euren Onlineinfoabend, dann geht das ja mit einem Klick. Und diese Aufzeichnung könntet ihr dann später verwenden und die zum Beispiel auf eure Website stellen, bei Youtube veröffentlichen oder auch einfach nur auf Verlangen quasi rausgeben.

Katrin von erzähl davon:

Also zu sagen, hey, wir hatten gestern unseren Infoabend. Wenn manche von euch den verpasst haben, wir schicken euch gerne die Aufzeichnung zu. Wenn ihr daran Interesse habt, schickt uns einfach eine kurze Mail, dann geben wir euch den geschützten Link zu unserer Aufzeichnung. Einfach damit noch mal nachhaltiger zu sein und nicht zu sagen, wir haben jetzt diesen ganzen Aufwand gemacht dafür, dass nur ’n paar Leute hier waren und sich eingeloggt haben, sondern vielleicht kommen dann nachher noch Leute, die darauf aufmerksam werden. Und dann haben die eben nicht das Gefühl, Mist, ich hab den Infoabend verpasst. Tja, dann guck ich halt erst nächstes Semester oder nächstes Jahr wieder rein, sondern dass ihr denen eben ganz easy sagen könnt, hier, Du hast es nicht verpasst. Hier sind schon mal die wichtigsten Infos. Und wenn Du dann noch Fragen hast, stehen wir gerne per Mail für euch zur Verfügung.

Katrin von erzähl davon:

Wenn ihr das Gefühl habt, ’n Online Infoabend ist nix für euch und ihr wollt was anderes machen, dann macht was anderes, das ist eure Entscheidung und kommen natürlich auf eure Ressourcen an, ob ihr viele oder wenig machen könnt. Das ist ganz klar. Was wir euch aber als Fazit noch mitgeben möchten, ist, einfach nur sich junge Leute zu wünschen und nichts dafür zutun, das wird nicht funktionieren. Wenn ihr junge Leute euch wirklich wünscht, wenn ihr wirklich Lust habt, dass Studierende oder vielleicht sogar noch jüngere Leute, also zum Beispiel Menschen in der Ausbildung, Menschen, die grad noch in die Schule gehen, wenn die wirklich bei euch mitmachen sollen und Teil eures Vereins werden sollen, dann versucht euch in sie hineinzuversetzen. Wie ticken sie? Was spricht sie an? Was schreckt sie ab? Wie stellen Sie sich ’n Engagement vor? Und macht wirklich was dafür, probiert verschiedene Dinge aus, einfach nur sich hinzusetzen und sagen, na, wir hätten die gerne, aber dann überhaupt nichts daran, wie ihr arbeitet und wie ihr euch nach außen präsentiert zu ändern, das wird nicht funktionieren. In diesem Sinne wünschen wir euch viel Spaß beim Ausprobieren und natürlich viel Erfolg dabei, die neuen jungen Leute zu finden. Wenn ihr noch mehr Inspiration braucht für eure Öffentlichkeitsarbeit als vereint vor allem die digitale Öffentlichkeitsarbeit, dann schaut gerne auf erzähl davon d e vorbei. Schaut auf erzähl davon d e Slash Podcast Podcast vorbei, unsere alten Podcastfolgen nachzuhören.

Katrin von erzähl davon:

Und kontaktiert uns gerne in den sozialen Netzwerken. Wir sind vor allem bei Instagram aktiv, auch hier at erzähl davon. Viel Spaß und hören uns in zwei Wochen wieder.

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