“Ist das schwierig?” ist eine häufige Frage, die den Start eines neuen Projekts verhindert. Nutze diesen kleinen Guide, um eine Antwort für dich und dein Projekt zu finden und loszulegen!
Wenn ich in Foren oder Facebookgruppen unterwegs bin, lese ich von AnfängerInnen häufig die gleiche Frage: “Ist das* schwierig?” Womöglich stellst du dir diese Frage gerade auch im Hinblick auf ein neues Vorhaben. Dann lies weiter, denn wir wollen heute die Antwort für dich finden!
* “das” kann alles sein – etwa Podcast, Bloggen oder das Halten von Webinaren. Wir nehmen jetzt Mal das Podcasten als Beispiel, aber du kannst auch das Thema, das dich interessiert, im Hinterkopf behalten.
Die vermeintlich einfache Frage “Ist das schwierig?” ist nämlich gar nicht leicht zu beantworten. Es kommt stets auf die Voraussetzungen und Ziele der Person an. Wenn die Frage “Ist Spanisch lernen schwierig?” lautet, ist dies für eine junge Studentin, die schon Englisch und Latein gelernt hat und ein Auslandssemester in Madrid plant, eher mit “nein” zu beantworten, als für eine 50 jährige Angestellte, die schon seit 30 Jahren nicht mehr die Schulbank gedrückt und den Spanisch-VHS-Kurs nur gewählt hat, weil es für Italienisch keinen Platz mehr gab.
Ganz ehrlich, wenn auf diese Frage jemand “ja” antwortet, wird die fragende Person ihr Vorhaben dann sofort abbrechen? Oder durch ein “nein” total motiviert durchstarten?! Beides ist unwahrscheinlich.
„schwierig“ ist relativ
Also schauen wir uns an, was hinter dieser Frage steht.
Möglichkeit 1: Unwissenheit bezüglich der Ziele und Konsequenzen
Möglichkeit 2: Unwissenheit bezüglich der benötigten Kenntnisse und Ressourcen
Hinter der Möglichkeit 1 verbirgt sich der Zweifel, ob sich das Podcasten (oder Bloggen, oder …) denn überhaupt “lohnt”. Man ahnt schon, dass da Arbeit auf einen zukommt – und will eben wissen, ob das etwas “bringt”. Man verspricht sich etwas von diesem Podcast oder will einfach auf den Trend aufspringen.
Bei der Möglichkeit 2 ist das Interesse am Podcast definitiv vorhanden – man ist sich jedoch unsicher, ob man das Zeug dazu hat, das Projekt durchzuziehen. Diese Unsicherheit hat auch dafür gesorgt, dass das Projekt noch nicht angefangen wurde (Das sieht man daran, dass die Frage so unkonkret gestellt wurde ;)).
Du musst dich nun also fragen: Resultiert meine Unsicherheit aus Möglichkeit 1 oder 2?
Für beide Möglichkeiten möchte ich dir hier eine Auswahl an Leitfragen geben, um Klarheit zu gewinnen:
Fragen für Möglichkeit 1:
- Welche Ziele verfolge ich/verfolgt meine Organisation allgemein?
- Welche Ziele haben aktuell eine hohe Priorität?
- Welche Rolle spielt der Podcast dabei? Was erhoffen wir uns?
- Welche Messzahlen gibt es, anhand derer wir ablesen können, ob der Podcast uns unserem Ziel näher bringt?
- Wer aus unserem Netzwerk hat Erfahrung mit Podcasten und kann uns einen Blick hinter die Kulissen geben?
- Gibt es neben Podcasten eine andere Möglichkeit, unser Ziel zu erreichen?
Fragen für Möglichkeit 2:
- Welche Fähigkeiten brauche ich fürs Podcasten?
- Wie selbstbewusst fühle ich mich persönlich im Hinblick auf diese Fähigkeiten?
- Was sind die Stärken und Schwächen von mir und meinem Team?
- Welche Qualität möchten wir mit dem Podcast anstreben?
- Wie häufig möchten wir podcasten?
- Welche zeitlichen Ressourcen habe ich/haben wir, um uns dem Podcast zu widmen?
- Wie viel Geld können wir in unseren Podcast investieren?
- Wer aus unserem Netzwerk hat Ahnung vom Podcasten und kann uns helfen?
Beim Beantworten dieser Fragen hast du jetzt vielleicht gemerkt, dass Podcasten doch nicht zu deinen Zielen passt oder du keine Lust mehr darauf hast. Das ist okay! Dann such dir ein anderes Projekt und investier deine Energie dort hinein.
Ist Podcasten etwas für mich?
Wenn du hingegen gemerkt hast, dass du auf dem richtigen Weg gehst, dann kannst du dich etwas tiefer ins Podcasten ‘einarbeiten’ und dir die einzelnen Bestandteile ansehen.
Beim Podcasten sind das etwa:
- Team koordinieren
- Regelmäßig neue Ideen entwickeln
- Technik einrichten
- Episoden aufnehmen und schneiden
Diese Schritte sind nicht alle gleich schwierig! Die Absprache im Team seid ihr zum Beispiel bestimmt schon gewohnt, weil ihr gemeinsam Events plant.
Wendet eure Überlegungen nun auf diese Unterpunkte an. Angenommen, der Punkt “Technik einrichten” macht euch noch Bauchschmerzen. Wie könnt ihr das lösen? Vielleicht ist dir jemand eingefallen, der euch mit seinem Know-How unterstützen kann. Oder hast du berechnet, dass euer Budget fürs Outsourcen reicht?
Ich wette, jetzt erscheint das Projekt schon weniger schwierig!
Der letzte Schritt ist nun: ausprobieren! Ob du Spaß dran hast oder nicht, ob es euren Zielen dient oder nicht, wirst du letzten Ende nur herausfinden, wenn du ins Tun kommst. Setz dir einen gewissen Rahmen, zum Beispiel “Wir machen 10 Podcast-Episoden”, und SMARTe Ziele. Nach Ablauf dieses Rahmens kannst du dann deine Ziele überprüfen und die Entscheidung treffen, ob du weiterhin podcasten willst oder nicht.
Also falls du noch zögerst: Keine Sorge, so schwierig ist das alles nicht 😉