Nutzt ihr schon User Generated Content (UGC) in eurer Kommunikationsstrategie?
User Generated Content ist Content, der nicht von euch, sondern von Dritten produziert wurde – z.B. eure Mitglieder, Unterstützer*innen, Nutzer*innen eures Angebots oder Kooperationspartner*innen!
In dieser Folge lernt ihr, wie ihr UGC in eure Kommunikation einbinden könnt.
Inhalt
00:14 | Was ist User Generated Content (UGC)? |
01:48 | Möglichkeiten wie UGC erstellt werden kann |
05:33 | Vorteile von UGC |
07:16 | Fünf Schritte, wie ihr UCG richtig nutzen könnt |
07:23 | Schritt 1: Kommunizieren, dass UGC gerne gesehen ist |
08:22 | Schritt 2: Content kennzeichnen durch Hashtag oder Verlinkung |
08:59 | Schritt 3: Passende Beiträge raussuchen |
09:54 | Schritt 4: Um Erlaubnis fragen |
11:40 | Schritt 5: Urheber*in nennen und bedanken |
12:42 | Outro |
Links
Transkript
00:00:18
Heute geht es um User Generated Content. Wenn wir das einfach übersetzen, dann ist das „von Usern generierter Content“ – das war jetzt nicht so schwierig. Ich gebe euch noch eine Definition: Mit User Generated Content ist gemeint, dass es Content gibt, der nicht von euch selber produziert wird, sondern eben von Dritten. Diesen Content könnt ihr dann aber trotzdem für eure Kommunikation bzw. euer Content-Marketing nutzen. Das sieht man häufig, abseits von Vereinen, bei Onlineshops zum Beispiel oder irgendwelchen Unternehmen, die zum Beispiel posten „so sieht das Kleid getragen aus“ oder „so hat unsere Kundin Vanessa das Regal dekoriert“ oder „das kann man alles mit diesen Stiften machen.“ Oder gerade erst heute habe ich in meinem Instagram-Feed nach Beispielen geguckt und habe dort zum Beispiel gesehen, dass ein Restaurant neu eröffnet wurde und Leute dann dort gegessen haben und ihr Essen bei Instagram gepostet haben. Das Restaurant hat es dann gepostet und sich bedankt für die leckeren Fotos von diesem Essen. Wie immer gilt, was Unternehmen machen, können Vereine natürlich auch. Und wir haben auch schon mal ein bisschen über das Thema gesprochen, nämlich in der Folge 107 zum Thema Vereins-Influencer. Da haben wir drüber gesprochen, wie ihr eure Mitglieder dazu bringen könnt, für euch zu Influencerin und Influencern zu werden. Und jetzt können wir das in diesem User Generated Content Thema auch noch ein bisschen weiterdenken.
00:01:48
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ihr an User Generated Content kommen könnt. Also es muss ja immer irgendwie einen Anlass geben, warum die anderen Leute, egal ob es jetzt eure Mitglieder sind, Unterstützerinnen und Unterstützer, Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner, Content machen. Also warum die jetzt zum Beispiel ein Foto oder ein Video machen. Und das sind häufig natürlich Aktionen. Das sehe ich zum Beispiel häufig beim Tierheim Dellbrück, die haben einen super Instagram-Account, den habe ich schon öfter hier empfohlen. Die haben zum Beispiel einige ehrenamtliche Gassigeher, also Leute, die sich ein Tierheimtier oder ein Tierhund schnappen und mit dem eine Runde Gassi gehen. Und die machen dann auch manchmal davon Fotos oder Videos, weil die häufig immer ein Tier haben, mit dem sie jede Woche gehen. Dann posten sie vielleicht: „Heute gehe ich wieder mit Maja“ und machen ein Foto oder ein Video von Maja, wie sie gerade in der Wiese schnüffelt oder so. Was die vom Tierheim Dellbrück aber auch zum Beispiel haben, ist, dass Leute, die dort ein Tier adoptiert haben, dann zwischendurch immer mal wieder, wenn sie auf ihrem eigenen Account ein Foto oder ein Video von ihrem Tier posten, dann das Tierheim noch markieren, um quasi zu sagen „Hey, Dankeschön, Tierheim Dellbrück, ihr habt uns damals diese tolle Katze vermittelt und die ist hier total aufgeblüht.“ Also das muss nicht mal unbedingt eine bestimmte Aktion sein, sondern da ist mal vor ein paar Jahren die Aktion passiert, das Tier wurde adoptiert und seitdem kann daraus immer mal wieder Content erstellt werden.
00:03:22
Was man auch machen kann, ist, dass man überlegt, wenn Leute irgendwie bei uns vor Ort sind, wie kann man die dann dort animieren, ein Foto zu machen oder ein Video zu machen? Das könnte zum Beispiel ein Fotohintergrund sein, eine Fotobox, wo man fotografiert wird, vielleicht noch mit irgendeiner lustigen Verkleidung oder so oder einfach ein „instagramable“ Spot. „Instagramable“ ist so das Wort dafür, wenn man sagt, irgendwas sieht cool aus, irgendwas sieht ästhetisch aus, sodass es wert ist, dort ein Foto zu machen, was man dann bei Social Media teilt. Was natürlich die dritte Möglichkeit ist, ist, dass man irgendwie was hat, einen Gegenstand oder Merch. Wir haben das schon in der Vereins-Influencer-Folge drüber gesprochen. Vielleicht habt ihr ein Trikot oder so was, was dann die Leute haben, vielleicht habt ihr irgendetwas im Vereinslook, was eure Mitglieder bekommen, vielleicht irgendwie so was wie ne Tasche oder ein Notizbuch oder eine Tasse oder einen Schlüsselanhänger. Oder vielleicht ist das irgendetwas, was man für die Tätigkeit braucht. Das haben die vom Tierheim Delbrück glaube nicht, aber angenommen, die hätten eine umrandete Hundeleine, wo dann noch mal das Tierheim-Logo drauf ist oder ein Spruch oder so was. Das würde man natürlich schon auch fotografieren, wenn man sagt „Hey, guck mal, witziger Spruch auf dieser Leine“ oder es würde einfach mit im Bild landen, wenn man eben dann ein Foto beim Gassi gehen macht. Also überlegt da mal, was habt ihr schon an Gelegenheiten oder an Orten oder an Gegenständen, die Leute dazu ermutigen könnten, davon Fotos oder Videos zu machen?
00:05:00
Man kann entweder einfach hoffen, dass der User Generated Content so zwischendurch passiert. Also man sollte den Leuten natürlich sagen, dass sie es machen dürfen und hoffentlich machen sie dann zwischendurch mal ein Foto oder Video. Man kann das aber auch ein bisschen planen, indem man zum Beispiel sagt, wir machen irgendwie eine Aktion oder einen Wettbewerb. Zum Beispiel, dass man sagt, macht im Laufe des Monats ein cooles Foto, schickt uns das oder postet das und markiert uns und unter allen Einsendungen verlosen wir etwas. So kann man natürlich das Ganze noch ein bisschen mehr befeuern, dass der User Generated Content kommt.
00:05:32
Das Tolle an User Generated Content ist, dass es nicht nur neue Perspektiven reinbringt, sondern auch ganz viel Glaubwürdigkeit. Sprich Ihr behauptet zwar, dass es Spaß macht, sich bei euch zu engagieren, aber wenn ich im Content von anderen sehe, dass sie Spaß haben, dann glaube ich es euch auf jeden Fall viel mehr. Außerdem entsteht User Generated Content meistens auf den Kanälen anderer Leute. Also man könnte natürlich auch sagen, man macht irgendwie ein Foto auf dem Handy, zum Beispiel von nem Merch und schickt euch das dann, damit ihr das posten könnt, aber in der Regel geht es bei User Generated Content darum, dass der Content zuerst bei den Leuten erschienen ist, die das Foto zuerst gemacht haben. Das heißt, es wird halt über euch gesprochen und die Freundinnen und Freunde oder die Follower der Person können das dann eben auch schon sehen, bevor es noch mal bei euch gepostet wird. Eine wichtige Komponente bei User Generated Content ist, dass er organisch entsteht, also dass ihr nicht Leute dafür bezahlt und das natürlich freiwillig ist. Wenn ihr Leute dafür bezahlt, dass sie über euch posten, dann geht es halt in die Richtung Werbung. Bzw. wenn es eine bezahlte Werbekooperation ist, dann könnt ihr das Ganze natürlich auch noch mehr steuern und sagen „rede bitte über den und den Aspekt,“ aber dann müsst ihr eben auch Geld in die Hand nehmen, damit eine Person, in der Regel dann ein*e Influencer*in, über euch redet. Bei User Generated Content geht es darum, dass die Leute, die eh Fan von euch sind, sich eh bei euch engagieren, euer Event besuchen, eh euer Merch benutzen, halt darüber reden. Wenn ihr findet, das klingt cool, dann habe ich jetzt fünf Schritte für euch mitgebracht.
00:07:23
Der erste Schritt ist, dass ihr kommuniziert, dass es gerne erwünscht ist. Wir haben da auch in der Folge mit den Vereins-Influencern schon mal drüber gesprochen, dass manchmal Leute etwas nicht posten, weil sie nicht wissen, ob sie das dürfen, weil sie denken „Ich weiß nicht, ob ich jetzt hier in der Sporthalle Fotos machen darf. Ich weiß nicht, ob das gewünscht ist, dass ich jetzt hier darüber spreche, wie ich mich engagiere.“ Also das ist der erste Schritt, dass ihr das klar macht, dass die Leute das gerne machen dürfen. Da könnt ihr eben gucken, welcher Kanal dafür gut geeignet ist. Also sagt ihr das einfach zu Beginn des Sommerfest, dass die Leute gerne was teilen dürfen (im Sinne von nicht einfach irgendwelche Videos filmen, wo Leute drauf zu sehen sind, die damit nicht einverstanden sind, sondern bei User Generated Content geht es ja darum, dass man über sich selber Content macht). Oder vielleicht habt ihr irgendwelche anderen Kommunikationswege, wie zum Beispiel Social Media, einen E-Mail-Newsletter, eine Vereinszeitung, wo ihr dann zum Beispiel darüber reden könnt, dass die Leute sehr gerne Content über ihr Engagement machen dürfen.
00:08:22
Der zweite Schritt ist dann, dass ihr einen Weg etablieren müsst, wie die Leute diesen Content kennzeichnen können, den ihr benutzen dürft. Das funktioniert manchmal in Form von einem Hashtag, den man dann eben da drunter setzt. Es sollte dann natürlich nicht einfach nur der Vereins-Hashtag sein, sondern ein spezieller, damit eben klar ist, dass ihr diesen Content nutzen dürft. Oder ihr bittet die Leute, euch dann immer zu verlinken, wenn sie bei sich was posten – diese Funktion gibt es in jedem sozialen Netzwerk.
00:08:58
Und für euch gilt dann im dritten Schritt, dass ihr regelmäßig nach dem User Generated Content suchen sollt. Wenn das Ganze in einer Instagram-Story stattfindet, dann habt ihr nur 24 Stunden Zeit, um diese Story zu posten, sonst ist sie wieder abgelaufen. Bei Beiträgen, die entweder bei Instagram noch mal im Feed gepostet werden oder eben in anderen sozialen Netzwerken, wo sich die Sachen nicht von alleine wieder löschen, habt ihr theoretisch mehr Zeit. Da könntet ihr zum Beispiel euch einen Reminder in den Kalender machen für die Person bei euch, die für Social Media zuständig ist, dass ihr zum Beispiel einmal die Woche oder alle zwei Wochen guckt, ob unter dem Hashtag was Neues gepostet wurde oder ob es irgendwelche neuen Verlinkungen gab. Das kommt mit Sicherheit jetzt auch darauf an, wie groß euer Verein ist. Wenn ihr nur ein kleiner Dorfverein seid, dann kriegt ihr das sicher mit, wenn Leute über euch reden. Bei einem größeren Verein müsst ihr da vielleicht gezielt nach suchen.
00:09:54
Dann sollte man in der Regel noch mal um Erlaubnis fragen, bevor man etwas teilt. Also dass man die Person dann noch mal anschreibt oder kommentiert und sagt „Hey, megacool, können wir das auch bei uns posten?“ Wenn man etwas in die Story teilt, dann ist das meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig, weil man dann ja quasi die Instagram eigene Funktion nutzt, einen Beitrag zu teilen und weil es dann ja auch wieder nur 24 Stunden sichtbar ist. Wenn man etwas klassisch repostet, dann lädt man es theoretisch von der Person herunter und bei sich selber wieder hoch. Ich bin keine Medienjuristin, aber das ist theoretisch etwas anderes. Deswegen sollte man da auf jeden Fall noch mal um Erlaubnis fragen. Zum Reposten gibt es Apps oder je nachdem was für ein Social-Media-Planungstool ihr benutzt, zum Beispiel Later hat auch eine Funktion, dass man das dann innerhalb von Later machen kann. Das Gute daran ist, dass dann die Bildqualität in der Regel ein bisschen besser ist, als wenn man das selber screenshotten würdet und dann diesen Screenshot wieder bei sich selber hochlädt. Also da gilt einfach noch mal zu fragen, noch mal um Erlaubnis zu bitten, in der Regel, indem man einfach kommentiert oder die Person anschreibt. Was ich bei großen Unternehmen auch gesehen habe, ist, dass die dann noch mal sagen „Wenn du einverstanden bist, dann poste noch mal diesen bestimmten Hashtag“ und der ist dann zum Beispiel #FirmennameXYErlaubnis oder so was. Also ein komischer Hashtag, den man nicht zufällig posten würde und den man nicht aus Versehen benutzen würde. Und alle Posts, die dann mit diesem Hashtag versehen sind, da weiß dann das Unternehmen oder der Social Media Manager, das dürfen sie benutzen, da ist explizit die Erlaubnis da.
00:11:40
Wenn man dann die Erlaubnis hat, dann kann man eben den User Generated Content bei sich selber teilen im Feed oder in der Story oder in welchem sozialen Netzwerk ihr unterwegs seid. Da ist dann auch noch mal wichtig, dass man wirklich „credit“ gibt. Also dass man nicht einfach unterschlägt, woher man dieses Bild hat, sondern dass man da explizit noch mal sagt „Dankeschön an XYZ für dieses Foto“ oder „Foto: XY“ und da auch die Person noch mal markieren. Das ist einfach Social-Media-Etikette, das gehört so zum guten Ton, dass man dann eben noch mal explizit sagt, wer dieses Bild gemacht hat. Damit die Leute, wenn sie zum Beispiel das Foto schön finden, schauen können, ob die Person noch mehr solcher Fotos hat. Dann können sie zum Beispiel auf das Profil gehen und dann dort ein bisschen stöbern und vielleicht dann sogar der Person folgen. Also dann ist es ja wieder eine Win-win-Situation: Du gibst mir das Foto, was du gemacht hast und dafür gebe ich dem Foto und deinem Account noch mal ein bisschen mehr Reichweite.
00:12:38
Das sind die fünf Schritte, wie ihr User Generated Content bei euch benutzen könnt. Wir sind gespannt, wie das bei euch aussieht, ob ihr User Generated Content schon benutzt oder nicht. Wenn ihr möchtet, dann geht doch mal auf Instagram und kommentiert unter dem Beitrag zu dieser Podcastfolge, wie es bei euch aussieht. Nutzt ihr das schon? Klappt das bei euch gut? Was für Content erstellen eure Leute, den ihr nutzen könnt? Erzählt uns davon, wir sind gespannt!
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