Der Verein Sanktionsfrei kämpft gegen Hartz-IV-Sanktionen und setzt sich für eine bedingungslose Grundsicherung ein. Wir beobachten Sanktionsfrei schon lange und nehmen die Social-Media-Kommunikation gerne als Beispiel dafür, wie Organisationen trotz schlecht abbildbarer Themen gute Social-Media-Arbeit machen können. Statt langweilige Fotos von Aktenordnern zu posten, gelingt es Helena und ihrem Team, mit Info-Content, Storytelling und den Unterstützer*innen im Gespräch zu bleiben. Helena Steinhaus, Gründerin von Sanktionsfrei, erzählt in diesem Gespräch mehr dazu:
Inhalt
00:15 | Intro: Was macht Sanktionsfrei? |
02:17 | Was für eine Rolle spielt Social Media für euch? |
03:33 | Was für Content macht ihr auf Social Media? |
06:46 | Einsatz von Storytelling |
10:05 | Wie sieht euer Workflow aus? |
12:03 | Habt ihr Vorbilder? |
14:16 | Richtige Bildsprache finden |
17:00 | Habt ihr manchmal mit Shitstorms zu tun? |
19:37 | Gesicht zeigen als Hartz-Breaker |
22:38 | Habt ihr noch einen Tipp für Social Media? |
Links
Sanktionsfrei findet ihr bei Facebook, Instagram und Twitter. Helena ist ebenfalls bei Twitter unterwegs.
Der erwähnte Artikel ist im Fluter zu finden.
Transkript
00:00:17
Katrin: Heute zu Gast ist Helena Kilian-Steinhaus, die Gründerin von Sanktionsfrei. Hi, Helena. Schön, dass du da bist!
00:00:22
Helena von Sanktionsfrei: Hallo, Katrin.
00:00:23
Katrin: Wir kennen uns noch gar nicht, aber ich habe euch schon total oft als Beispiel benutzt in Social Media Workshops. Also ich habe das Gefühl, ich kenn euch schon. Kannst du einmal ganz kurz sagen, was Sanktionsfrei macht?
00:00:35
Helena von Sanktionsfrei: Sanktionsfrei ist ein Verein, der sich für eine bedingungslose Grundsicherung einsetzt. Und das machen wir, indem wir Hartz-IV-Sanktionen finanziell ausgleichen, juristisch gegen Sanktionen vorgehen und auch ganz viel Kampagnen machen zum Thema Arbeitslosigkeit und Stigmatisierung von Armut und Arbeitslosigkeit.
00:00:54
Katrin: Super, ein Elevator Pitch, danke! Ich nehme euch häufig als Beispiel, weil ihr so ein Thema habt, was auf den ersten Blick so wahnsinnig trocken wirkt und so wahnsinnig schlecht für Social Media geeignet. Weil wie will man Hartz-IV-Sanktionen darstellen mit irgendwelchen Amtsbriefen und Aktenordnern? Und man will ja auch die Betroffenen nicht unbedingt die ganze Zeit vor die Kamera halten, die haben ja schon genug andere Probleme und dann ist es vielleicht schwierig, die auf Social Media sichtbar zu machen. Und ich finde, ihr löst das total gut. Das ist jetzt schon mal der Spoiler. Ich finde, ihr löst es total gut, dass ihr zu eurem Thema trotzdem ansprechende Social Media Kommunikation macht, ohne eben irgendwelche Aktenordner oder so was zu zeigen, sondern trotzdem auch ganz viel Persönlichkeit und ganz viel Menschlichkeit da reinzubringen. Also das ist quasi das, wofür ich euch immer hernehme und sage „Guck mal hier, wie toll die das machen. Wenn die das zu Hartz IV Sanktionen schaffen, dann schafft ihr es auch zu eurem Thema gut Social Media zu machen.“
00:01:52
Helena von Sanktionsfrei: Ja, erst mal vielen Dank. Aber das ist natürlich auch einfach Robert geschuldet, der eigentlich die Social Media Arbeit macht und Künstler ist. Das macht einfach ganz, ganz viel aus, dass der so mit Herz und Seele zeichnet und malt und sich Sachen ausdenkt.
00:02:09
Katrin: Das sieht man auf jeden Fall, dass es keine 08/15-Canva-Vorlagen sind oder so sind. Sondern, dass ihr da eine sehr schöne Bildsprache, sehr schönen Look auch, entwickelt habt für euch. Welche Rolle spielt denn Social Media generell für eure Arbeit? Also du hast ja Kampagnen eben schon angesprochen, um zum Beispiel aufzuklären, zu gewissen Themen oder Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und so weiter. Inwiefern nutzt ihr da Social Media?
00:02:29
Helena von Sanktionsfrei: Das spielt eine große Rolle, natürlich. Also das ist eigentlich das, womit wir am allermeisten nach draußen gehen. Natürlich machen wir auch teilweise klassische Pressearbeit oder schreiben Newsletter, aber meistens oder kontinuierlich machen wir Social Media, also Instagram, Facebook, Twitter. Bei TikTok sind wir noch nicht angekommen, vielleicht kommt das auch nicht mehr in diesem Leben.
00:02:55
Katrin: Ich sehe euch manchmal in der Presse. Also ihr wart zum Beispiel im Fluter in der neuesten Ausgabe oder in dem Kontext vom Hartz IV versus Bürgergeld und so, da habe ich zum Beispiel gesehen, dass ihr dann angefragt werdet, um so ein Pressestatement zu geben. Aber mit Social Media könnt ihr wahrscheinlich einfach eine Baseline schaffen, dass ihr euch nicht darauf verlassen müsst, dass das Thema gerade in den Medien diskutiert wird und ihr dann quasi mit euren Positionen da reingehen könnt, richtig?
00:03:19
Helena von Sanktionsfrei: Genau, klar. Und so schaffen wir auch Content, über denen man sich ein Bild über uns verschaffen kann und weswegen wir dann wiederum auch von Journalisten angesprochen werden. Also ich glaube, es ist so ein etwas Wechselseitiges.
00:03:32
Katrin: Ich habe mir überlegt, in welche Kategorien ich das einteilen würde, was ihr so postet. Aber ich würde erst mal von dir gerne wissen, bevor ich meine Vermutung sage. Was sind denn so diese Content-Arten oder die verschiedenen Themen, die ihr bespielt auf euren Kanälen? Weil wie gesagt, das sind keine Fotos von Aktenordnern oder irgendwelchen Bescheinigungen oder irgendwelchen Amtsblättern, die einem ja eh immer Anxiety geben, wenn man die sieht, selbst wenn es nicht für einen selber ist.
00:04:00
Helena von Sanktionsfrei: Gute Frage. Also es sind verschiedene, also einmal natürlich das, was so tagesaktuell besprochen wird zum Thema Hartz IV und Armut. Also wenn jetzt zum Beispiel gerade wieder eine Regelsatzerhöhung ansteht oder so was, dann machen wir dazu Content. Oder wenn wir einen bestimmten Fall haben, der gerade über unseren Support oder über die Widerspruchsplattform eingereicht wurde, der sich gut erzählen lässt, dann -.
00:04:31
Katrin: Der Kühlschrank-Fall zum Beispiel.
00:04:33
Helena von Sanktionsfrei: Zum Beispiel der Kühlschrank-Fall, ja genau. Dann posten wir das ganz einfach auch nur als Text. Dann gibt es auch Kampagnen, die wir so länger vorbereiten, die dann sozusagen nicht so total dynamisch und flexibel aus uns rausgeschossen kommen. Und dann auch teilweise versuchen wir zu erklären, wer den Verein nutzt und wer den Verein unterstützt, weil wir natürlich auf Spendenbasis funktionieren. Aber genau wir versuchen irgendwie so einigermaßen das Gleichgewicht hinzukriegen zwischen den verschiedenen Aspekten, damit es einerseits nicht langweilig wird und damit es andererseits auch insgesamt in sich schlüssig ist und Sinn macht.
00:05:13
Katrin: Kannst du ein Beispiel nennen für so eine Kampagne, wo du gerade meintest, das sind die Sachen, die ihr längerfristig vorbereitet, was jetzt nicht aktuell ist, wie die Kühlschrankgeschichte, vielleicht müssen wir die gleich erklären, was da mit dem Kühlschrank war, damit die Leute jetzt nicht mit Fragezeichen vor dem Podcast sitzen.
00:05:26
Helena von Sanktionsfrei: Es gibt drei Kampagnen oder vier, die mir spontan einfallen. Das letzte sind eigentlich Mehrbedarfskampagnen, die wir in den letzten zwei Jahren gefahren haben. Das heißt, wir haben eigentlich dazu aufgerufen, sich zu melden, wenn man mehr Geld braucht als Hartz IV gibt. Was ja eigentlich jeder braucht, der Hartz IV bekommt, weil eben im Zuge von Corona und dem Lockdown und so noch mal viel klarer geworden ist, dass eben der Regelsatz nicht reicht. Und dann haben wir einerseits Corona-Mehrbedarf verlost, also Geld verschenkt in Höhe von 100 € pro Person und irgendwann bei uns auch 150 € pro Person, weil die Inflation so rasant gestiegen ist. Also Corona-Mehrbedarfe, Weihnachtsmehrbedarfe, Maskenmehrbedarfe, solche Sachen, wo wir einfach Geld verschenkt haben. Dann Aufklärungskampagnen zum Beispiel war die Letzte zusammen mit HartzFacts. Da haben wir sozusagen Vorurteile und Mythen zu Hartz IV mehr oder weniger aufgeklärt. Dann hatten wir noch eine Kampagne, die heißt HappyHartz und da haben wir so getan, als gäbs schon ein supergutes Hartz-IV-System und dann sozusagen das, was eigentlich aber da ist, dem gegenübergestellt. Das sind so Kampagnen, die wir vorbereiten.
00:06:46
Katrin: Was mir aufgefallen ist, ist, dass ihr viel auf Storytelling setzt, also sowohl von den Leuten, die es unterstützen, die dann zum Beispiel erzählen, warum sie es unterstützen. Ihr nennt diese Leute auch Hartzbreaker – finde ich super. Da sag ich auch mal bei Workshops „Guck mal hier, die haben den Leuten einen Namen gegeben, wie cool ist das?“ Aber auch bei den Leuten, die dann zum Beispiel so ein Zusatzgeld bekommen haben, die dann irgendwie erzählen, was sie damit machen konnten oder was das jetzt für sie geändert hat oder so was, was dann zum Teil auch einfach nur Text auf Bild ist, wo man gar nicht die Person irgendwie zeigen muss, wo das wahrscheinlich auch nicht der echte Name ist, also man hat diese Person total geschützt und gleichzeitig wird halt so diese Geschichte rübergebracht. Das ist mir aufgefallen, dass ihr viel so Storytelling-Mechanismen benutzt, um quasi auf eure Themen aufmerksam zu machen.
00:07:31
Helena von Sanktionsfrei: Ja, genau. Ich meine, das hängt natürlich ganz stark damit zusammen, dass es eben dieses verzerrte Bild gibt von Hartz-IV-Beziehenden, was einfach so sehr lange genährt wurde in der Presse und durch Spitzenpolitiker Anfang der 2000er-Jahre und auch schon vorher, die einfach angefangen haben, Aussagen über arme Menschen zu machen, die im Laufe der Zeit dazu geführt haben, dass man denkt, die Leute sitzen auf der Couch, essen Chips und sind selber Schuld und ungebildet und ungewaschen und verprassen irgendwie das Geld von dem braven Steuerzahler. Und um damit einfach so ein bisschen aufzuräumen, versuchen wir immer wieder Einblick zu geben in die Realität von den Menschen, die Hartz IV bekommen, die anders aussieht und die vor allem extrem vielfältig ist.
00:08:15
Katrin: Was mir auch noch aufgefallen ist, ist dieser Aufklärungscontent und du hast eben schon gesagt, vielleicht geht es in die Richtung, dass manchmal die Presse dann durch so einen Content auf euch erst aufmerksam wird und dadurch dann quasi als Presseberichterstattung kommt. Ist das so ein dieser Content, der so diese Mythen aufdeckt oder irgendwelche Zahlen einordnet oder so? Ist das der Content, über den dann Leute auf euch aufmerksam werden oder auch Multiplikator*innen auf euch aufmerksam werden? Oder ist das eher dieser Storytelling-Content?
00:08:39
Helena von Sanktionsfrei: Das kann ich ehrlich gesagt gar nicht so direkt sagen. Wahrscheinlich unterschiedlich. Also teilweise kommen wahrscheinlich Journalist*innen auch auf uns zu, weil sie irgendwie einen Artikel in der Zeitung gelesen haben. Und das heißt, man muss oft erst mal in die Presse kommen, um dann wieder in die Presse zu kommen. Das ist ein bisschen gemein eigentlich. Und dann, wenn die einen dann einmal auf dem Radar haben, dann finden sie einen eben auch in den sozialen Medien. Ich kann dir also eigentlich nicht wirklich genau sagen, welcher Content das ist.
00:09:07
Katrin: Aber man muss quasi einmal dieses Hamsterrad zum Laufen bringen, damit es dann quasi weiterdreht und man dadurch dann neue Anfragen bekommt. Und das ist ja oft schwierig, erst mal so generell diese erste Aufmerksamkeit zu bekommen, sodass dann weitere Anfragen kommen. Aber ich meine, euch gibt es ja auch schon eine ganze Weile. Also ihr seid ja jetzt nicht mehr ganz frisch, sondern ich glaube, 2015 seid ihr gegründet, oder?
00:09:28
Helena von Sanktionsfrei: Ja.
00:09:29
Katrin: Frisch, nicht despektierlich gemeint.
00:09:32
Helena von Sanktionsfrei: Nein, nein, total okay, ich fühl mich auch nicht mehr ganz frisch.
00:09:36
Katrin: Ich hatte eben neulich auch die Frage, also hat mir jemand geschrieben und meinte „Ja, unser Verein ist total neu. Und weil wir so neu sind, finden wir halt keine Leute, die uns helfen, uns bekannt zu machen.“ Und das ist natürlich scheiße. So, dann muss man halt gucken, wie man diesen Einstieg findet. Aber ich habe wie gesagt das Gefühl, dass man euch schon öfter in der Presse gesehen hat oder dass ihr, wenn es um diese Themen Hartz IV, Grundsicherung, Bürgergeld, Armut usw geht, dass man dann wahrscheinlich relativ schnell auf euch stößt, wenn man jetzt Journalistin oder Journalist ist und jemanden sucht, der da ein Statement gibt. Du hast eben schon gesagt Robert, glaub ich, ist verantwortlich für euren Blog und Co. Kannst du uns einen Einblick geben, wie ihr im Team an den Social Media Sachen arbeitet? Also habt ihr da eine Redaktion? Postet ihr total spontan? Ist es chaotisch? Ist es geplant? Wie läuft es bei euch?
00:10:22
Helena von Sanktionsfrei: Es ist superspontan und also eigentlich haben wir mal so ganz viele Themen, die man theoretisch machen könnte und dann je nach Lage kommt dann halt irgendwas dran oder schieben wir noch was dazwischen. Wir haben jetzt keinen Redaktionsplan oder so was. Also oft entscheidet Robert auch ganz alleine, was er jetzt heute wichtig findet. Wenn ich irgendwas wichtig finde, dann ja- Also es ist wirklich total dynamisch. Dadurch, dass wir so klein sind, geht das natürlich auch. Sobald man wie ein größeres Team ist und man kompliziertere Kommunikationsmechanismen hat, glaube ich, ist das nicht mehr so einfach. Aber genau bei uns ist das Glück. Wir sind einfach sehr klein. Wir müssen eigentlich nur zu zweit uns absprechen und dann machen wir immer, was uns gerade in den Kram passt.
00:11:08
Katrin: Ja, das ist bei größeren Organisationen auf jeden Fall schwieriger. Wenn es dann erst mal eine Freigabe geben muss von oben und die Person dann Social Media nicht verstanden hat und sagt „kann ich das nicht ausführlicher machen?“ und dann sagt er „Ja, nee, da haben wir nicht so viel Platz“ und solche Sachen. Das heißt, bei euch ist dann quasi Redaktion und Design auch teilweise in einer Person in Form von Robert vereint, dass dann nicht eine Person die Texte liefert und er macht das dann nur hübsch, sondern er denkt sich dann auch selber die Inhalte aus?
00:11:34
Helena von Sanktionsfrei: Also meistens ist es schon so, dass wir die Texte absprechen, kurz einfach auch allein für Zeichensetzung und Rechtschreibung, um da sicher zu sein. Oder oft ist es so, dass ich sozusagen einen Text mitgebe, aber er den dann ein bisschen Social Media mäßig aufhebt, weil er dann bei mir halt vielleicht noch ein bisschen bürokratischer klingt, als für die Crowd gut ist. Aber manchmal macht er alles in Personalunion.
00:12:03
Katrin: Habt ihr Vorbilder für die Art und Weise – oder vielleicht kannst du das gar nicht beantworten, weil ich kann das nur Robert beantworten – aber habt ihr Vorbilder für die Art und Weise, wie ihr Social Media macht? Dass ihr irgendwie sagt, hier die eine NGO, die macht das auch total gut oder die fesseln uns selber und wir hoffen, dass unser Content auch irgendwie so interessant, so informativ und so weiter wird wie bei denen?
00:12:22
Helena von Sanktionsfrei: Genau kann ich das nicht sagen. Wir gucken uns schon natürlich immer mal wieder welche an oder Robert macht das auch oder guckt, welche Formate gut gehen auf den verschiedenen Plattformen. Und dann gibt es natürlich auch Leute, die uns inspirieren. Aber trotzdem kann man jetzt nicht sagen, dass wir nach deren Vorbild arbeiten, weil es ganz, ganz andere Organisationen sind. Also gerne mögen wir halt Leute, die wirklich so kampagnenorientiert arbeiten, wie zum Beispiel Peng oder jetzt gibt es aktuell den Freiheitenfonds von Arne Semsrott. So was finden wir halt interessant oder gut oder wissen, die haben kernige Themen, die sich auch gut skandalisieren lassen. Gleichzeitig wäre es jetzt bei Peng zum Beispiel so, dass sie oft sag ich mal, sehr komplex kommunizieren, sodass das für viele überhaupt gar nicht zugänglich ist. Also wir ändern das immer dann so ab in eine Form, die für uns irgendwie dann wieder stimmig ist. Aber ich glaube, da gibt es auch noch ganz viele andere, an denen Robert sich orientiert. Weil wie gesagt, Orientierung kann man es noch nicht mal nennen – schwierig.
00:13:33
Katrin: Man muss es ja eh immer, dann oft die eigenen Themen und auf den eigenen Look und so ummünzen. Also eins zu eins irgendwie sagen, das hat bei denen gut funktioniert, das machen wir auch so, ist ja eh eigentlich immer schwierig.
00:13:43
Helena von Sanktionsfrei: Ja, ich glaube tatsächlich, es klingt ein bisschen fies, aber manchmal, gerade in diesem Bereich, in dem wir sind, kann man auch gut sehen, was für uns jetzt nicht funktioniert. Also wenn wir so sehen, die Themen werden auch bearbeitet und es spricht uns irgendwie nicht an, dann versuchen wir es halt so zu machen, dass es uns anspricht.
00:14:00
Katrin: Hättet ihr da ein Beispiel? Also nicht, dass du irgendwie einen anderen Account nennst, aber fällt dir da ein Beispiel ein, dass du sagst, da war der Text zu bürokratisch, das würden wir selber nicht lesen, oder da war das zu sehr in die und die Richtung, das wollen wir vermeiden oder so was.
00:14:16
Helena von Sanktionsfrei: Das kann ich jetzt gerade nicht so genau sagen, aber oft ist es tatsächlich die Bildauswahl, die für Robert natürlich so ausschlaggebend ist. Und genau bei diesen Themen, wie du schon sagst- Also wir haben immer so einen Aufreger eigentlich, wenn ich zum Beispiel ein Interview gegeben habe, und dann gibt es ein Thumbnail und ganz viele Zeitungen machen dann irgendwie so ein Portemonnaie mit drei Pfennigen oder so was. Also da darf ich jetzt auch einfach sagen, das finden wir schlecht und da können wir sehen, das spricht uns nicht an. Dieses blöde Portemonnaie hat man schon Millionen Mal gesehen, oder diesen Pfeil Richtung Warteschlange am Jobcenter, den kennt auch jeder oder eben allein dieses Jobcenter Symbol. Alles das sind ständig Thumbnails mit denen wir auftauchen oder in deren Verbindung wir dann in der Presse sind. Und das sieht Robert immer und dem kräuseln sich die Fingernägel. Und er sagt „Wir müssen es unbedingt ganz anders haben.“ Und ich glaube, wahrscheinlich die größte Inspirationsquelle ist diese gähnende Langeweile von diesem Portemonnaie mit drei Centstücken.
00:15:24
Katrin: Ich will euch jetzt nicht noch was auf die To-do-Liste schreiben, aber habt ihr schon mal drüber nachgedacht, dann selber so Bilder zur Verfügung zu stellen? Es gibt da ja verschiedene Organisationen, die das machen. Also es gibt zum Beispiel so Unsplash-Collections oder -Accounts, wo Leute irgendwie sagen, wir sehen das und das nicht repräsentiert und deswegen haben wir selber Bilder gemacht, die andere nutzen können. Ich habe zum Beispiel neulich einen Account gesehen, da ging es um Plus Size People in der Businesslandschaft, weil wenn man so nach Business Meeting oder so sucht auf Stockfotoseiten sind halt alle jung und schön und schlank so. Und die haben zum Beispiel dann extra eine Kollektion gemacht mit Plus Size People, die halt so die Sachen machen, die man halt sonst so nicht sieht. Also z.B. zwei sitzen vor dem Laptop und reden drüber und so was. Um quasi da mehr Diversity reinzubringen, wenn man Stockfotos nutzen will. Also vielleicht habt ihr ja irgendwann Lust, auch mal so eine Kampagne zu machen, wo ihr quasi sagt, lass uns irgendwie unsere Themen anders bebildern. Hier sind schon mal ein paar so Fotos, die ihr benutzen könnt, damit eben die armen Redakteurinnen und Redakteure nicht immer auf die drei Pfennig im Portemonnaie zurückgreifen müssen.
00:16:26
Helena von Sanktionsfrei: Ja, also voll die gute Idee, habe ich noch nie drüber nachgedacht. Aber wenn ich jetzt wüsste, wie man die Bilder zur Verfügung stellen kann, würde ich sofort machen. Man muss ja auch bei Stockfotos immerhin darauf hinweisen, woher die kommen. Da haben wir überhaupt kein Problem mit. Also sowieso, manchmal haben auch schon irgendwelche ein Bild von uns benutzt und haben vorher gefragt und klar sagen wir immer ja. Also es ist ja letztendlich Gemeinschaftsgut, was wir haben, weil wir einfach ein crowdbasierter Verein sind.
00:16:55
Katrin: Cool, lass uns da mal drüber reden, ob ich euch da helfen kann oder so. Was ich mich noch gefragt habe,ist, habt ihr auch manchmal mit Shitstorms zu tun? Also du hast das ja vorhin schon angesprochen. Es gibt irgendwie dieses Bild, die Leute, die Hartz IV beziehen, die sitzen auf dem Sofa und von dem Geld kaufen die sich nur Zigaretten und meine Steuergelder und so. Habt ihr damit auch zu tun, dass Leute dann bei euch kommentieren, dass das irgendwie alles Quatsch ist und dass ihr damit aufhören sollt oder irgendwelche anderen negativen Kommentare, Hasskommentare?
00:17:24
Helena von Sanktionsfrei: Ja, schon, aber wir machen es eigentlich in der Regel so „don’t feed the trolls“ einfach. Wenn es geht, gar nicht darauf reagieren. Wenn es zu krass ist, müssen wir jemanden sperren. Und auf Facebook haben wir tatsächlich auch so eine Schlagwörterliste mit verbotenen Wörtern. Also sobald die benutzt werden, wird der Kommentar gar nicht erst angezeigt. Das spart uns viel Arbeit und Insta ist einfach eine nettere Plattform. Da passiert so was viel weniger als auf Facebook. Deswegen ist da das Risiko nicht so groß. Und dann gibt es natürlich auf Twitter irgendwelche Leute, die solche Kommentare absetzen, aber auch da, wenn man dem keine Aufmerksamkeit gibt, dann geht das normalerweise ganz schnell unter. Es sei denn, es ist ein orchestrierter Shitstorm, aber so so was hat uns zum Glück noch nicht ereilt.
00:18:10
Katrin: Ich habe manchmal das Gefühl, je weniger plakativ oder je auch je ästhetischer und über gewisse Themen redet, desto weniger zieht man auch so Trolle an. Also die würden vielleicht eher kommen, wenn ihr selber solche Drei-Pfennig-im-leeren-Geldbeutel-Bilder und so weiter benutzen würdet, als wenn ihr selber irgendwie auf so eine andere Art und Weise über die Themen redet. Also das ist so ein bisschen meine Erfahrung, die ich bei einem anderen Projekt gemacht habe. Ich weiß nicht, ob ihr das alles teilen könnt.
00:18:34
Helena von Sanktionsfrei: Weiß ich nicht, kann ich gar nicht sagen, weil wir sozusagen die anderen Bilder gar nicht ausprobieren. Aber wir haben insgesamt eigentlich eine ziemlich nette Crowd, würde ich jetzt einfach mal sagen.
00:18:45
Katrin: Ich sehe auch, dass Leute manchmal bei euch dann kommentieren und dann auch irgendwie ihre eigenen Stories erzählen oder so wie ihnen ähnliche Sachen passiert sind. Und das zeigt ja auch, dass die Community dann nicht einfach nur „Ah ja, okay, cooles Projekt, like ich mal“, sondern dass die dann auch irgendwie das Vertrauen erfassen und sich die Zeit nehmen, irgendwie mit euch ins Gespräch zu kommen oder irgendwie hoffen, dass sie vielleicht von euch Unterstützung bekommen, wenn sie sich da jetzt ihr Herz ausschütten und so. Das zeigt ja auch, dass ihr irgendwie eine Community geschaffen habt und nicht einfach nur Leute, die halt mal folgen und sonst nicht so sehr verfolgen, was ihr so macht.
00:19:16
Helena von Sanktionsfrei: Ja, ich glaube, das hängt natürlich auch damit zusammen, dass es eben für Hartz-IV-Beziehende so eine insgesamt kleine Lobby gibt, es da einfach sozusagen 1000 Löcher zu stopfen gibt. Also deswegen, ich glaube, das ist schon so, wenn man jetzt uns folgt, eigentlich auch wirklich ein Bezug zu uns besteht aus dem ein oder anderen Grund.
00:19:37
Katrin: Apropos Bezug: Was ich mich noch gefragt habe, ihr habt ja diese Hartzbreaker, also so nennt er die Leute, die euch quasi unterstützen und quasi damit Hartz IV breaken und die ja auch dann manchmal mit Zitaten und auch mit irgendwelchen Fotos auf euren Plattformen zu sehen sind, mit irgendeinem Statement, warum sie das teilen. Also ich habe in einer Präsi einen Screenshot von einem Hartzbreaker namens Bertram, der immer irgendwie sagt, er unterstützt das, weil blablabla, diesen Screenshot, der ist von 2018 oder so, den trage ich schon sehr lange mit mir rum, weil ich das irgendwie so nett finde. Also Grüße an Bertram an dieser Stelle. Ist es ein Problem, die Leute dazu zu bringen, zu sagen „Hey, willst du auch als Hartzbreaker öffentlich auftreten, mit nem Statement, mit nem Bild? Haben die Leute da Bock drauf? Sagen die „Ja klar, mache ich.“ Oder gibt es da auch irgendwelche Ängste, dass die dann vielleicht denken „Ja, vielleicht gibt’s da einen Shitstorm oder so was“? Weil die Leute sind dann ja Fürsprecher für euch und da könnte man ja vielleicht auch irgendwie denken, nicht, dass da irgendwie mal was Schlechtes passiert oder so. Wie macht ihr das, dass ihr die Leute da als Hartzbreaker gewinnt, die auch öffentlich für euch auftreten?
00:20:43
Helena von Sanktionsfrei: Ich glaube, erst mal ist es für die Hartzbreaker einfacher, sich mit Gesicht zu zeigen, als für die Betroffenen, wie man es nennt. Wir schreiben einfach manchmal in unseren Newsletter „Hallo Hartzbreaker, wollt ihr uns ein Foto schicken und ein kurzes Statement, dann können wir das posten?“ Da ist dann das größte Problem, dass die Leute oft einfach superschlechte Fotos schicken und wir dann teilweise das einfach nicht posten können. Also nicht schlechte Fotos im Sinne von sieht nicht gut aus, sondern einfach keine gute Qualität. Genau da muss man halt sozusagen auf das zurückgreifen, was einem dann bleibt. Das ist dann oft nicht so viel, aber so machen wir es. Oder zum Beispiel Ulrich Schneider treffe ich auch manchmal persönlich und den habe ich beim ersten Treffen direkt gefragt „Kann ich ein Foto machen und ich als Hartzbreaker posten?“ Also wenn ich jetzt irgendwie Leute kenne, dann frage ich dir auch einfach so.
00:21:32
Katrin: Und ansonsten, wenn dann genug Leute den Newsletter abonniert haben, dann werden sich da bestimmt genug melden, dass ihr immer wieder Nachschub habt.
00:21:40
Helena von Sanktionsfrei: Das sind dann spezielle Newsletter an die Hartzbreaker. Also die haben auch ihre E-Mail-Adresse bei uns hinterlegt.
00:21:46
Katrin: Okay, sehr gut. Ja, das habe ich mich gefragt, weil ich dachte, manchmal sind die Leute vielleicht skeptisch, was Social Media angeht, da irgendwie ihr Gesicht zu zeigen, ein Foto mit zu schicken und so was. Und eigentlich ist das ja total schön, weil dadurch sieht man ja zum einen einfach, wer dahinter steckt, nicht nur euch. Also ihr poste auch manchmal so Behind the Scenes so „Ja, jetzt haben wir ein Fernsehinterview und solche Sachen“, aber auch eben diese Masse an den Unterstützerinnen und Unterstützern. Und da ist ja dann immer noch so ein Statement bei, wo man andocken kann, wo man irgendwie sagt „Ja, stimmt, das ist eben ein gutes Argument, oder das sehe ich genauso oder ich vertrete die gleichen Werte“ und das hilft dann ja wiederum, diese Community irgendwie aufzubauen. Deswegen an andere Vereine, die zu hören, macht so was auch mal, also fragt auch mal eure Unterstützerinnen und Unterstützer, ob sie nicht mit einem Foto und einem Statement auf allen Kanälen auftauchen wollen. Das finde ich bei euch auf jeden Fall sehr, sehr schön.
00:22:37
Helena von Sanktionsfrei: Dankeschön.
00:22:38
Katrin: Hast du denn noch einen Social Media Tipp für die Leute, die jetzt zuhören aus Vereinen, Initiativen usw? Würdest du denen noch was mitgeben?
00:22:47
Helena von Sanktionsfrei: Ja, ich habe das Gefühl, ich bin total schlecht in Social Media. Ich bin total unstrukturiert und ich mache mir selten länger Gedanken über einen Text als fünf Minuten. Also bei mir ist es immer eher so, entweder es kommt halt was raus oder nicht. Deswegen habe ich auch so Schwierigkeiten mit länger geplanten Kampagnen. Klar mache ich die dann gerne und so, aber dann da wirklich auch was für Social Media rauszuhauen, also ich bewundere die Leute, die das machen. Ich bin froh, dass ich das nicht auf Knopfdruck machen muss. Deswegen, ich kann nicht so gute Tipps geben, außer wenn es kommt, dann kommt es und freut euch drüber.
00:23:23
Katrin: Also Inspiration nutzen. Also vielleicht ist das jetzt hoffnungsvoll für die Leute, die sich unter Druck gesetzt fühlen, wenn ich sonst immer predige, dass die Leute sich einen Redaktionsplan machen sollen und ihr sagt, das funktioniert auch ohne.
00:23:38
Helena von Sanktionsfrei: Ja, aber das ist auch einfach der Struktur geschuldet. Wir sind halt so klein und unser Thema ist natürlich auch dankbar, muss man sagen auf eine Art. Klar hat es ganz viele, sage ich mal, Social Media negative Seiten, aber es ist andererseits eigentlich tagtäglich aktuell. Und wenn man, ich weiß jetzt nicht, was für Themen andere Vereine auf dem Schirm haben, aber die müssen vielleicht ihre Themen selber aktuell machen. Weißt du, was ich meine? Also wir haben ja ständig was, woran wir uns aufhängen können. Jetzt gerade sind es die Energiepreise, die gestiegenen Lebensmittelpreise, diese bescheuerten Drei-Euro-Erhöhungen, das Bürgergeld und die angeblich tollste Sozialstaatreform seit der Agenda 2010 und so. Ich könnte mich totquatschen mit Themen, die wir haben. Ich habe auch Millionen Beiträge, die ich die ganze Zeit lesen kann, worüber ich Inspiration für uns auch kriegen kann. Und wenn mir zu irgendwas dann ein guter Satz einfällt oder ich das Gefühl habe, das will ich teilen und hier will ich noch mal was dazu sagen, dann mache ich das halt in dem Moment. Aber diesen Vorteil haben ja nicht alle, die irgendwelche Themen in Vereinen oder so bearbeiten.
00:24:47
Katrin: Aber nicht alle haben diesen Blick drauf. Also ich glaube, manche haben schon Themen, wo sie das machen könnten, aber haben halt nicht so den Blick drauf, wie kann ich mich an irgendwas ranhängen? Da wird was gesagt und wir geben quasi jetzt noch unsere Perspektive dazu, zum Beispiel. Also vielleicht war das jetzt doch ein Social Media Tipp, den du jetzt gegeben hast, Helena.
00:25:02
Helena von Sanktionsfrei: Vielleicht. Also ich muss auch sagen, zum Beispiel bei dieser Bürgergeld-Geschichte, als der Koalitionsvertrag rauskam, da habe ich auch wirklich drauf geachtet, dass ich quasi als Allererstes meinen Senf dazu abgebe per Newsletter, Pressemeldung und Social Media, noch bevor irgendwie fünf andere drei Tage später was dazu sagen konnten. So ungefähr. Dadurch habe ich einige Interviews dann in dem Moment bekommen. So was hätte ich vor ein paar Jahren gar nicht gemacht, weil ich mich gar nicht getraut hätte. Und jetzt habe ich mir einfach gedacht, schlimmstenfalls sagen hinterher die Leute, das stimmte nicht. Aber so das, was ich mir dazu gedacht habe, habe ich halt dann produziert in dem Moment. Und noch dazu muss ich sagen, also auch ich habe jahrelang, eigentlich bis letztens zum Beispiel Twitter komplett vernachlässigt, weil ich einfach keinen Bock drauf hatte. Ich habe mich dann 2019 da angemeldet und ich habe ja Zwillinge bekommen und dachte dann okay, von zu Hause aus baue ich mir jetzt so eine kleine Followerschaft auf. Also habe ich 2019 damit angefangen und dieses Jahr habe ich irgendwie ein paar Tweets gepostet, die dann gleich über 10.000 Likes und Retweets und so bekommen haben. Ich will nur sagen, ich bin da auch oft sehr zurückhaltend und will’s einfach irgendwie nicht machen, weil ich es auch sehr anstrengend finde. Wenn ich also von meinem persönlichen Account das mache, das verfolgt mich bis in meine Träume, weil man ist dann so die ganze Zeit irgendwie dabei und muss dann am besten noch kommentieren oder irgendwo drauf antworten, was ich fast nie mache, weil ich es einfach nicht schaffe. Ich habe da nicht so Kapazitäten für. Ich will nur sagen, es ist ein sehr zweischneidiges Schwert und ich glaube, es ist total gesund, wenn man da auch so auf seine eigenen Grenzen hört und sich nicht so krass unter Druck setzt. Weil es klaut einem echt auch Kraft, wenn man es einerseits erzwingt und andererseits sich zu doll dann damit die ganze Zeit beschäftigt.
00:26:57
Katrin: Das stimmt. Das wäre dann ja auch wieder die Frage, bin ich als Privatperson sichtbar oder „verstecke“ ich mich so ein bisschen hinter meinem Verein, wo man nicht direkt sieht, wer das jetzt genau gepostet hat, war das jetzt von dir oder von Robert oder von irgendwem anders? Vielleicht ist es da noch mal leichter, das irgendwie dann so hinter sich zu lassen, oder?
00:27:14
Helena von Sanktionsfrei: Genau die Accounts bediene ich auch einfach nicht oder selten. Und bei Twitter zum Beispiel ist es so, dass mein privater Account einfach Millionen Mal besser funktioniert. Keine Ahnung warum, weil ich hatte ja auch einfach eigentlich gar keine Follower und von jetzt auf gleich superviele dann. Sanktionsfrei performt da einfach schlechter, während es auf Instagram andersrum ist. Wobei ich es da auch nicht versuche, also da mache ich kein Social Media für den Verein so richtig. Klar mache ich auch Beiträge, die damit zu tun haben, weil es das ist, womit ich mich immer beschäftige, aber es ist eher so für mich privat. Und Twitter ist ganz klar für mich mein Account, für den ich Sanktionsfreiarbeit mache. Da muss man halt auch irgendwie gucken, welche Plattform was am besten mitmacht. Und dieses eben sich verstecken können, ist manchmal echt wichtig. Sollte man sich auch erlauben.
00:28:05
Katrin: Ich wollte grad sagen, wenn jemand sagt, mit meinem persönlichen Account, mit meinem persönlichen Namen will ich da nicht auftreten, aber ich kann mir vorstellen, hier im Social Media Team von meinem Verein mitzuwirken, ist das ja vollkommen in Ordnung. Also da bist du als Gründerin von einem Verein eh noch mal in einer anderen Position als andere Leute, die nicht das Ganze gegründet haben, sondern „nur“ mitmachen – nicht, dass das irgendwie weniger wert wäre.
00:28:28
Helena von Sanktionsfrei: Genau, geht ja gar nicht um Wertigkeit. Aber es geht darum, ich stehe am Ende sowieso hinter all dem mit meinem Namen verantwortlich. Robert hat natürlich auf eine Art komplett freie Hand, aber es gab auch schon mal die Situation, dass ich gesagt habe, okay, denn das müssen wir jetzt löschen. Dann gab es kurz Unstimmigkeiten, da habe ich einfach gelöscht und dann haben wir wirklich ein, zwei Wochen gebraucht, bis wir das dann wieder in Ordnung hatten. Einfach weil ich dahinter stehe, ich muss zu allem am Ende wirklich ja sagen und deswegen ist es fast egal, ob ichs auf eine Art über meinen persönlichen Account mache oder halt über den Sanktionsfrei-Account. Am Ende bin ich zu belangen und ich wurde auch schon belangt. Das kann ja auch passieren, dass man mal irgendwie einen Fehler macht.
00:29:09
Katrin: Danke für den Einblick in die Art und Weise, wie ihr Social Media macht. Das war superspannend. Da waren hoffentlich ein paar gute Denkanstöße bei für die Leute, die zugehört haben. Ich danke dir auf jeden Fall, dass du dir die Zeit genommen hast.
00:29:21
Helena von Sanktionsfrei: Gerne.
00:29:21
Katrin: Kannst du uns jetzt noch verraten, wo findet man euch denn? Du hast schon angesprochen, ihr seid auf diversen Kanälen. Hau mal raus, wo kann man euch dann am besten verfolgen, wenn man jetzt von eurer Arbeit mehr mitbekommen möchte?
00:29:31
Helena von Sanktionsfrei: Also man findet uns natürlich über sanktionsfrei.de, dann auf Instagram, Twitter, Facebook und YouTube auch, aber da laden wir halt immer wieder mal so Videos hoch, wenn wir welche haben, aber es irgendwie nicht so unser Kanal.
00:29:53
Katrin: Wer jetzt gucken möchte, wie die Grafiken aussehen, die wir jetzt so hochgepriesen haben oder wo ich dir gesagt habe, ihr macht das so toll, dann guckt gerne mal vorbei und schaut euch an, wie Helena und ihr Team das so machen. Vielen Dank dir und ich wünsche euch weiterhin ganz viel Erfolg bei eurer Vereinsarbeit.
00:30:09
Helena von Sanktionsfrei: Ja, danke auch dir und auch euch.
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