Aktionen vs. Themen

Vereine und Co, die bisher vor allem aktionsbasierte Öffentlichkeitsarbeit (Werbung für anstehenden Chorautritt, Rückschau aufs Sportturnier am Wochenende) gesetzt haben, standen 2020 vor dem Problem: Wovon sollen wir erzählen, wenn unsere Aktionen nicht stattfinden können?!

Aus meinen Workshops weiß ich, dass es vielen Menschen schwer fällt, zwischen Aktionen und Themen zu differenzieren. Aus diesem Grund behandeln wir den Unterschied in dieser Podcastfolge intensiv, zeigen Beispiele an einem fiktiven Wanderverein und geben euch 8 Methoden für die Themenfindung an die Hand.

Inhalte

01:142020 – Herausforderung für ÖA
02:56Aktion vs Thema: Unterschiede und Beispiele
04:40Themen auch für Positionierung, Warum, Expertise
06:07Aktionen und Themen am Beispiel eines Wandervereins
10:27Themen für den Beziehungsaufbau
12:208 Methoden für die Themenfindung
13:131-4: Themenfindung für Anfänger*innen
16:005-8: Themenfindung für Fortgeschrittene
19:58Kommunikationsanlässe nutzen

Links

Passende Podcastfolgen:

Folge 092: Raus aus der Berichte-Falle!
Folge 109: Unser System für 2h Öffentlichkeitsarbeit pro Woche

Themen

Hi und willkommen bei erzähl davon Podcastfolge 117 und damit auch der letzten Folge für dieses Jahr. Ich bin Katrin und habe euch heute das Thema mitgebracht: „Aktionen vs. Themen“ und das ist eines meiner Lieblingsthemen! Und wenn ihr hier regelmäßig rein hört, dann ist es auch nicht unbedingt etwas Neues für euch. Es gibt zum Beispiel schon die ältere Folge über die Berichte-Falle und es geht in eine sehr ähnliche Richtung. Da ich aber in meinen Workshops immer wieder merke, dass es Leuten schwer fällt zu unterscheiden, was eine Aktion ist und was ein Thema ist, dachte ich mir, das ist doch noch mal eine gute Podcastfolge wert, um da im Detail darüber zu sprechen. Plus: Außerdem ist ja jetzt der Jahreswechsel bevorstehend und viele von euch sind bestimmt gerade dabei, sich Gedanken zu machen, was sie denn 2021 kommunizieren möchten, den Redaktionsplan zu schreiben, vielleicht auch die Strategie der Social-Media-Kanäle oder generell der Öffentlichkeitsarbeit noch mal unter die Lupe zu nehmen. Deswegen dachte ich, dass es jetzt heute ein guter Zeitpunkt, um darüber zu sprechen.

Im Jahr 2020 haben viele von euch gemerkt: Wenn unsere Veranstaltungen, unsere Aktionen, unsere Projekte und so weiter coronabedingt ausfallen, haben wir im schlimmsten Fall gar keine Öffentlichkeitsarbeit mehr. Denn wenn nichts passiert, dann haben wir auch nichts, worüber wir reden können. Das ist vor allem bei zum Beispiel Sportvereinen oder Kulturveranstaltungen von Bedeutung, wo es dann immer um Turniere, Trainings, Auftritte, Theater, Vorführungen usw. um solche Veranstaltungen ging, wo man quasi dann davor dafür geworben hat, da die Werbetrommel gerührt hat oder zum Beispiel sich selber beim Proben und beim Trainieren gezeigt hat. Oder wenn man dann danach darüber geredet hat, wie war denn jetzt das Theaterstück? Wie war denn jetzt die Generalprobe? Wie war die erste Aufführung, wie war das Konzert und so weiter. Wenn das wegfällt, haben diese Vereine nichts mehr zu kommunizieren. Und das ist natürlich schlimm. Denn wenn ich jetzt auf eure Facebook-Seite gehe, auf einen Instagram-Account, auf eure Webseite und der neueste Beitrag ist von Februar 2020, dann denke ich, ihr seid nicht mehr aktiv. Dann denke ich: Okay, die haben gesagt, das funktioniert nicht mehr, die haben ihre Aktivitäten eingestellt, die sind gar nicht mehr aktiv und so weiter. Es kann ja sein, dass ihr trotzdem noch aktiv seid, nur halt im Hintergrund, weil ihr eben nicht mehr nach außen tretet.

Deshalb ist es gerade für solche Vereine, aber natürlich auch für alle anderen wichtig, regelmäßig von sich hören zu lassen und nicht nur dann zu sprechen, wenn es eine Aktion gibt. Wie eben schon gesagt, ich habe in meinen Workshops und Co oft den Eindruck, dass es den Menschen schwer fällt, das zu trennen.

Aktion vs Thema: Unterschiede und Beispiele

Was genau ist denn jetzt eine Aktion und was ist ein Thema? Eine Aktion kann zum Beispiel so was sein wie eine Veranstaltung, ein Angebot, also ein Auftritt, eine Kulturveranstaltung, eine Fortbildung, eine Sprechstunde, ein Netzwerkbrunch, Turnier, eine Hausaufgabenhilfe und so weiter. Das sind alles konkrete Angebote und Aktionen, wo man hingehen oder mitmachen kann, wo es einen Termin gibt und so weiter.

Themen auch für Positionierung, Warum, Expertise

Themen: damit ist gemeint: Was sind die Informationen, die Ideen, die Erfahrungen, die Meinungen und Haltungen, die Interessen, die Geschichten und so weiter rund um den eigenen Vereinszweck? Sprich wenn ich einen Bericht darüber schreibe, wie das Turnier ablief, dann geht es um eine Aktion. Wenn ich grundsätzlich etwas zu meinem Sport schreibe, zum Beispiel Tipps für Anfängerinnen und Anfänger, die diesen Sport jetzt neu aufnehmen, dann ist das ein Thema. Oder als Beispiel bei einem Wanderverein: Das gemeinsame Interesse von einem Wanderverein ist ja, dass man zum Beispiel gerne wandern geht, dass man neue Routen kennenlernen möchte. Das wäre dann zum Beispiel die Informations-Ausrichtung, dass es auch um eine gewisse Haltung geht, zum Beispiel die Natur vor der Haustür kennen und schätzen zu lernen und so weiter. Und die konkreten Aktionen wäre dann zum Beispiel zu sagen „Hey, wir gehen gemeinsam am Sonntagnachmittag im Pfälzer Wald wandern.“

Bei Instagram findet ihr ein Posting, wo für mehrere Arten von Vereine das aufgesplittert wird. Was sind Aktionen, was sind Themen? Ich hoffe, dass ihr an dieser Stelle jetzt den Unterschied verstanden habt und testweise könnt ihr ja mal für euch überlegen: Was ist bei uns, in unserem Verein, in unserem Engagement eine Aktion und was sind eigentlich unsere Themen?

Themen auch für Positionierung, Warum, Expertise

Das tolle an den Themen ist, dass sie nicht nur zeitlos sind, dass ihr euch ein Thema schnappen und darüber reden könnt, wenn gerade keine Aktion stattfindet, sondern dass die Themen auch euer Warum verraten, eure Position, eure Expertise und so weiter. Sprich wenn ihr immer nur auf eine Veranstaltung hinweist, dann sieht man halt immer nur, dass ihr irgendwas macht. Wenn ihr über die Themen drumherum redet, dann sieht man zum Beispiel euer Warum: Warum ist euch das Wandern so wichtig? Oder eure Methode? Was ist eure spezielle Herangehensweise, zum Beispiel zum Thema Integration oder Inklusion? Wie schafft ihr es, dass in eurem Sportverein alle Kids mitmachen können, auch wenn sie zum Beispiel Deutsch als Fremdsprache lernen, auch wenn sie eine Behinderung haben, auch wenn sie irgendwie „anders“ sind? Was ist da zum Beispiel eure Herangehensweise, um ein cooles Team zu schaffen und Mobbing und Co vorzubeugen?

Für eure Themen könnt ihr euch feste Formate überlegen, z.B.: Jeden Monat schreiben wir einen Beitrag zu einem Aspekt unserer Arbeit. Oder: jede Woche stellen wir ein Teammitglied vor. Oder: wir haben ein Glossar zu Fachbegriffen rund um unsere Arbeit. Und alle vierzehn Tage erweitern wir dieses Glossar um einen Begriff. Da gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten, wie ihr das machen könnt. Ihr könnt aber theoretisch auch die Themen einfach nur ganz lose euch zusammen picken und einfach alle paar Wochen über ein Thema sprechen. Also ich bin natürlich Fan von Formaten, aber das muss nicht von Anfang an sein.

Aktionen und Themen am Beispiel eines Wandervereins

Ich habe eben das Beispiel genommen von einem Wanderverein und möchte das jetzt noch mal näher aufführen, damit spätestens jetzt klar ist, was jetzt der Unterschied zwischen Aktionen und Themen ist: Wenn ihr jetzt gerade die Übung schon mal kurz gemacht habt und für euch überlegt hat, wie das in eurem Verein wäre, dann könnt es jetzt noch mal überprüfen, ob ihr es richtig gemacht habt oder nicht. Mögliche Aktionen bei einem Wanderverein wären zum Beispiel eine Wanderung im Schwarzwald oder ein Feierabendwandern für Berufstätige oder eine Infoveranstaltung zum Thema „Wandern bei Arthrose“ oder einer anderen Erkrankung. Oder auch ein Schnupperkurs Nordic Walking oder eine Spendensammlung unter dem Motto „Wandern fürs Waisenhaus“. Ebenso natürlich so was wie ein Sommerfest oder eine Mitgliederversammlung. All das sind Aktionen. Bei den Themen gibt es jede Menge, was man behandeln könnte und hier eine Auswahl von verschiedenen: Man könnte zum Thema „Wandern ist mehr als durch die Gegend laufen“ etwas schreiben. (Das ist ein Zitat, was mir tatsächlich jemand aus einem Wanderverein einmal gesagt hat und was ich sehr spannend fand!) Man könnte über den Aspekt reden, wie man durch Wandern seine eigene Heimat noch mehr erkunden kann, die vor der Haustür liegt und die man vielleicht gar nicht so wahrnimmt, wenn man immer nur mit dem Auto oder mit dem Zug unterwegs ist. Mit dem Wandern kann man so die eigene Nachbarschaft, die eigene Heimat, die eigene Region noch mehr erkunden. Man kann darüber schreiben, das Wandern als Corona-geeignetes Hobby natürlich gerade einen Aufschwung erlebt und könnte das zum Beispiel verbinden, auch mit Tipps fürs Einstieg ins Wandern. Für Leute, die das vielleicht nicht so regelmäßig machen und dann noch ein paar Tipps brauchen. Oder vielleicht Equipment, Tipps oder wie man Verletzungen vorbeugt und so weiter. Der Aspekt Naturverbundenheit ist natürlich groß, das heißt, darüber könnte man reden oder auch konkreter darüber: Wie kann man denn den Wald, den man als Wanderer nutzt, schützen und aufpassen, dass man dem nicht schadet, wenn man da durchwandert? Da Könnten so Tipps dazu kommen, wie: Wie man Müll vermeidet, damit man nicht irgendwelche Sachen mitnimmt und dann seinen Müll im Wald liegen lässt. Oder andere Themen. Ich habe jetzt schon den Wald als Wanderumgebung genannt, da könnten wir natürlich auch andere Wander Umgebungen wie zum Beispiel die Berge und Co. nehmen und dann darüber noch mal über die Charakteristika erzählen. Dann könnte man einige Beiträge machen zum Thema „Wandern trotz…“ . Zum Beispiel wenn man eine bestimmte Erkrankung hat oder ein Handicap. Wie kann man denn dann trotzdem wandern? Gibt es da vielleicht Tipps? Gibt es da irgendwelche Erfahrungsberichte, wie man dann trotzdem zum Beispiel geeignete Wanderrouten findet, die nicht zu steil sind, wenn man zum Beispiel das gesundheitlich nicht schafft, besonders anspruchsvolle Strecken zu wandern. Auch aus der Reihe „Wandern mit…“ könnte man was machen, zum Beispiel „Wandern mit Kindern“ oder „Wandern mit Hunden“ und was man da jeweils beachten sollte. Man kann ganz konkret werden und zum Beispiel Wander-Ausrüstung empfehlen, auch unter dem Motto „Was brauche ich wirklich?“ Nicht, dass jemand, der jetzt gerade das Wandern als neues Hobby für sich entdeckt hat, sich erst mal Equipment für teuer Geld anschafft und dann merkt „Mh, eigentlich brauche ich das gar nicht.“ Oder man könnte dann natürlich auch ein bisschen meta werden und nicht nur über das Wandern an sich sprechen, sondern zum Beispiel so was wie: neue Freundschaften schließen durch Wandern. Oder was haben Wanderer so an sich? Was verbindet die? Was macht das mit einem, wenn man zu einem Wanderer wird? Oder man könnte natürlich auch über so was wie Wandern in der Gruppe schreiben, warum das mehr Spaß macht. Und wenn es gerade coronabedingt nicht möglich ist, dass in der größeren Gruppe zu machen, dann kann man da ja trotzdem drüber schreiben und dann eben sehnsüchtig dazuschreiben, welche nächste Route man machen möchte, sobald es mit den Corona-Beschränkungen bzw. generell mit der Gefahr durch Corona wieder möglich ist.

So, das waren einige Ideen, wie man das jetzt konkret für eine Wandergruppe machen könnte und ihr habt gesehen die Themen, die sind unabhängig von den Aktionen sind. Wen die Aktion ist: „Wir wandern am nächsten Wochenende durch den Schwarzwald.“ Ja, natürlich könnte man in dem Kontext zum Beispiel auch über Wanderausrüstung schreiben, aber man braucht keine Aktion, um sich ein Thema zu schnappen und darüber zu schreiben. Und das ist der große Vorteil davon. Ein weiterer Aspekt ist, dass wir durch regelmäßige Themen, in denen wir regelmäßig von uns hören lassen und über unser „Warum“ sprechen oder unsere Informationen und unsere Expertise teilen und unsere Mitglieder zeigen, dann werden wir damit eine Beziehung aufbauen.

Ich habe neulich mit jemandem telefoniert, der diesen Podcast regelmäßig hört, also falls derjenige sich jetzt wiedererkennt, viele Grüße. Und er hat gesagt „Viele Leute benutzen Instagram so wie eine Litfaßsäule, an der sie Plakate und Flyer aufhängen und dann hoffen, dass die Leute das sehen und zu den Veranstaltungen kommen.“ Und den Vergleich fand ich sehr passend, denn das sehe ich auch häufig. Da werden dann manchmal Flyer einfach bei Instagram geteilt oder noch schlimmer einzelne Webseiten. gescreenshottet bei Instagram hochgeladen und dann nur noch kurz mit Zeit und Ort versehen. Also „Hey, kommt dann und dann zum Rathausplatz. Da ist unsere Open Air Theateraufführung.“ Und so funktionieren natürlich soziale Medien nicht. Also ja, wenn ich eine Community habe und wenn die Leute mich cool finden und co, dann kommen die auch zu meinen Veranstaltungen. Aber man sollte eben Social Media und Co nicht nur als Ort verstehen, wo man immer nur auf die Aktionen und Co. hinweist und die Leute sehen das dann und ja, schreiben sich das dann direkt in den Kalender und kommen zu der Veranstaltung. Das ist nicht der Fall, sondern da muss erst eine Beziehung aufgebaut werden. Und das passiert eben nur durch längeren Kontakt und durch niedrigschwelligen Kontakt. Also ja, wenn ich zu eurer Veranstaltung gehe, dann finde ich euch danach bestimmt ganz toll. Aber wenn ich euch gerade erst kennengelernt habe, durch zum Beispiel ein Posting bei Facebook oder Instagram oder Twitter, dann werde ich nicht als allererstes zu eurer Veranstaltung gehen, sondern dazwischen muss noch ein Beziehungsaufbau erfolgen, der eben durch die Themen weitaus besser funktioniert, als wenn man immer nur von seinen Aktionen berichtet.

8 Methoden für die Themenfindung

Okay, falls ihr ein Wanderverein seid, dann habt ihr eben bestimmt fleißig mitgeschrieben und ich habe ganz viele Beispiele für euch jetzt schon, wie ihr an die Themenfindung herangehen könnt. Die meisten von euch werden nicht in Wandervereinen sein, deswegen fragt ihr euch jetzt vielleicht: „Okay, wir fühlen uns ertappt. Wir haben bisher viel über unsere Aktionen geredet. Aber wie finden wir denn jetzt die Themen, über die wir reden können?“ Ich habe dafür acht verschiedene Methoden mitgebracht. Es gibt natürlich noch mehr, aber ich fand das jetzt mal attraktiv, vier Methoden für Anfängerinnen und Anfänger mitzubringen und vier Methoden für Fortgeschrittene, die ihr benutzen könnt, um eure Themenfindung zu machen bzw. euren Themenspeicher aufzufüllen. Denn im allerbesten Fall habt ihr einen Speicher in eurem Projektmanagementtool, wo ihr alle möglichen Themenideen notiert, wenn ihr sie denn habt, damit ihr dann immer darauf zurückgreifen könnt, wenn ihr eure Redaktionsplanung macht.

1-4: Themenfindung für Anfänger*innen

Fangen wir mal an mit den vier Möglichkeiten für den Anfang. Die erste ist, mit den W-Fragen anzufangen. Die kennen wir alle. Die lauten zum Beispiel wer, wie, wo, was, warum, wozu, wann und so weiter. Und da sind erst erstmal eine super Grundlage, um erst mal sich sein Thema zu schnappen und dann die W-Fragen drumherum zu beantworten. Also zum Beispiel: Für wen ist meine Sportart geeignet? Oder Wozu sollte ich dieses und jenes machen? Was habe ich davon? Der zweite Punkt ist Grundlagen. Das wird sich zum Teil mit den W-Fragen dann schon überschneiden. Aber für die Grundlagen könnt ihr euch überlegen: Okay, was muss jemand wissen? Was muss ein Anfänger wissen, der sich gerade ganz frisch mit meinem Thema, mit meinem Feld beschäftigt? Oder: Wie erkläre ich es meiner Oma? Also vielleicht seid ihr in einem Verein, der irgendwas Soziales macht und sich um zum Beispiel Kinder mit Migrationshintergrund kümmert und denen eine kostenlose Nachhilfe gibt oder so was. Und da muss man natürlich einiges wissen, um diesen Job gut zu machen. Und da könnte man überlegen Okay, wenn jetzt jemand ganz frisch hinzukommt und sagt „ja finde ich cool. Ich will mitmachen.“ Was müsstet ihr der Person alles erklären? Und jetzt denkt ihr „Na ja, aber nicht alle Leute, die uns auf Instagram folgen, wollen hier bei uns mitmachen.“ Stimmt, aber ihr könnt trotzdem diese Themen nutzen, um über eure Arbeit zu reden. Auch wenn die Person, die das liest, nicht bei euch mitmacht, kriegt sie so einen besseren Einblick in eure Arbeit sieht, wie viel Gedanken ihr euch dabei gemacht habt, ein gutes pädagogisches Konzept zu erarbeiten oder sieht einfach „Wow, da steckt ja ganz schön viel hinter. Das ist aber unterstützenswert!“ Die dritte Möglichkeit zur Themenfindung sind FAQs, also häufig gestellte Fragen und das können zum einen Fragen sein, die wirklich öfter bekommt, oder es könnten auch fiktive Fragen sein. Die habt ihr vielleicht erst ein, zweimal bekommen und noch nicht so häufig, dass sie wirklich das Label „FAQ“ verdient haben. Aber das sind vielleicht Fragen, von denen ihr euch wünscht, dass die Leute, die öfter stellen würden und die könnt ihr eben auch benutzen und daraus dann einzelne Themen machen. Plus: Die können natürlich auch auf eurer Homepage packen. Ihr müsst diese Themen ja nicht nur an einem Ort verwenden, zum Beispiel bei Social Media, sondern ihr könntet daraus auch eine FAQ-Seite auf eurer Website machen und die dann natürlich bei Gelegenheit auch erweitern. Der vierte Punkt bei der Themenfindung für Anfängerinnen und Anfänger ist Anekdoten. Denn ich glaube, jeder Verein, jede Initiative, jede NGO, jedes Social Startup hat schöne Anekdoten aus der eigenen Arbeit, aus der Gründungsgeschichte oder aus dem, was zuletzt passiert ist. Oder vielleicht auch wegen Corona, wenn sich die Arbeit verändert hat. Und ich bin mir sicher, ihr habt alle schöne Anekdoten auf Lager, die ihr erzählen könnt.

5-8: Themenfindung für Fortgeschrittene

Machen wir weiter mit den vier weiteren Möglichkeiten zur Themenfindung für Fortgeschrittene. Möglichkeit 5 ist Recherchetools zu nutzen. Da gibt es verschiedene Tools, die ihr benutzen könnt. Eins ist zum Beispiel answerthepublic.com. Da gibt ihr euer Keyword ein und dann guckt ihr: Was haben andere Leute gesucht rund um das Thema? Da wird viel dabei sein, was sie nicht gebrauchen könnt. Aber ich garantiere euch, da werden auch ein, zwei Fragen dabei sein, die euch einen guten Anstoß geben, eine gute Idee für ein Thema, über das ihr sprechen könnt. Der sechste Punkt sind Analytics. Sprich ihr habt vielleicht Analytics auf eurer Website, je nachdem, welches Tool ihr da benutzt. Und ihr habt natürlich in den sozialen Medien auch Analytics. Achtet darauf, wenn ihr zum Beispiel bei Instagram ein privates/persönliches Profil noch habt, dann habt ihr da keine Statistiken. Ihr solltet also auf ein Business- oder auf einen Creator-Profil wechseln. Wenn ihr das habt, dann habt ihr Statistiken und können zum Beispiel sehen: Welcher Beitrag ist denn in den letzten Tagen oder Wochen besonders gut angekommen? Oder wie verteilt sich unsere Demografie von unserer Zielgruppe? Und davon ausgehend könnt ihr dann auch neue Themen finden. Also sprich, wenn ihr zum Beispiel seht: Ah, der Beitrag zu dem und dem Thema ist besonders gut angekommen. Könnt ihr das irgendwie erweitern? Könnt ihr einen Teil zwei dazu machen? Oder wenn ihr seht: Bisher haben wir uns vor allem an Frauen gerichtet und wir sehen jetzt aber in unserer Demografie, dass uns auch 15 % Männer folgen. Dann könnten wir jetzt mal ein Thema machen, speziell zu etwas, was für Männer relevant ist und gucken, ob das gut ankommt. Weil im besten Fall freuen sich dann die 15 % Männer aus eure Audience, dass etwas speziell für sie gekommen ist. Die siebte Möglichkeit ist, dass ihr eure eigene Community befragt. Ich habe das unter den fortgeschrittenen Aspekt gepackt, weil das eben noch nicht alle haben. Manche von euch haben vielleicht mit Social Media erst vor kurzem angefangen, haben dann auch keine große Community. Oder wenn ihr irgendwie eine Befragung macht, machen da einfach nicht so viele Leute mit. Deswegen habe ich es unter Fortgeschrittene eingeordnet. Aber eigentlich ist es ja nicht schwer, einfach zu gucken: Hey Leute, was interessiert euch? Was wünscht ihr euch von von uns? Was habt ihr in letzter Zeit bei uns gesehen, was ihr cool fandet und wovon ihr noch mehr sehen möchtet? Was für Fragen habt ihr, die wir beantworten können? Und so weiter. Also da einfach mal zu schauen was wünscht sich denn Community von euch? Der achte Punkt, und das ist wahrscheinlich der schwierigste aus dieser Liste ist Agenda Surfing und auch Trends zu benutzen. Das bedeutet, ihr guckt, was sind gerade für Themen aktuell in den Medien, in den Nachrichten, was gibt es gerade für gesellschaftliche Trends? Und dann schaut ihr: Können wir da mit unserem Thema drauf aufspringen? Ein größerer Trend wäre zum Beispiel so etwas wie Nachhaltigkeit. Also da könntet ihr zum Beispiel darüber reden, inwieweit ihr bei eurem Verein vielleicht irgendwas umgestellt habe, damit es nachhaltiger ist. Vielleicht habt ihr euer Plastik-Einwegbesteck von eurer Turnier-Verpflegung gestrichen und habt jetzt Mehrwegbesteck oder im Büro irgendwas umgestellt um Papier zu sparen oder so? Das wäre zum Beispiel ein Aspekt, der bei vielen Menschen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist und das ist eine Menge, dann auf Interesse stoßen könnte. Oder es könnte eben auch Agenda Surfing im engeren Sinne sein, wenn ihr wirklich sehr zeitnah auf etwas reagiert. Sprich wenn zum Beispiel heute eine neue Pisa-Studie rauskommt und ihr eben so ein Nachhilfeverein seid, dass ihr dann wirklich ganz schnell darauf reagiert und euren Senf dazu gibt und auf euer Angebot hinweist. Das ist schwierig, weil Vereine oft nicht die Ressourcen haben, um dann sofort darauf zu reagieren oder bei größeren Vereinen, weil es dann irgendwelche Freigabeschleifen gibt. Der Vorstand will da noch mal drauf gucken und bis der das gemacht hat, ist das Thema schon wieder durch. Deswegen habe ich das quasi als achten Punkt genommen. Dieser Punkt ist aber tatsächlich sehr, sehr kraftvoll. Also wenn ihr dafür die Ressourcen habt, dann macht das auf jeden Fall!

Kommunikationsanlässe nutzen

Was sie natürlich immer machen könnt, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, ist, dass ihr externe Kommunikationsanlässe nutzt, also so was wie Aktionstage, Atkionsmonate und Saisons. Und dazu möchte ich noch mal verweisen auf unser 2021er Board für Kommunikationsanlässe. Wir machen das ja jedes Jahr. Dieses Jahr zum ersten Mal nicht nur für Trello, sondern auch für Notion. Und das findet ihr auf unserer Website bzw. ich werde es auch in den Shownotes verlinken und dann könnt ihr euch dort das Trelloboard bzw. die Notion-Database angucken und in euren eigenen Trello bzw. Notion-Account übernehmen und dann von dort aus damit weiterarbeiten. Das z.B. ergänzen um Kommunikationsanlässe, die zu eurem Thema noch besonders wichtig sind oder Kommunikationsanlässe rauslöschen, die für euch nicht wichtig sind und das für euren Redaktionsplan benutzen.

Ich hoffe, dass der Unterschied zwischen Aktionen und Themen heute wirklich noch mal deutlich geworden ist, dass ihr euch an die Nase gefasst habt, falls ihr bisher immer nur über eure Aktionen redet. Und dass er jetzt auch mehr über Themen redet und dass euch die eine oder andere Möglichkeit zur Themenfindung inspiriert hat und ihr jetzt mal anfangt, zum Beispiel eine Liste mit häufig gestellten Fragen anzulegen oder in eure Analytics zu gucken. Ich wünsche euch viel Spaß dabei. Ganz viel Spaß bei der Redaktionsplanung für 2021. Und wenn ihr Themenwünsche habt für diesen Podcast, dann freue ich mich über eure Mail an mail ät erzaehldavon punkt de oder katrin ät erzaehldavon punkt de. Oder ihr könnt uns auch bei Instagram schreiben oder bei Twitter schreiben. Euer Themenwunsch wird uns auf jeden Fall erreichen. Machts gut, bleibt gesund und bis nächstes Jahr!

 

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Wir sprechen in jeder Episode mit einem Gast über ein bestimmtes Thema. Meldet euch, wenn ihr Themenideen habt oder selber als Gast an unserem Podcast teilnehmen möchtet!

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