Eine Vereinsidee ohne Mitglieder? So begeistert ihr andere von eurem Konzept

In dieser Folge des erzähl davon Podcasts geht es darum, wie man Mitstreitende für einen Verein findet, der noch gar nicht gegründet ist.

Katrin erklärt Schritt für Schritt, wie man seine Vision klar kommuniziert, wie man digitale Werkzeuge nutzen kann und welche Bedeutung Netzwerke und Partnerschaften haben. Sie gibt nützliche Tipps und Beispiele, um potenzielle Mitglieder zu überzeugen und erste Schritte zu gehen.

Diese Folge entstand aufgrund einer Folge eines Hörers. Hast du auch eine Frage, die wir im Podcast beantworten sollen? Schreib uns eine Nachricht! (podcast@erzaehldavon.de)

Braucht ihr individuelle Unterstützung bei eurer Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsstrategie? Infos zu unseren Angeboten findet ihr hier: https://erzaehldavon.de/workshops-und-beratung/

Timestamps:

  • 00:00 Intro
  • 00:24 Die eingesendete Frage
  • 01:37 Die Vereinsvision
  • 04:50 Der shitty first draft für eure “Website”
  • 07:30 Die Zielgruppe finden
  • 12:09 Wie man den Einstieg möglichst niederschwellig gestalten kann
  • 14:36 Neugründung als Chance kommunizieren
  • 15:50 Sich in die Zielgruppe rein versetzen
  • 16:48 Alternativ: Idee downsizen
  • 19:23 Outro

Transkript

(Dieses Transkript wurde mit Hilfe von AI erstellt)

Katrin von erzähl davon [00:00:01]:

Wie findet man Mitstreitende für einen Verein, der noch gar nicht gegründet ist? Das ist eine gute Frage, die hat uns ein Hörer geschickt und die Antwort gibt’s in dieser Folge. Erzähl davon, der Podcast für gute Kommunikation im Ehrenamt. Hallo und willkommen zurück im Erzähler von Podcast. Wir haben dieses Mal die Frage eines Hörers dabei. Er hat folgendes geschrieben. Ich habe ein Konzept gemacht für einen nicht eingetragenen Verein. Ich habe mit viel Mühe in meinem Bekanntenkreis einen stellvertretenden Vorsitzenden gefunden, aber dieser Bekannte ist bald darauf wieder abgesprungen und möchte das Amt nicht übernehmen. Jetzt habe ich ein Konzept, aber keine Personen, mit denen ich diese Stellen in meinem Verein besetzen kann.

Katrin von erzähl davon00:00:48 – 00:02:12

Ich habe überlegt, in Facebook nach Bewerbern für die Position zu suchen. Aber wie macht man das? Wie finde ich ehrenamtliche Mitarbeiter für meinen nicht eingetragenen Verein, der noch gar nicht gegründet ist? Das ist eine gute Frage und natürlich auch eine tricky Frage, denn hier beißt sich die Katze so ein bisschen in den Schwanz. Man hat nicht die Leute, mit denen man jetzt schon irgendwelche Aktionen auf die Beine stellen könnte, aber wenn man diese Aktion hätte, wäre es natürlich viel leichter, neue Leute kennenzulernen oder neue Leute davon zu überzeugen, warum man hier eine coole Idee hat, ein cooles Konzept für einen neuen Verein. Und ja, die Frage ist jetzt, wie geht man das an, wie schafft man es jetzt, dass fremde Menschen auf einen aufmerksam werden, auf diese neue Vereinsidee, auf dieses neue Konzept und im besten Fall sagen, das ist cool, da möchte ich mitmachen. Super wichtig für den Start ist es, dass man die eigene Vision als Verein kennt und dass man diese Vision gut kommunizieren kann. Dass man also nicht sofort zu irgendwelchen Aktionen springt und sagt, wir wollen dieses und jenes machen, sondern dass man noch mal innehält und überlegt, warum machen wir das eigentlich? Die Frage nach dem Warum, da gibt es auch so eine bekannte Methode von Simon Sinek, vielleicht habt ihr die schon mal gehört oder schon mal in einem Workshop mitgemacht, Und da versucht man wirklich an den Kern zu kommen, warum machen wir das, was wir machen. Und ich beobachte, dass es da zwei verschiedene Varianten gibt. Als Verein kann man sich entweder für oder gegen etwas positionieren.

Katrin von erzähl davon00:02:13 – 00:03:07

Also man kann entweder sagen, es gibt eine gute Sache und die möchten wir verstärken oder es gibt eine negative Sache und die möchten wir bekämpfen oder zumindest vielleicht abmildern. Also ich kann zum Beispiel sagen, ich bekämpfe den Klimawandel negativ oder zu sagen, Wir sorgen dafür, dass unsere Stadt klimaneutral wird. Also da kämpft man dann für etwas Positives. Man arbeitet auf etwas Positives hin. Und das klar benennen zu können, wie man das macht und was eben dieses große Ding ist, was man entweder supporten oder ja, bekämpfen möchte, das ist schon mal ein super wichtiger erster Schritt. Also, es ist super wichtig, klar kommunizieren zu können, warum soll es diesen neuen Verein geben, was ist Ziel und Zweck von diesem neuen Verein. Und im besten Fall können Menschen sich dann damit identifizieren und sagen, das finde ich super, denn ich sehe dieses Problem auch. Ich finde auch, dass man was gegen dieses Problem machen sollte.

Katrin von erzähl davon00:03:07 – 00:03:41

Oder andersrum, diese positive Zukunftsvision, die inspiriert mich. Da möchte ich auch dazu beitragen, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Also wir müssen die Menschen irgendwie erreichen, dass sie verstehen, warum wir das hier machen und dass sie sich selber angesprochen fühlen. Oder, das ist natürlich auch cool, dass sie sagen, naja für mich ist das nichts, aber ich kenne jemanden, dem geht es genauso. Ich kenne eine Person, der ist dieses Thema auch wichtig. Ich kenne eine Person, der ich davon erzählen kann. Also die Leute müssen verstehen, worum es geht. So, jetzt müssen wir im nächsten Schritt diese Vision erklären können, erzählen können.

Katrin von erzähl davon00:03:41 – 00:04:40

Und das geht natürlich in der Regel mündlich relativ einfach. Also wenn man zum Beispiel einen Bekannten auf der Straße trifft oder wenn man zu einem Event geht, zu einer Messe geht, zu einer Veranstaltung geht, dann kann man anderen Leuten davon erzählen. Das ist aber nicht skalierbar, wie man in Start-up-Sprech sagt. Das heißt, man trifft am Tag vielleicht nur ein, zwei neue Leute irgendwo, denen man davon erzählen kann oder so eine Veranstaltung ist vielleicht nur einmal im Monat, wo man passende Leute trifft. Das heißt, im besten Fall erstellen wir das so, dass es skalierbar ist und das bedeutet digital. Wenn wir also digital unsere Vision erzählen können, dann können das theoretisch 100 Leute gleichzeitig anhören, während wir, wenn wir es analog machen, immer nur einer Person nach der anderen davon erzählen können. Das heißt, im besten Fall hätte man sowas wie eine Webseite, wo man die eigene Vision erklärt und zeigt, wie es dann weitergehen kann, also wie es dann weitergeht, wenn man sich dazu entscheidet, mitmachen zu wollen. Mir ist aber klar, dass es ein bisschen ein großer Schritt ist, sofort zu sagen, man muss eine Website machen.

Katrin von erzähl davon00:04:40 – 00:05:43

Vielleicht hört hier jemand zu und sagt, hey, das ist für mich gar kein Problem, ich mach das beruflich oder ich hab Lust, mich da reinzufuchsen. Wahrscheinlich würden die meisten Leute jetzt sagen, boah, erst mal eine Website und sind demotiviert. Deswegen möchte ich hier das Konzept mitbringen eines shitty first drafts, also eines schlechten, beschissenen ersten Entwurfs. Bei einem shitty First Draft versucht man nicht von Anfang an das perfekte Ergebnis zu machen, sondern man sagt ganz bewusst, ich mache jetzt erstmal nur einen schlechten ersten Entwurf und besser machen kann ich es später dann immer noch. Und das nimmt uns diese Hürde, dass wir das Gefühl haben, wir haben eine riesige Aufgabe vor uns und macht es leichter, den ersten Schritt zu machen. Wenn man jetzt also als Aufgabe hat, eine Webseite zu machen, dann könnte ein Shitty First Draft sein, dass man vielleicht erstmal einen Google Doc erstellt und das dann auf Freigeben stellt und mit dem Link dann anderen Leuten dieses Google Doc schicken kann, so wie man ihnen sonst eine Webseite schicken könnte. Ist ein Google Doc gleichwertig zu einer Webseite? Nein, auf gar keinen Fall. Ist es ein Shitty First Draft? Ja, auf jeden Fall.

Katrin von erzähl davon00:05:43 – 00:07:18

Also sowas wie ein Google Doc könnte ein Shitty First Draft sein, oder so was wie eine Canva-Präsentation, die man dann mit einem Link freigibt, oder eine Präsentation, die man als PDF-Dokument zum Beispiel verschicken kann. All das wären Möglichkeiten, wie man jetzt nicht mehr alleine die einzige Person ist, die von der Vision erklären kann, sondern man hat das jetzt in ein digitales Dokument überführt, das ebenfalls diese Vision weitertragen kann. Wenn es Leute gibt, die sagen, schreiben ist nicht so mein Ding, das könnte natürlich auch ein Video sein oder man könnte ein Video erstellen, wo man von der Vision erzählt und das Video dann einbetten in dieses Dokument. Ist auf jeden Fall möglich, da muss man einfach selber schauen, was den eigenen Fähigkeiten entspricht oder in welchem Medium man sich wohl erfühlt. Ein weiterer Vorteil von diesem Shitty First Draft-Vorgehen ist auch, dass wir sehr einfach das ganze anpassen können, erweitern können, kürzen können, Beispiele hinzufügen können, wie auch immer. Denn wenn wir mit Menschen über unsere Idee, über unsere Vision sprechen, dann wird es da bestimmt auch Feedback geben. Also Menschen werden Rückfragen haben, weil sie etwas nicht verstehen, sie werden irgendwo etwas besonders cool finden, sie werden irgendwas blöd finden, sie werden noch eine eigene Idee haben, die sie mit reinbringen wollen. Und wenn wir eben mit Menschen merken, was gut ankommt, was nicht gut ankommt und so weiter, können wir es in diesem Shitty First Draft noch einfacher aktualisieren, als wenn wir direkt ein Poster zum Beispiel drucken und dann sagen, oh Mist, jetzt hab ich das Poster 500 mal drucken lassen und jetzt merke ich erst, die Formulierung ist missverständlich und den Aspekt hätte ich gerne noch ergänzt, geht jetzt schlecht.

Katrin von erzähl davon00:07:18 – 00:09:06

Und stattdessen digital City First Draft, dann können wir das Ganze noch ändern, anpassen, denn mit jeder Person, die mit dazu kommt, kommen ja auch noch neue Ideen und neue Impressionen mit in den Verein. Wenn ein Verein so weit ist, dass er seine Vision gut erklären kann, ist der nächste Schritt zu gucken, wo sind denn die Leute, für die das auch interessant sein könnte. Und da ist es jetzt eine gute Übung, sich mal ein Blatt Papier zu nehmen oder sich eine leere Exit-Tabelle anzulegen oder irgendwas und mal eine Liste zu machen und zu überlegen, wer ist alles die Zielgruppe? Also wer sind die Menschen, die an diesem Verein teilhaben, teilnehmen, an Veranstaltungen teilnehmen, die da etwas von haben, dass es diesen Verein gibt? Und wer sind Leute, die das gleiche Ziel haben oder die die gleiche Zielgruppe haben. Damit meine ich, angenommen der Verein hätte das Ziel, das ist jetzt hier nicht der Fall, das ist jetzt ein Beispiel, was ich mir ausdenke, angenommen der Verein hätte das Ziel, Jugendlichen Naturschutz näher zu bringen, Dann hätten wir die Zielgruppe Jugendliche und wir hätten das Thema Naturschutz oder die Mission, die Vision, die Natur soll geschützt werden, die Umwelt soll geschützt werden und was da halt noch dran hängt, so was wie zum Beispiel Naturbildung, Naturpädagogik oder dass Jugendliche mehr die Natur wertschätzen sollen. Das sind dann die ganzen Unterthemen, die darunter hängen. Das heißt, jetzt können wir uns überlegen, wer hat das gleiche Ziel wie wir, also wer hat die gleiche Vision. Und dann können wir uns umgucken, was gibt es alles für Vereine, die auch was im Bereich Naturschutz machen. Die machen ihre Vision aber vielleicht auf eine andere Art und Weise wahr, indem sie nicht mit Jugendlichen arbeiten, sondern indem sie zum Beispiel Firmen helfen, nachhaltiger zu arbeiten oder so was.

Katrin von erzähl davon00:09:06 – 00:10:21

Das heißt, man hat das gleiche Ziel, aber man hat andere Zielgruppen. Und das macht sie dann trotzdem zu sehr wertvollen Kooperationspartnern. Die andere Variante ist zu überlegen, Wer hat die gleiche Zielgruppe, aber macht ein anderes Thema mit der Zielgruppe? Also Zielgruppe Jugendliche, da könnte man sofort denken an zum Beispiel Schulen, da könnte man an Ausbildungsstätten denken, da könnte man an Jugendzentren denken, an Sportvereine mit Jugendgruppen. Das sind also die anderen Orte, wo es die Zielgruppe gibt, die aber vielleicht mit dem Thema Umweltschutz nichts am Hut haben, sondern die machen Sport oder gehen zur Schule. Da könnte man aber auch trotzdem überlegen, ob es eine Gemeinsamkeit gibt, mit diesen Gruppen zu kooperieren. Also mit anderen Vereinen, Organisationen oder engagierten Einzelpersonen, die eben den Zugang haben zu der Zielgruppe, die wir uns wünschen. Also könnte man zum Beispiel mit dem Jugendzentrum einen Aktionsnachmittag machen zum Thema Umweltschutz. Und wenn das Jugendzentrum auch einen Mehrwert darin sieht, also sagt, hey, das ist eine gute Idee, das können wir machen und das nimmt uns sogar die Arbeit ab, weil wir dann für einen Nachmittag uns nicht selber eine Aktivität ausdenken müssen, sondern das macht der Partnerverein wunderbar.

Katrin von erzähl davon00:10:21 – 00:12:08

Wenn wir jetzt als frisch gegründeter Verein oder Verein in Gründung noch nicht die Manpower haben, solche Aktionen zu machen, können wir aber trotzdem schon mal anfangen, Kontakte zu knüpfen mit diesen Personen und unsere Vision wieder teilen, damit die uns auf dem Schirm haben und damit die vielleicht gucken können, wie sie von uns weiter erzählen können. Also vielleicht haben wir noch nicht die Kapazität, einen Umweltschutz-Workshop im Jugendzentrum zu machen, aber vielleicht können die Leute im Jugendzentrum schon mal davon erzählen und einfach mal gucken, ob ein paar Jugendliche Interesse daran hätten oder ob die Lust hätten, da auch mitzumachen. Also das sind wertvolle Netzwerkpartner für uns, mit uns zu kooperieren, wenn sie eben entweder die gleiche Zielgruppe haben oder sich mit dem gleichen Thema beschäftigen. Oder vielleicht gibt es sogar welche, die machen ähnliche Dinge wie wir und haben aber trotzdem ein bisschen einen anderen Ansatz und sind deswegen nicht, ja, sind nicht irritiert, wenn wir auf sie zukommen und denken, hey, ihr macht doch das Gleiche wie wir, sondern die verstehen dann, wir machen ein bisschen was anderes, aber wir haben die gleiche Vision und deswegen sollten wir zusammenarbeiten. Also da können wir jetzt als nächsten Schritt eine lange Liste machen mit Personen oder Organisationen, die dazugehören und können anfangen, da zu gucken, wie können wir auf die zugehen. Können wir die direkt anschreiben oder kontaktieren? Gibt es vielleicht gemeinsame Events, wo wir die treffen werden? Vielleicht wissen wir, es ist demnächst eine Messe und die haben da einen Stand, da können wir dort mit denen ins Gespräch kommen, haben wir vielleicht irgendwie Kontakte, die uns vermitteln können. Also da gucken wir jetzt, wie kommen wir an die ran, damit die von uns weitererzählen, damit die uns vielleicht sonst auch noch Tipps geben, damit die uns Feedback geben zu unserem Konzept und so weiter. Also nicht im stillen Kämmerlein sitzen, sondern mit den Leuten sprechen, die Erfahrung haben in dem Bereich.

Katrin von erzähl davon00:12:08 – 00:13:27

Im besten Fall haben wir dadurch jetzt schon einige erste Interessentinnen und Interessenten gewonnen. Und jetzt ist eine große Frage, das machen auch viele Vereine falsch, wie können wir es denen jetzt einfach machen zu zeigen hallo ich bin da und ich habe Interesse. Was viele Vereine nämlich falsch machen ist, dass sie dann einfach nur sagen hey komm doch einfach mal vorbei wir treffen uns jeden Dienstagabend oder hey ruf doch einfach mal an wenn du mehr erfahren möchtest Und das ist sehr schwammig und wir verlangen da quasi von den Leuten einen großen Schritt, wenn sie selber vielleicht noch gar nicht so sicher sind. Sie haben vielleicht irgendwo von uns gehört und dachten, na, das ist irgendwie ganz interessant, aber dann direkt irgendwo zu einem Infoabend zu gehen oder zu einem Vereinstreffen zu gehen oder irgendwie eine fremde Person anzurufen, ist für viele dann doch eine Hürde und im Zweifelsfall, was machen sie dann? Nichts. Und dann sind sie halt wieder weg. Dann suchen sie sich ein anderes Engagement oder vergessen uns. Also wir müssen uns dann überlegen, wie können wir jetzt dafür sorgen, dass eine Person, die interessiert ist, möglichst leicht in Kontakt treten kann, zum Beispiel mit Hilfe von einem Formular, was sie ausführt. Und Was machen wir, wenn die Person noch eine Frage hat oder Bedenken hat? Denn, das müssen wir auch anerkennen, heutzutage ist es nicht so, dass die Leute über die Straße laufen und sagen, ach, mir ist so langweilig, ich suche nach einem Engagement.

Katrin von erzähl davon00:13:28 – 00:14:59

Sondern die Menschen haben viele Verpflichtungen. Durch ihren Job, durch ihre Familie oder durch Studium oder durch andere Sachen. Und es ist total normal, dass die Leute dann Zweifel haben, Ängste haben und zum Beispiel sich fragen, habe ich genug Zeit für dieses Engagement? Wie läuft das dann ab? Passt es zu mir? Passt es zu meinen Fähigkeiten? Passt es zu der Art, wie ich mich engagieren möchte. Und es ist auch total normal, dass man sich heutzutage nicht mehr dann direkt gleich committet und für 10 Jahre der Schatzmeister wird von einem Verein, sondern dass die Leute sich gerne projektbasiert erst mal engagieren möchten oder unverbindlicher in etwas reinschnuppern möchten, als es vielleicht früher der Fall war, wo man dann halt zehn Jahre lang der Schatzmeister im Schützenverein war. Fragt euch also, wenn sich jemand für unseren Verein interessiert, wie kann diese Person möglichst einfach zeigen, hallo ich bin da, ich interessiere mich dafür, wie können wir es der Person leicht machen. Versucht euch also hinein zu versetzen in diese Person und möglichst einfach den Weg aufzuzeigen, was ist jetzt der nächste, noch komplett unverbindliche Schritt, einen Schritt näher zu unserem Verein zu kommen. Das Tolle an dieser Situation, dass es sich einen Verein handelt, der noch gar nicht existiert, der gerade noch ganz frisch in Gründung ist, dass der noch nicht so eine ewig lange Vereinsgeschichte, Vereinshistorie im Sinne von Hierarchien, im Sinne von einer festgefahrenen Kultur, im Sinne von irgendwelchen Konflikten, die seit Jahren schwelen. Das gibt es alles nicht.

Katrin von erzähl davon00:14:59 – 00:16:02

Und das ist eine große Chance und das würde ich auf jeden Fall auch als Chance kommunizieren. Also, dass den Leuten klar wird, hey, wir starten hier gerade was Neues, wir sind ein junger, motivierter Haufen und uns bewegt alle das Thema X, deswegen machen wir da was für oder gegen. Und da eben zu zeigen, hey, wir sind hier noch dynamisch, man kann hier mitbestimmen, es gibt noch keine festen Positionen, sondern man kann auch selber gucken, worauf man Lust hat. Das ist ein großer Vorteil und der muss dann auf jeden Fall auch kommuniziert werden. Denn das ist ja auch nochmal eine besondere Art von Mensch, die sich da angelockt fühlt, die Lust hat, was Neues zu gestalten und nicht nur so ein kleines Rädchen im Getriebe zu sein, was halt so eine Sache macht, die halt schon immer so gemacht wurde. Und diesen, ich sag mal, Pioniergeist, Den kann man dann auch ruhig ansprechen als Vorteil, warum man sich jetzt engagieren sollte. Ich möchte also hier auch nochmal appellieren, sich wirklich zu versuchen in diese Person rein zu versetzen. Also zum einen dieses, was bewegt die Person, mit was kann ich die catchen, dass sie sagt, hey, das finde ich cool, das Konzept, da möchte ich mitmachen.

Katrin von erzähl davon00:16:03 – 00:17:45

Was ist der wichtig im Engagement? Aber auch wirklich nicht allzu enttäuscht zu sein, wenn jetzt, wenn man ein, zwei Mal irgendwie was bei Facebook postet oder den Link weiterschickt, zu seinem steht die First Draft Dokument, dass dann eben nicht die Leute die Bude einrennen. Also Geduld haben und wirklich mit den Leuten ins Gespräch kommen und hören, was fandest du denn gut an dem Konzept und was hat dich vielleicht noch abgeschreckt oder was war noch unklar und nicht erwarten, dass das Konzept, so wie man es sich alleine ausgedacht hat, auch zu 100% so bei den anderen Leuten gut ankommt. Wenn das die Erwartungshaltung ist, ich glaube, das wird schwierig, dann neue Leute zu finden. Sondern da muss man offen dafür sein, an dem Konzept auch noch Sachen zu ändern mit dem Feedback der anderen. Wenn das jetzt nicht in Frage kommen sollte, wenn du jetzt sagst, nein, mein Konzept soll so bleiben, wie es ist, und wenn es nicht genug Leute findet, die dieses Konzept mittragen, dann würde ich überlegen, kann man dieses Konzept irgendwie ein bisschen kleiner denken, kann man daraus ein Passion Project machen, was auch alleine stemmbar ist. Auch hier gilt wieder, sich zurück zu besinnen auf die Vision, also was ist die Vision hinter diesem Konzept gewesen und kann man das vielleicht auch in einer kleineren Art und Weise umsetzen. Also, vielleicht, keine Ahnung, muss ich mir wieder ein Beispiel ausdenken, vielleicht ist die Idee, wow, in unserer Stadt gibt es so wenig Kultureingebote, ich will ein Festival organisieren in unserer Stadt, wo dann den ganzen Tag lang Bands sind, vielleicht ein Rockfestival oder so, und wo dann mal richtig was los ist für die jungen Leute. Das ist so eine große Sache, das schafft man alleine nicht.

Katrin von erzähl davon00:17:45 – 00:19:17

Vielleicht wäre denn eine Alternative, dass man zum Beispiel sagt, okay, ich schaffe es nicht ein ganzes Rockfestival auf die Beine zu stellen, aber vielleicht schaffe ich es mal zu recherchieren und zu schauen, was gibt es denn für Bands aus der Region, was gibt es für Nachwuchsmusiker und vielleicht kann man dann stattdessen eine Liste kuratieren, was es für Nachwuchsbands aus der Region gibt, wo die als nächstes auftreten und wo man dann zu einem Konzert fahren kann, was dann vielleicht nur eine halbe Stunde entfernt ist und nicht zwei Stunden. Und man hätte dann vielleicht trotzdem ein bisschen was getan für diese Kulturfördergeschichte, also für diese Vision mehr Kultur in der Region. Man hat ein bisschen was dafür getan. Ein richtiges Festival wäre natürlich geiler, keine Frage, das wäre cooler. Aber zumindest hat man nicht komplett aufgegeben, sondern hat einen ersten Schritt getan. Und aus diesen Kontakten, die dann entstehen, wenn man diese Bands kennengelernt hat und wenn man zum Beispiel eine Liste oder einen Kalender oder eine Website oder irgendwas führt oder einen Social Media Account, wo dann diese Konzerttermine aus der Region gebündelt werden. Wenn es dann doch später dazu kommen sollte, dass doch nochmal im Raum steht, das Festival zu organisieren, dann wäre es auf jeden Fall leichter, weil man damit eben schon den ersten Schritt gemacht hat, die Kontakte geknüpft hat, die Infos beisammen hat und ja, dann hätte man schon mal in die richtige Richtung quasi den ersten Schritt getan. So, ich hoffe, dass das eine gute und machbare Anleitung war, wie man jetzt vorgehen kann, neue Leute für das eigene Vereinskonzept zu aktivieren.

Katrin von erzähl davon00:19:17 – 00:20:17

Und wir wünschen ganz viel Erfolg bei diesem Vorhaben und wie immer danke für euer Engagement. Ich hoffe ihr konntet auch Inspirationen aus dieser Folge mitnehmen und wenn ihr auch eine Frage habt, die wir in einer Podcast-Folge beantworten könnten, dann mailt sie uns doch an mail.erzähldavon.de und ansonsten schaut auf unserer Website vorbei, da gibt es wirklich mega viel, wo ihr euch inspirieren lassen könnt, wo ihr Inspirationen herziehen könnt, aber auch natürlich konkrete Methoden und Tipps für eure digitale Öffentlichkeitsarbeit. Wir hören uns in zwei Wochen wieder.

You May Also Like

User Generated Content

Nutzt ihr schon User Generated Content (UGC) in eurer Kommunikationsstrategie? User Generated Content ist Content, der nicht von…